Die Siedlung Raffelsbrand im Hürtgenwald bei Vossenack ist in den 1950er Jahren für Umsiedelnde aus den ehemaligen Ostgebieten des Deutschen Reiches und ehemalige Einwohnerinnen und Einwohner aus dem 1946 geräumten Dorf Wollseifen errichtet worden.
Nachdem im Zweiten Weltkrieg weite Teile des Waldgebietes bei Vossenack im Hürtgenwald zerstört worden waren, wurde die Fläche nach dem Krieg für landwirtschaftliche Betriebe bereitgestellt. Nur ein kleiner Teil wurde wieder aufgeforstet. Vertriebene aus den ehemaligen Ostgebieten des Deutschen Reiches und Menschen aus dem geräumten Dorf Wollseifen erhielten Hilfestellung und Kredite bei der Ansiedlung in Raffelsbrand. Es wurden 31 Höfe als neue Heimat und Lebensgrundlage für die Vertriebenen und Umsiedelnden errichtet. Die Siedlung wurde ringsum den sogenannten Todtenbruch gebaut. Der Todtenbruch war ursprünglich ein Hochmoor, das durch Entwässerung für den Torfabbau und weitere Nutzungen stark verändert wurde. Die offizielle Einweihung des Ortes fand im Jahr 1953 statt. Noch heute ist durch den Straßennamen „Wollseifener Straße“ erkennbar, dass sich Menschen aus der Wollseifener Bewohnerschaft in Raffelsbrand angesiedelt haben. Die damals eingerichtete Volksschule ist heute das Jugendwaldheim Raffelsbrand, ein lebendiger Natur-Erlebnis- und Lernort für Schulklassen und Jugendgruppen. Die Siedlung Raffelsbrand ist zeugnishaft für Umsiedlungsvorgänge als Folge des Zweiten Weltkriegs.
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Empfohlene Zitierweise
Hannah Lutterbeck, LVR-Abteilung Kulturlandschaftspflege (2023): „Siedlung Raffelsbrand im Hürtgenwald”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-345417 (Abgerufen: 16. März 2025)
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