Bodenlehrpfad Hürtgenwald-Raffelsbrand im Hochmoor des Todtenbruchs

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Hürtgenwald
Kreis(e): Düren
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 40′ 39,88″ N: 6° 19′ 3,37″ O 50,67774°N: 6,3176°O
Koordinate UTM 32.310.490,01 m: 5.617.422,65 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.522.493,08 m: 5.615.845,42 m
Im Jahr 1999 fand durch das Geologische Landesamt NRW (heute Geologischer Dienst NRW) eine Kartierung der Bodenverhältnisse statt. Auf Initiative des örtlichen Jugendwaldheims sowie des Forstamt Hürtgenwalds entstand daraufhin der Bodenlehrpfad Raffelsbrand.
Der Lehrpfad war bei der Eröffnung im Jahr 2003 der erste seiner Art in Nordrhein-Westfalen. Auf einem Bohlenweg führt er an sechs verschiedenen Bodentypen vorbei. Die Entstehung der einzelnen Bodentypen ist an Informationstafeln ausführlich beschrieben. Der Bodenlehrpfad soll die Besucher für die Bedeutung des Bodens sensibilisieren. Die Empfindlichkeit des Bodens sowie der Einfluss des Menschen stehen dabei im Vordergrund. Dies geschieht insbesondere im Hinblick auf den Boden als Standort des Waldes. Dabei wird verdeutlicht welche Baumarten auf bestimmten Bodentypen wachsen.

Geschichte des Todtenbruchs
Hochmoore sind in NRW relativ selten, da sie nur unter ganz bestimmten klimatischen Bedingungen entstehen, nämlich dann wenn die Verdunstung geringer ausfällt, als der Niederschlag. Wesentlich für die Entstehung der Hochmoore im Hohen Venn sind vor allem der vergleichsweise hohe Niederschlag von 1.200 mm jährlich sowie die relativ milden Jahrestemperatur von 7-8 °C. Diese in Deutschland eher selten anzutreffenden Gegebenheiten hängen mit der Lage auf ca. 500 m. ü. NN zusammen und dem Einfluss feuchter atlantischer Luft.
Der Todtenbruch verfügt über eine wechselhafte Geschichte. Zwecks Torfabbaus wurden im 19. Jahrhundert Entwässerungsgräben angelegt, um die Moore zu beseitigen. Um das Jahr 1830 wurde die Fläche zudem mit Nadelbäumen bepflanzt. Zu dieser Zeit herrschte Holzknappheit, da man damals zur Verhüttung von Eisen Holzkohle nutzte. Ursprünglich war die Eifel größtenteils mit Buchenwäldern bewaldet.

Im Zweiten Weltkrieg fand in der Umgebung einer der am stärksten umkämpften Schlachten statt. Heute zeugen noch Reste von Bunkern von dieser Zeit. Auf dem Gelände des Bodenlehrpfades befindet sich Bunker Nr. 364. Dieser wurde nach dem Krieg gesprengt, damit er nicht mehr militärisch verwendet werden kann. Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden im Totdtenbruch Rodungen statt und landwirtschaftliche Flächen entstanden. Doch schon kurze Zeit später, ab 1948 fand ein Umdenken statt. So fanden bis 1958 umfangreiche Wiederaufforstungen statt. Zudem sind in den letzten Jahrzehnten standortfremde Bäume entfernt und Entwässerungsgräben geschlossen worden. Für die Zukunft ist davon auszugehen, dass sich Wasserstand weiter erhöhen wird und die Fläche sich damit wieder ihrem Ursprungszustand annähern wird.

(Pascal Glass, LVR-Fachbereich Umwelt, 2014)

Bodenlehrpfad Hürtgenwald-Raffelsbrand im Hochmoor des Todtenbruchs

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Ringstraße
Ort
52393 Hürtgenwald
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung, Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 2003

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„Bodenlehrpfad Hürtgenwald-Raffelsbrand im Hochmoor des Todtenbruchs”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-108507-20141125-2 (Abgerufen: 18. September 2024)
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