Der Christiansturm in Dausenau war einst Bestandteil der Stadtbefestigung. Über die Geschichte des Turmes ist wenig bekannt. Es wird vermutet, dass sich der Name von den Bewohnern des Hauses schräg südlich unterhalb des Turmes herleitet. Noch um das Jahr 1920 wurden dessen damalige Bewohnerinnen als die „Christians-Weiber“, bzw. „Christians-Weiberleut“ bezeichnet.
Wie sah der Turm aus? Am Christiansturm haben sich das Untergeschoß und Teile des Stockwerkes auf Wehrgangniveau erhalten. Zum Ort hin ist der Turm heute offen, das bedeutet, er kann schon im Mittelalter völlig offen, oder durch eine Holzkonstruktion geschlossen gewesen sein. Da dieser Turm im steilsten Bereich des Hanges steht, wird der Gewichtsaspekt hier eine Rolle gespielt haben. Zur Bergseite hat er einen Grundriss mit drei Seiten, die aus der Mauerflucht herausragen. Auf der Süd-Ost-Seite hat sich eine Schießscharte erhalten, die auf den aus den Weinbergen kommenden Weg ausgerichtet ist. Die Ostseite des Turms ist geschlossen, die Nord-Ost-Seite gibt keine genaue Auskunft. Eine Schießscharte dort ist denkbar. In der Südseite hat sich eine Türwange eines Ausgangs auf den Wehrgang erhalten. Ob auch ein Ausgang nach Norden bestanden hat, lässt sich nicht mehr ermitteln. Ein Aufgang von unten im Innern ist denkbar, verteidigungstechnisch sogar wahrscheinlich. Dass das nicht mehr vorhandene zweite Stockwerk aus Stein bestand, lässt sich anhand der Mauerdicke errechnen, wobei das Nicht-Vorhandensein eines Entlastungsbogens über der erhaltenen Schießscharte des 1. Stocks sowie die relativ kleine Grundfläche auch dagegen sprechen könnte.
(Kristina Ruprecht, Dausenau, 2022)
Literatur
Fischbach, Stefan (1997)
Die Türme und Pforten der Stadtbefestigung. In: Heimatbuch Dausenau und seine Geschichte, Boppard.
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Empfohlene Zitierweise
Kristina Ruprecht (2022): „Christiansturm der Stadtbefestigung Dausenau”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-344372 (Abgerufen: 22. Januar 2025)
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