Der heutige Eingang an der Nordostecke zur Bahnhofstraße entspricht nicht dem früheren Zugang. Der hat nach einer alten Faustskizze am östlichen Graben unmittelbar im Bereich der heutigen Bahnhofstraße gelegen. Auf der Tranchot-Karte aus den ersten Jahren des 19. Jahrhunderts ist bereits der heutige Zugang verzeichnet. Eine Urkunde aus dem Jahr 1751 (Quelle: Paul Clemen) gibt eine Vorstellung vom Aussehen der alten Wasserburg und berichtet auch von bis heute sichtbaren Umbauten. Dort beantragt nämlich der mit Lehen ausgestattete Nutzer der Burg beim Besitzer, dem Kurfürsten von Köln, ein baufälliges turmartiges Burghaus in der Mitte der Anlage abreißen zu dürfen. Das Material wollte er für den Bau einer Umfassungsmauer (vermutlich die heute noch existente) und von Stallungen nutzen (vermutlich auf der Nordseite) und zudem den Eingangsturm ausbessern. Eine Lücke in dieser Mauer auf der Ostseite (Bahnhofstraße) gilt als Hinweis auf den alten Zugang. Wann der Turm abgetragen wurde, ist unbekannt. Dort, wo in der Wasserburg der Wohnturm stand, hat heute ein alter Baum seinen Platz. Auf der Südseite zum Bahnhof hin befindet sich eine Pforte, die sich der damalige Besitzer, Rudolf Felix August Edler von Groote zu Kendenich, im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme der Eisenbahn im Ahrtal 1880 einrichtete.
Die Wasserburg stammt aus dem frühen 13. Jahrhundert und war der Stammsitz des Geschlechts von Bodendorf (erste urkundliche Erwähnung 1227). Die Aachen-Frankfurter Heerstraße führte unmittelbar an der Burg vorbei. Zur selben Zeit wurde auch Burg Landskron oberhalb von Bodendorf errichtet.
Kulturdenkmal
Das Objekt „ehem. Wasserburg, Bahnhofstraße 2“ in Sinzig-Bad Bodendorf ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalverzeichnis für den Kreis Ahrweiler 2022, S. 67).
(Matthias Röcke, Verein zur Förderung der Denkmalpflege und des Heimatmuseums in Sinzig e.V., 2024)