Burgruine Wolfsburg bei Neustadt an der Weinstraße

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Fachsicht(en): Denkmalpflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Neustadt an der Weinstraße
Kreis(e): Neustadt an der Weinstraße
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 21′ 35,58″ N: 8° 06′ 28,93″ O 49,35988°N: 8,10804°O
Koordinate UTM 32.435.231,17 m: 5.467.846,15 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.435.280,69 m: 5.469.594,26 m
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    Blick auf die Burgruine Wolfsburg bei Neustadt an der Weinstraße

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Die Ruine Wolfsburg thront auf einem Ausläufer des Wolfsbergs rund 150 Meter über der Talsohle in Spornlage. Sie wacht hoch über dem Schöntal über einen wichtigen Verkehrsweg, dem Hochspeyerbachtal oder Kaiserslauterer Tal, das den Rheintalgraben mit dem mittelalterlichen Reichsland um die Kaiserpfalz in Kaiserslautern verbindet.

Baubeschreibung
Die Burg ist rund 140 Meter lang und rund 30 Meter breit. Die rechteckige Anlage zählt zu den größten Burgen der Pfalz.
Die ersten Anfänge der Burg sollen im 9. und 10. Jahrhundert liegen (Keddigkeit/Burkhart/Übel, S. 404). Damals befand sich auf dem Bergsporn eine Fliehburg. Reste finden sich unterhalb der unteren Ringmauer auf der West- und Südseite mit einer Höhe von bis zu 1,80 Metern.
Der eigentliche Bau der heutigen Burg erfolgte Mitte des 13. Jahrhundert. Die mittelalterliche Burg besteht aus einer Hauptburg im Nordosten und der etwas tiefer im Südosten gelegenen Vorburg, die möglicherweise die ursprüngliche Hauptburg war. Haupt- und Vorburg sind von zwei Ringmauern umgeben. Durch Baumaßnahmen im 20. Jahrhundert wurden viele Spuren aus der damaligen Zeit zerstört. Daher ist es schwierig, den ursprünglichen Zustand zu rekonstruieren.
Zum Bergrücken hin schützt eine Schildmauer die Wohngebäude. Zwischen Burg und Fels befindet sich ein bis zu 15 Meter tiefer Halsgraben. An der Ostseite der Schildmauer finden sich Reste einer niedriger gelegenen Zwingermauer, die die gesamte Burganlage umgeben hat. Im Gegensatz zu vielen ähnlichen Zwingermauern wurden keinerlei Spuren von Türmen gefunden, die sonst im 15. Jahrhundert üblicherweise in die Zwingermauern eingelassen wurden. Das bedeutet, dass die Mauer relativ zeitgleich mit der Kernburg erbaut worden sein muss. Damit besitzt die Wolfsburg eine der frühesten Zwingeranlagen in der Pfalz. Auch im südlichen Teil der Burg finden sich noch Überbleibsel der Zwingermauer.
Der Zugang zur Burg erfolgte auf nordöstlicher Seite durch einen in Höhe des Palas' vorgelagerten Torbau. Auf dem Felsen hinter der Schildmauer befand sich mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Bergfried. Keil- und Balkenspuren im Felsen deuten daraufhin.
Auch in der Vor- oder Unterburg gab es einen Turm, von dem noch ein Stumpf vorhanden ist. Der Bergfried diente auch als Herrschaftssymbol über das Tal. Zwischen Vorburg und Palas befanden sich weitere Gebäude. Reste davon sind bei der Burgschänke noch zu sehen wie etwa ein erhaltenes Tonnengewölbe, das heute der Burgschänke als Lagerraum dient. Fundamentreste von zwei Kellern wurden bei Grabungen 2001 entdeckt.
Burgen mit zwei Bergfrieden kamen in der Pfalz eher selten vor. Außer auf der Wolfsburg ist das nur bei Burg Scharfenberg der Fall.

