Einst befanden sich in der Region um Idar-Oberstein verschiedene Mineralminen in denen Edelsteine abgebaut wurden. In Teilen haben sich Minenstollen im Steinkaulenberg erhalten. Dort können in einer Schaumine Edelsteine tief unter der Erdoberfläche - dort wo sie vor Millionen von Jahren entstanden sind - im Muttergestein besichtigt werden. Die hier vorkommenden Edelsteinsteine - Achat, Amethyst, Jaspis, Bergkristall und Rauchquarz - begründeten vor Jahrhunderten die hiesige Edelstein- und Schmuckindustrie. Bei der Mine handelt es sich um die einzige für den Besucherverkehr freizugängliche Edelsteinmine Europas.
Lage Die Edelsteinminen im Steinkaulenberg befinden sich nordwestlich vom Stadtzentrum Idar-Obersteins. Auf der historischen Karte Preußische Uraufnahme 1843-1878 (RLP) wird die Umgebung auch mit „Achat Brüche“ am „Galgenberg“ (vermutlich ein Hinweis auf eine alte Richtstätte) gekennzeichnet (siehe historisches Kartenwerk). Da die genauen Ausdehnungen der einstigen Edelsteinminen nur bedingt nachvollzogen werden können, stellt die eingezeichnete Objektgeometrie lediglich eine symbolische Größe dar.
Wie wurden Edelsteine abgebaut? Die Edelsteinvorkommen im Saar-Nahegebiet wurden im Jahre 1374 erstmals erwähnt. Die Herren von Oberstein erlaubten den Abbau unter der Bedingung, ein Drittel der gewonnenen Mineralien für sich beanspruchen zu dürfen. Ursprünglich wurde über Tage, also überirdisch, nach den Steinen gesucht, später dann auch in Minen. Die überirdischen Abbauhalden nannte man Kaulen. Daher stammt auch der Name des Berges „Steinkaulenberg“. Der gewerbsmäßige Abbau wurde im Jahre 1875 eingestellt. Die vorhandenen Stollen wurden geschlossen und verfielen.
Von der Mine zum Besucherstollen Im Jahre 1964 veranlasste der Idar-Obersteiner Bürger Eugen Morschhäuser den Beginn von Aufräumungsarbeiten, die zur Freilegung des heutigen Besucherbergwerkes mit seinen einzigartigen unterirdischen Kammern führten. Schließlich wurde im Jahr 1978 der Förderverein Steinkaulenberg-Weiherschleife e.V. gegründet der dann in enger Zusammenarbeit mit der Stadt den Ausbau zur Besuchermine verwirklichte.
Heute bieten die gefahrlos begehbaren und barrierefrei erschlossenen Stollen und Weitungen der Edelsteinminen dem Besucher Einblicke in die Arbeit der Bergleute, ergänzt durch die Fachvorträge der Fremdenführer. Hier erfährt man, unter welch schwierigen Bedingungen die Edelsteinsucher früherer Jahre nach den Schätzen der Erde gruben. Der Gang durch die geheimnisvolle Atmosphäre dieses Stollenlabyrinths mit funkelnden Kristallen an den Wänden ist ca. 430 m lang.
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Empfohlene Zitierweise
Förderverein Steinkaulenberg-Weiherschleife e.V. (2022): „Edelsteinminen Steinkaulenberg nordwestlich von Idar-Oberstein”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-345315 (Abgerufen: 19. Januar 2025)
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