Hofanlage am Keyenberger Markt

Wohnwirtschaftsanlage mit Tordurchfahrt

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Architekturgeschichte, Denkmalpflege
Gemeinde(n): Erkelenz
Kreis(e): Heinsberg
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 04′ 59,78″ N: 6° 24′ 44,77″ O 51,08327°N: 6,41244°O
Koordinate UTM 32.318.769,91 m: 5.662.270,26 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.528.943,90 m: 5.660.991,39 m
  • Wohnwirtschaftsanlage mit Tordurchfahrt - Keyenberger Markt 12 in Erkelenz-Keyenberg (2019)

    Wohnwirtschaftsanlage mit Tordurchfahrt - Keyenberger Markt 12 in Erkelenz-Keyenberg (2019)

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  • Wohnwirtschaftsanlage mit Tordurchfahrt - Keyenberger Markt 12 in Erkelenz-Keyenberg (2019)

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Das Wohnhaus der Wohnwirtschaftsanlage am Markt 12 in Erkelenz-Keyenberg ist giebelständig zum Keyenberger Markt ausgerichtet und bildet dort mit einem zweiachsigen Flügel und der überbauten Tordurchfahrt eine auch in den Fensterformaten sehr einheitliche Ziegelfassade; diese macht zwischen Wohnhaus und Flügel einen leicht Knick. Zum Markt hin wurde sie verputzt und mit einem sogenannten Quaderstrich versehen. Offensichtlich ist die heute bestehende Hofanlage aus verschiedenen älteren Gebäuden „zusammengewachsen“. Diesen Eindruck vermittelt auch der verunklärte Grundriss.

Der mit rund 73 Quadratmetern verhältnismäßig kleine geschlossene Innenhof mit der Handpumpe eines Brunnens wird von Gebäudeflügeln verschiedener Zeiten gebildet: Im Westen und Süden ist das Wohnhaus im Erdgeschoss massiv in Ziegelbauweise errichtet – im Obergeschoss hat sich ein Fachwerk erhalten, dass sich durch den Putz abzeichnet. Der zweigeschossige Nordflügel wurde hingegen als unterkellerter reiner Ziegel-Massivbau konzipiert und errichtet. An diesen schließt ein ebenfalls massiv aus Ziegel errichteter Nebengebäudeflügel an, der ehemals einen Abort aufnahm.

In jenem Baukörper befindet sich die ebenfalls eine Tordurchfahrt (heute Garage). Die Vermutung, dass es sich hier um den ältesten aufgehenden Baukörper innerhalb der Hofanlage handelt, bestätigt sich auch im größtenteils aus Eichenholz bestehenden Dachwerk aus dem 19. Jahrhundert. Teilweise ist ein Fachwerkgiebel erhalten, der in Resten ein Staken-Lehm-Flechtwerk in den Gefachen aufweist. Dieser Giebel ist ein gemeinsamer Giebel mit dem Wohnhaus An St. Kreuz 2. Darüber hinaus hat sich im Dachstuhl ein alter Stampflehmboden erhalten. Hier sind deutlich Brandspuren erkennbar, die vermutlich auf einen Kaminbrand zurückzuführen sind. Tatsächlich befand sich ehemals ein Kamin an der Außenwand im Bereich der Tordurchfahrt.

Die Wohnräume der Hofanlage sind stark überformt, wobei sich die Wohneinheit im Erdgeschoss von der im Obergeschoss unterscheiden lässt. Im Erdgeschoss könnte die ältere Generation einer Familie gewohnt haben, während im Obergeschoss offenbar gemäß moderner Oberflächen und Farben eine jüngere Generation mit kleinen Kindern wohnte, die ebenfalls die Seitenflügel im Obergeschoss zu Wohnzwecken nutzten.

Im Erdgeschoss lassen sich somit auch einige oberflächliche Befunde festhalten: Im Erdgeschossflur hat sich unter zwei Tapeten ein Fliesenspiegel erhalten. Dazu gehört eine ockerfarbene Ölmalerei, die unter einer Tapete aus den 1950er Jahren liegt, wobei unter der Raufasertapete ein Rollmuster mit Gräser- und Blütenmotiven sichtbar ist. Diese Fassung liegt wiederum auf einem hellblauen Wandanstrich, wie er um 1900 typisch war. Dies zeigt sich auch im nordwestlichen Eckraum, der zahlreiche Tapetenschichten besitzt. Eine Küchennutzung scheint sich hier erst in der späteren Nachkriegszeit etabliert zu haben. Zu dieser Zeit wechseln die Wohnraumtapeten zu Küchentapeten. Ein weiteres Rollmuster als Tapetenersatz zeigt eine Wand des Raums rechts neben der Haustür. Das hier erhaltene Stuckrahmenprofil an der Decke könnte in Zusammenhang mit dem für das Haus nachgewiesenen Stuckateurgewerbe stehen. Stuckdecken sind in den dörflichen Häusern der Region nämlich ansonsten nicht nachzuweisen.

Die Kelleranlage unter dem Wohnhaus weist Besonderheiten auf, da sie verschiedenen Zeitschichten zuzuordnen ist. Es handelt sich um einen gewölbten, vollständig aus hellroten Ziegeln gemauerten Keller, aus dem ein Kamin nach oben führt, und zwei weitere schmale Ziegelgewölbekeller im Norden. Außerdem lassen sich in der Kelleranlage einige An- und Umbaumaßnahmen ablesen, zum Beispiel anhand unregelmäßiger Lichtöffnungen.

(Anja Schmid-Engbrodt, Sarina Eßling / Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V., 2023)

Hofanlage am Keyenberger Markt

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Keyenberger Markt 12 ehem. 125
Ort
41812 Erkelenz - Keyenberg / Deutschland
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Architekturgeschichte, Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung, Bauaufnahme

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Anja Schmid-Engbrodt, Sarina Eßling (2023): „Hofanlage am Keyenberger Markt”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-345240 (Abgerufen: 29. April 2024)
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