Datierung
Alte Holzbalken, die im Zuge von Umbauten 1948 freigelegt wurden, trugen die römischen Zahlen MDCCLXXXI. Der damalige „Schulmeister“, Lehrer Jürgen Meures, wurde zur Fundstelle gerufen und rechnete die Angaben um. Die Hölzer wurden im Jahre 1781 verbaut. Leider ist das Gebälk nicht mehr vorhanden.
Aussehen
Die Planzeichnung „Zeichnung zur Instandsetzung und Erhöhung des Stall- und Wirtschaftsgebäudes (…) in Berglicht No. 77“ (siehe Abbildung in der Mediengalerie) wurde am 16. Juni 1947 fertiggestellt. Die Ansicht und der Grundriss zeigen für die bestehende Bausubstanz einen recht kleinen Wohnbereich. Neben einem durchgehenden Flur bzw. Gang mit Treppe liegen im Erdgeschoss in zweiraumtiefer Anordnung Stube und Küche. Der Zugang zur Scheune und weiter zum Stall erfolgte von der Küche aus. Für das Obergeschoss ist keine Planskizze gefertigt worden.
Wie ein Vergleich der „Ansicht heute“ in der Planzeichnung aus dem Jahre 1947 mit einer Aufnahme aus dem Jahr 1910 zeigt (siehe Abbildung in der Mediengalerie), war der landwirtschaftlich genutzte Teil des Mindisch-Hauses schon vor der beschriebenen Umbaumaßnahme umgestaltet worden. Das Foto zeigt neben dem Wohnhaus für den damals noch niedrigeren, landwirtschaftlich genutzten Teil zunächst eine Stalltür, dann das Scheunentor und schließlich eine weitere Stalltür. Links der Scheune war ursprünglich der Kuhstall, rechts war die Stallung für die Pferde (mdl. Mitteilung von Raimund Resch). Das Alte Mindisch-Haus wird heute als Wohngebäude genutzt. Die behutsam durchgeführte Umnutzung des Gebäudes hat den Charakter des „Einhauses“ erhalten (Foto aus dem Jahre 2022 in der Mediengalerie). Über die gegenüberliegende kleine Scheune, die ehemalige Werkstatt, berichtet Raimund Resch (Audio und ergänzende Bilder in der Mediengalerie). Bevor im Jahre 1921 der Betrieb Sägewerk und Schnittholzfabrikation Gebrüder Resch gegründet wurde, war die heutige Scheune Arbeitsstätte für die Stellmacher Johann und Peter Resch.
(Alice und Edgar Manz, Ortsgemeinde Berglicht, 2023 / Freundliche Hinweise von Frau Klothilde Klein sowie den Herren Raimund Resch und Stefan Nehren)