Pfarrgarten in Kirrweiler

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Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Kirrweiler (Pfalz)
Kreis(e): Südliche Weinstraße
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 18′ 1,85″ N: 8° 09′ 55,31″ O 49,30051°N: 8,16536°O
Koordinate UTM 32.439.321,03 m: 5.461.198,33 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.439.372,22 m: 5.462.943,83 m
  • Die Gästeführerin Gaby Bauer erzählt von der einstigen Nutzung des Pfarrgartens in Kirrweiler zur Zeit der Fürstbischöfe von Speyer (2021)

    Die Gästeführerin Gaby Bauer erzählt von der einstigen Nutzung des Pfarrgartens in Kirrweiler zur Zeit der Fürstbischöfe von Speyer (2021)

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    Produktion: Sarah Krieger, Universität Koblenz und Gaby Bauer, Heimat- und Kulturverein Kirrweiler
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  • Die Gästeführerin Gaby Bauer erzählt von der Rekonstruktion des alten Pfarrgartens im Jahr 1999 (2021)

    Die Gästeführerin Gaby Bauer erzählt von der Rekonstruktion des alten Pfarrgartens im Jahr 1999 (2021)

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  • Der Pfarrgarten in Kirrweiler (Pfalz) (2021)

    Der Pfarrgarten in Kirrweiler (Pfalz) (2021)

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  • Laubengang mit Weinreben im Pfarrgarten in Kirrweiler (2021)

    Laubengang mit Weinreben im Pfarrgarten in Kirrweiler (2021)

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  • Hinter dem Pfarrhaus in Kirrweiler befindet sich ein Hof. Von dort aus hat man durch eine Mauer Zugang zum Pfarrgarten (2021)

    Hinter dem Pfarrhaus in Kirrweiler befindet sich ein Hof. Von dort aus hat man durch eine Mauer Zugang zum Pfarrgarten (2021)

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  • Mit Buchsbaumhecken gerahmte Kräuterbeete im Pfarrgarten in Kirrweiler (Pfalz) (2021)

    Mit Buchsbaumhecken gerahmte Kräuterbeete im Pfarrgarten in Kirrweiler (Pfalz) (2021)

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  • Der Pfarrgarten in Kirrweiler (Pfalz) (2021)

    Der Pfarrgarten in Kirrweiler (Pfalz) (2021)

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  • Blick vom Tor in den Pfarrgarten in Kirrweiler (Pfalz) (2021)

    Blick vom Tor in den Pfarrgarten in Kirrweiler (Pfalz) (2021)

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Der Pfarrgarten ist im hinteren, südlichen Teil des Grundstücks angegliedert und ist durch eine Steinmauer von der restlichen Pfarrhausanlage getrennt. Zur Mitte der Mauer ist ein schwarzes Tor eingelassen, wodurch man zur Gartenanlage gelangt. Der Pfarrgarten liegt unter dem Grundstückniveaus des Pfarrhauses und ist über einer Sandsteintreppe zugänglich. Er war zur Mitte des 18. Jahrhunderts als barocke Anlage konzipiert worden.

Garten
Die Gartenanlage teilt sich in drei große hintereinander folgende Bereiche ein. Östlich der Treppe wurde eine mediterrane Rabatte angelegt, westlich der Treppe eine Schattenrabatte.
Daran schließt sich der Nutzgarten an, der mit Küchenkräutern und Apothekerpflanzen bepflanzt ist. Dazwischen befindet sich, sowohl östlich als auch westlich, ein kleiner Weg, der mit Mosaikplatten ausgelegt wurde. Diese wurden durch den Pfarrer Carl Theodor Schultz in den 1960er Jahren dort angebracht.
Südlich vom Nutzgarten grenzt die Obst- und Spielwiese an. Die Gartenanlage schließt mit dem sogenannten Erholungswäldchen im südöstlichen Teil ab. Dort wurde auch zu Ehren von dem ehemaligen Bürgermeister von Kirrweiler Wolfgang Roth nach dessen Tod eine Eiche gepflanzt. Daran beteiligt waren der Heimat- und Kulturverein sowie die Fastnachtsbrüder. Im Durchgang zum Erholungswald befinden sich historische Grenzsteine, die der Pfarrer Carl Theodor Schultz von den Kirrweiler Herrschaftsgütern durch Einlassen im Gartenkamin gesichert hatte. Im südwestlichen Teil steht mittig auf einer Rasenfläche eine große Libanon-Zeder. Diese wurde als Sämling aus einem 2000 Jahre alten Zedernwald aus dem Libanon von Wolfgang Roth und dessen Ehefrau Gabriele Roth mitgebracht. Die drei Bereiche werden durch eine mittig platzierte mit Wein bepflanzte Pergola sowie einen Steinweg miteinander verbunden.