Geschichte
Die erste belegte Erwähnung der Wolfsburg findet sich im Jahr 1256 (Keddigkeit/Burkhart/Übel, S. 397). 1269 wird die Wolfsburg in einer Lehensurkunde erwähnt, in der Pfalzgraf Ludwig II., der Strenge, den Ministerialen Albrecht von Lichtenstein zum Burgmann auf der Burg ernannt hat und ihm ein Burglehen als Entgelt zusprach. Das gilt als eines der frühesten urkundlich erwähnten Burglehen an einen Ministerialen in der Pfalz.
Seit 14. Jahrhundert besaßen die Bischöfe von Speyer die Lehenshoheit über die Wolfsburg und belehnten damit die Pfalzgrafen. Die Burg wird auch im ältesten Lehnbuch des Hochstifts Speyer 1343 und 1347 erwähnt.
Seit dem 13. Jahrhundert verwalteten Burgmannen die Wolfsburg. Dass sie eine besondere Bedeutung hatte, zeigt sich nicht zuletzt darin, dass auch Graf Emich V. von Leiningen-Hardenburg Mitte des 13. Jahrhunderts Burgmann der Wolfsburg und von Burg Winzingen war.
Die Wolfsburg spielte im 14. Jahrhundert eine wichtige Rolle in den Bereichen Wirtschaft und Verwaltung. Eine Lehnsurkunde der Pfalzgrafen von 1361 hielt fest, dass ein Neustadter Müller seine Abgaben auf die Wolfsburg bringen musste. Die Burg war also nicht nur Verwaltungssitz, sondern auch eine Sammelstelle für Naturalien und Geld.
Die Feste blieb lange Zeit in Besitz der Kurfürsten, die sie immer wieder an Lehensmänner verliehen.
Im Pfälzischen Bauernkrieg wurde die Burg 1525 geplündert. (Keddigkeit/Burkhart/Übel, S. 402). Das Ausmaß der Schäden ist unbekannt. Im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) soll die Wolfsburg der Bevölkerung als Zufluchtsort gedient haben. Kaiserliche Truppen sollen sie im Jahr 1635 bis auf die Grundmauern niedergebrannt haben. Wahrscheinlich wurde die Burg danach aufgegeben. Im August 1689 hatten während des Pfälzischen Erbfolgekriegs (1688-1697) französische Soldaten in Neustadt ihr Quartier, die die Burg als Standort an der wichtigen militärischen Verbindungsstraße zwischen Neustadt und Kaiserslautern wohl wieder etwas befestigten. Doch sie blieb auch danach Ruine und diente fortan als Steinbruch für die Neustadter. Unter anderen wurde eine Papiermühle unterhalb der Burg aus ihren Steinen im 18. Jahrhundert erbaut. Auch fanden die Steine beim Hausbau oder der Anlage von Weinbergterrassen Verwendung.
Im Jahr 1846 machte der Neustadter Verschönerungsverein die Burgruine zugänglich. Die Gemeinde Haardt kaufte die Anlage 1852. Während der pfälzischen Revolution 1848/49 feierten demokratisch gesinnte Neustadter auf der Burg ein Nationalfest.
Seit den 1960er Jahren kümmern sich der Bürgerverein Schöntal, die Stadt Neustadt und die staatliche Denkmalpflege um die Burgruine. Es fanden Ausgrabungen, Freilegungen, Sicherungs- und Restaurierungsarbeiten statt.
Heute ist die Burgruine in ihrer gesamten Größe und beherrschenden Lage von weitem sichtbar. Heute pflegt zusammen mit der Stadt Neustadt der Wolfsburgverein (früher Bürgerverein Schöntal) die Ruine. In den Sommermonaten bewirtet er an bestimmten Tagen auch die Schänke - „Wenn die Fahn' weht, is uff“, heißt es bei vielen Neustadtern. Für sie und Gäste ebenso ist die Wolfsburg ein beliebtes Wanderziel. Auch der Verein Die Waldschatten um die Wolfsburg und die umliegende Natur.

Kulturdenkmal
Die Wolfsburg wird im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler in der kreisfreien Stadt Neustadt an der Weinstraße (Stand 07.06.2022, dort S. 23) geführt. Der Eintrag lautet:
„Burgruine Wolfsburg westlich der Stadt, auf dem Rücken eines Hangausläufers des Wolfsbergs auf der
Nordseite des Speyerbachtals (Denkmalzone)
Bergsporn offenbar im 9./10. Jh. befestigt, Mauerreste im Südwesten; Erstnennung 1269, Erstürmung und
Plünderung 1525, seit Zerstörung 1635 steter Substanzverlust bis ins 19. Jh.; Überreste von Halsgraben und
Schildmauer, Bergfriedstumpf, Vorburg; Palas und doppelte Ringmauer 13. Jh.“

(Christine Brehm, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2023)

Internet
Wolfsburgverein
Die Waldschatten






Literatur

Jürgen Keddigkeit; Ulrich Burkhart; Rolf Übel (2007)
Pfälzisches Burgenlexikon. IV.2, St - Z. Kaiserslautern.

Burgruine Wolfsburg bei Neustadt an der Weinstraße

Schlagwörter
Ort
67433 Neustadt an der Weinstraße - Schöntal
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Vor Ort Dokumentation

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Christine Brehm: „Burgruine Wolfsburg bei Neustadt an der Weinstraße”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-344843 (Abgerufen: 3. Mai 2024)
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