Neuer Disibodenberger Hof

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Bretzenheim
Kreis(e): Bad Kreuznach
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 52′ 38,68″ N: 7° 54′ 8,11″ O 49,87741°N: 7,90225°O
Koordinate UTM 32.421.128,58 m: 5.525.578,77 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.421.172,23 m: 5.527.349,70 m
  • Der Neue Disibodenberger Hof gegenüber der Villa Puricelli-Plettenberg in der Großen Straße in Bretzenheim (2022)

    Der Neue Disibodenberger Hof gegenüber der Villa Puricelli-Plettenberg in der Großen Straße in Bretzenheim (2022)

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    Lukas Budde / Bretzenheim
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  • Der Neue Disibodenberger Hof gegenüber der Villa Puricelli-Plettenberg in der Großen Straße in Bretzenheim (2022)

    Der Neue Disibodenberger Hof gegenüber der Villa Puricelli-Plettenberg in der Großen Straße in Bretzenheim (2022)

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Ein der Klosterabtei auf dem Disibodenberg bei Staudernheim vermachtes Hofgut hier in Bretzenheim hat bis in das Jahr 1559 über 250 Jahre lang das Kloster mit Lebensmittel versorgt. Erst 100 Jahre nach einem Brand wurde ein neues Hofgut gebaut, das jedoch nur noch den Namen des Klosters trug.

Gebäude und Lage
Das Gebäude des Neuen Disibodenberger Hofs steht auf dem Grundstück des Reichsgrafen von Plettenberg, vis-à-vis dem Villengebäude, in der Großen Straße 16. Es ist ein zweistöckiges, symmetrisch aufgebautes Gebäude mit 5 Fensterachsen. Vorne in der Mitte befindet sich die nahezu ebenerdig gesetzte Eingangstür. Das Krüppelwalmdach ist ebenfalls zweigeschossig und enthält zwei Reihen Krüppelwalmgauben; in der unteren Reihe sind es drei, in der oberen zwei Gauben.

Geschichte
Im Jahre 1299 wurde das Hofgut in der Ortslage Bretzenheims erstmals erwähnt. Es kam über eine nicht dokumentierte Schenkung in den Besitz der Klosterabtei auf dem Disibodenberg bei Staudernheim. Anfänglich befand es sich in der Kirchgasse 5, fiel aber im Jahre 1559 neben einer Reihe von anderen Wohnhäusern und dem Rathaus einem Brand zum Opfer. Es blieb 50 Jahre als Brandruine liegen. Das Kloster und seine Besitzungen waren zwischenzeitlich Herzog Wolfgang von Zweibrücken zugefallen. Um den Besitz in Bretzenheim kümmerte er sich nicht. 1609 hat Emich von Daun, Graf von Falkenstein, kurzerhand die Liegenschaften (111 Morgen) des Hofgutes annektiert und die Felder im Fron bewirtschaften lassen. Ein Jahrzehnt später, nach den Wirren der Reformation, gewann die katholische Kirche nach und nach wieder an Boden. Obwohl zu diesem Zeitpunkt die Ländereien des ehemaligen Klosters Disibodenberg hier in Bretzenheim immer noch im Besitz des Herzogtums Zweibrücken waren, wurden sie 1629 durch den Lehnsherrn Erzbischof von Köln an ortsansässige Bauern verpachtet. Der Wiederaufbau eines neuen Gutshauses Neuer Disibodenberger Hof auf einem zum Gut gehörenden Gartengrundstück erfolgte 1667, als Graf von Velen den gesamten Besitz dem Herzog von Zweibrücken abkaufte. Das Gut war anfänglich an den Amtmann des Grafen, Dietrich Schürmann, verpachtet. Später hat er es abgelöst. In der Folgezeit hat das Gut mehrfach den Besitzer gewechselt. Stabilität in die Eigentumsverhältnisse kam 1813 mit der Familie Utsch/Puricelli und 1912 mit dem Reichsgraf von Plettenberg. Die Liegenschaften sind heute im Privatbesitz der Familie von Plettenberg.

Kulturdenkmal
Der Neue Disibodenberger Hof wird im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Kreis Bad Kreuznach im Eintrag zur Villa Puricelli/Plettenberg geführt (Stand 2022). Der Eintrag lautet:
„Große Straße 16
ehem. Hofgut Puricelli; Villa, zweieinhalbgeschossiger Putzbau, spätklassizistisch geprägte Neurenaissance,
bez. 1877; weiteres Wohnhaus, Uhrtürmchen, Fachwerk-Klinker-Konstruktion, stattliche Nebengebäude;
eingefriedete Gartenanlage mit kleiner Eisenbrücke über die Kleine Straße, Pumpenhaus, Wasserturm (vgl.
Turmstraße o.Nr.).“

(Projektteam der Modellkommune Bretzenheim, 2022)

Literatur

Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2023)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Bad Kreuznach. Denkmalverzeichnis Kreis Bad Kreuznach, 22. Mai 2023. Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke.rlp.de/Bad Kreuznach
Schneider, Hans (2015)
Bretzenheim an der Nahe. Bretzenheim.

Neuer Disibodenberger Hof

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Große Straße 16
Ort
55559 Bretzenheim
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger

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Projektteam der Modellkommune Bretzenheim (2022): „Neuer Disibodenberger Hof”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-344771 (Abgerufen: 22. März 2025)
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