Die Herkenrather Mühle lag am Wahnbach kurz oberhalb der heutigen Wahnbachtalsperre und (süd-)östlich des Ortes Herkenrath. Sie wird 1296 erstmals erwähnt: Dietrich, der Sohne Heinrichs von Heinsberg zu Blankenberg, schenkt sie dem neu gegründeten Minoritenkloster Seligenthal (zur Chronik der Herkenrather Mühle vgl. rmdz.de)
Die Mühle wird über Jahrhunderte als Getreidemühle betrieben. Der Standort fällt in den 1970ern in Zusammenhang mit dem Bau der Wahnbachtalsperre wüst.
Am Einlauf des Wahnbaches, wo die heutige Vorsperre steht, befand sich die Gaststätte „Herkenrather Mühle“. Die musste zunächst nicht für den Talsperrenbau aufgegeben werden, sondern lockte mit Inbetriebnahme der Talsperre 1958 sogar zusätzlich zahlreiche Gäste mehr an. Der Betrieb des beliebten und stark frequentierten Ausfluglokals wurde allerdings später aufgrund strenger Auflagen der Wasserwirtschaftsbehörde eingestellt. 1961 kaufte der WTV das Gebäude und nutzte es bis 1972 über mehrere Jahre als Versuchsanlage für Phosphoreliminierungsanlagen, dann riss er es ab. (www.wahnbach.de)
Der knapp 500 Meter lange erhaltene Obergraben zweigt vom Wahnbach ab und ist bis heute im Gelände erkennbar, ebenso wie Relikte der Stauanlagen und Gräben in Ufernähe. Weitere Relikte von Gebäuden und wasserbaulichen Anlagen sind im Bereich des ehemaligen Mühlengebäudes im Geländerelief nachvollziehbar. Es finden sich Mauerreste, das Gelände ist zum Teil stark verbuscht.
Kartennachweis Die Herkenrather Mühle ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande (Tranchot / von Müffling 1801-1828), auf der Preußischen Uraufnahme (1836 -1850) und auf der Preußischen Neuaufnahme (1891-1912) dargestellt.
Bodendenkmal Die mittelalter- bis neuzeitliche Herkenrather Mühle ist eingetragenes Bodendenkmal (LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, SU-243).
Internet Herkenrather Mühle: Mühlenrecherche des RMDZ (abgerufen 13.12.2024) www.wahnbach.de: Wahnbachtalsperrenverband - Historie der Wahnbachtalsperre (angerufen am 19.12.2024)
Literatur
Nicke, Herbert (1998)
Bergische Mühlen. Auf den Spuren der Wasserkraftnutzung im Land der tausend Mühlen zwischen Wupper und Sieg. Wiehl.
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Vor Ort Dokumentation, Übernahme aus externer Fachdatenbank
Historischer Zeitraum
Beginn vor 1296, Ende 1971
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