Das Wegekreuz aus Sandstein stammt aus dem Jahr 1794 und befindet sich auf der Hennefer Seite auf dem erhöhten Hochwasser-Schutzdamm an der Kreuzung der Radwege unter drei Lindenbäumen.
Das Kreuz findet sich in der zwischen 1891 und 1912 erarbeiteten historischen Karte der Preußische Neuaufnahme eingetragen, wo gleichzeitig auch erstmals der Damm erkennbar ist. Der offenbar zum Schutz vor Hochwasser erbaute Damm ist in der älteren Preußischen Uraufnahme (1836-1850) hingegen noch nicht verzeichnet.
Das bis heute gepflegte und zumeist mit Blumen geschmückte Kreuz wurde seiner Beschriftung zufolge von der „Nachbarschaft der Weingartsgasse“ ohne besonderen Anlass als Zeichen der örtlichen Frömmigkeit errichtet. Ein Text aus der Hennefer Volkszeitung vom 2. Mai 1894, der auf einer kleinen Tafel neben dem Kreuz wiedergegeben wird, interpretiert dessen Errichtung hingegen als stillen Protest auf die Untersagung der öffentlichen Religionsausübung und die Entfernung religiöser Symbole in der Öffentlichkeit während der Zeit der französischen Herrschaft in den Rheinlanden 1794-1814/15. Das Nachbarschaftskreuz dient bis heute an dem römisch-katholischen Feiertag „Christi Himmelfahrt“ als Prozessionsaltar.
Die Inschrift unter einem Kruzifix, Puttendarstellungen und einer muschelförmigen Nische lautet:
ANNO 1794 / HAT DIE NACH / BARSCHAFT / DER WEINGART /
GASSEN MICH / ZUR EHR GOT / TES AUFGERIC / HT
GASSEN MICH / ZUR EHR GOT / TES AUFGERIC / HT
Baudenkmal
Das „Wegekreuz, Siegaue vor Brücke Weingartsgasse“ wurde mit Datum vom 7. Juni 1989 in die Denkmalliste de Stadt Hennef (Sieg) eingetragen (Nr. A 68 / LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Datenbank-Nr. 88870).
(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2016/2023)
Internet
de.wikipedia.org: Liste der Baudenkmäler in Hennef (Sieg) (abgerufen 04.07.2016)