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Rodungsinsel unterhalb der Straße "Ruitzhof". In der Mitte steht ein Hutebaum (2022).
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Martina Gelhar / Landschaftsverband Rheinland
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Straße "Ruitzhof" in der gleichnamigen Siedlung. Links verbergen haushohe Windschutzhecken die Gebäude(2022).
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Fachwerkhaus in Ruitzhof (2023)
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Marius Röhr / Landschaftsverband Rheinland
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Rodungsinsel unterhalb der Straße "Ruitzhof". In der Mitte steht ein Hutebaum (2022).
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Straße "Ruitzhof" in der gleichnamigen Siedlung. Links verbergen haushohe Windschutzhecken die Gebäude(2022).
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Der Weiler Ruitzhof liegt auf einer alten Verebnung westlich der Rur auf rund 550 m über NN im Hohen Venn und gehört zu Monschau-Kalterherberg. Im Kartenbild ist seine Entstehung durch Rodungstätigkeit noch immer gut zu erkennen. Die weite Wiesen- und Weidelandschaft um die auf einer Verebnung oberhalb eines muldenförmigen Talanfangs gelegene Siedlung ist weiterhin von Wald umgeben. Auf diesen Ursprung verweist auch der Ortsname, denn „Ruitz“ bzw. die Flurbezeichnung „Am Röster“ weist auf eine Rodung hin. Seit die Vennbahn mit in Kraft treten des Versailler Vertrags 1920 durch Abtretung der deutschen Gebiete Eupen und Malmedy an Belgien fiel, bildet Ruitzhof die zweitkleinste Exklave Deutschlands. Eine durch Belgien nach 1945 geplante Annexion wurde nicht durchgeführt.
Die Ursprünge von Ruitzhof könnten an den Anfang des 13. Jahrhunderts zurückreichen (eifel.info), diese Angabe ist aber nicht belegt. Sicher erwähnt wird Ruitzhof 1501 als Pachthof des Klosters ReichensteinKlosters Reichenstein. Zusammen mit einem weiteren Pachthof nördlich des Klosters, Bredtbaum, waren diese beiden auf Klostergrund gelegenen Höfe wichtig für die wirtschaftliche Versorgung des Klosters (Lauscher 2017, S. 22). Sie wurden in einer Zeit gegründet, als das Kloster verarmt war. Zur Bewirtschaftung wurden Halfen eingesetzt, also Pächter, welche die Hälfte ihres Erlöses an das Kloster abzuliefern hatten. Aus Unterlagen, die anlässlich der Versteigerung des Gutes Ruitzhof im Zuge der Säkularisation angefertigt wurden, geht hervor, dass der Hof rund 40 ha umfasste und aus einem Wohnhaus mit mehreren Wirtschaftsgebäuden bestand. Eine Verkehrsanbindung erhielt Ruitzhof durch die „Kupferstraße“, die vom 15. bis zum 18. Jahrhundert eine wichtige Handelsroute für Messingprodukte zwischen Stolberg sowie Aachen und Luxemburg bildete (vgl. die Kupferhöfe des Stolberger Vichtbachtals). Nachdem der letzte Pächter von Ruitzhof, Johann Els, diesen 1819 erwerben konnte, setzte ein bescheidenes Siedlungswachstum auf sieben Wohngebäude mit insgesamt 24 Einwohnern im Jahr 1904 ein. In den 1960er Jahren wurde zur Erhaltung der Ortscharakteristik von Ruitzhof ein Baustopp verhängt (Lauscher 2017, S. 24f.). Das locker bebaute Straßendorf wird vor allem durch den erhaltenen dörflich-ländlichen Charakter, der sich durch die Einbettung in die Agrarlandschaft ergibt, und die nach wie vor erkennbare traditionelle Baukultur aus von Rotbuchenhecken umgebenen Fachwerkhäusern bestimmt.
Kulturhistorische Bedeutung Zwar hat auch in Ruitzhof die fast ausschließliche Weidenutzung die ursprüngliche Nutzungsmischung aus Weide- und Ackerbau verdrängt, doch sind die dörflich-agrarische Struktur und die Baukultur des Weilers insgesamt sehr gut erhalten geblieben. Gut erkennbar ist der Ursprung als Rodungsinsel am Beginn eines flachen Muldentals hoch über dem Rurtal. Die (älteren) Siedlungsbauten orientieren sich an der Verebnung am oberen Ende der Mulde. Charakteristisch sind insbesondere die zum Teil sehr alten Rotbuchenhecken, die dem Windschutz der Häuser dienen. Aufgelöst hat sich durch die Säkularisation der funktionale Zusammenhang mit dem Kloster Reichenstein. Die einst viel begangene und befahrene Kupferstraße ist nur noch strukturell erkennbar. Der historische Zeugniswert des Gesamtensembles sehr hoch.
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