Geschichte und Nutzen
Der Garten diente vor allem der Grundversorgung der Hausbewohner. So wurde er im Laufe der Zeit teils als Weinberg, teils als Futterwiese, teils als Acker, und teiles als Nutz- und Ziergarten genutzt. Sicherlich hatte der Pfarrgarten auch die Funktion der Repräsentation, man kann sich vorstellen, dass dort Gäste zu einem Spaziergang eingeladen wurden. Die barocke Form blieb zum Glück mit samt dem alten Buchsbestand über Jahrhunderte erhalten. Im Jahr 1999 wurde die Pflege des Gartens seitens des damaligen Pfarrers an den Heimat- und Kulturverein übertragen. Ziel des Heimatvereins war es, den alten Bestand beizubehalten und an der ursprünglichen Einteilung nicht allzu viel zu verändern. Hinzukommen sollte im vorderen Bereich ein Heil- und Gewürzkräutergarten. Dazu wurden im Jahr 2003 vom Heimat- und Kulturverein zusätzlich zum alten Buchsbestand, 550 kleine Buchspflanzen in die beiden für Heil- und Gewürzkräuter vorgesehen Felder eingebracht. Heute findet man im Feld östlich vom Hauptweg die Küchenkräuter während im südwestlichen Feld die Apothekerpflanzen angesiedelt sind. Bei der Anlage des Kräutergartens legte man aufgrund der Historie des Gartens Wert darauf christliche Symbole einfließen zu lassen. Die Zahl Acht symbolisiert die Unendlichkeit und Ewigkeit der Liebe Gottes. Sie findet sich wieder in der Anzahl der Beete in den beiden Feldern des Kräutergarten. Ebenso bilden die beiden Sandsteinkreise (jeweils in der Mitte der beiden Felder) zusammen diese Zahl. Die Zahl Vier bezieht sich auf die vier Elemente, die vier Jahreszeiten, die Naturen im Körper (trocken, feucht, warm, kalt), ebenso wie die vier Evangelisten und das Kreuz Christi mit seinen vier Ausmaßen (Länge, Breite, Höhe, Tiefe). Sie ist auch die wichtigste Zahl im Hortulus, dem kleinen Kräutergarten. Der Grundriss des Kräutergartens ist quadratisch und erinnert so an einen Kreuzgang. Der Pfarrgarten kann heute im Rahmen von Orts- und speziellen Gartenführungen besichtigt werden.

(Sarah Kriegerund Noah Waldecker, Universität Koblenz-Landau, 2021 / freundliche Hinweise von Herrn Fritz Roth und Frau Christine Erasmy)

Literatur

Friedel, Heinz; Roth, Wolfgang / Gemeinde Kirrweiler (Hrsg.) (1978)
800 Jahre Kirrweiler. Die Geschichte eines Pfälzischen Weindorfes. Kirrweiler.
Heimat- und Kulturverein Kirrweiler e.V. (Hrsg.) (2018)
Entdecken Sie Kirrweiler. Ortsrundgang. Kirrweiler (Pfalz).
Lurz, Meinhold (1996)
Die Ritter von Venningen. Verwaltung im Amt Kirrweiler. Kraichgau.
Ortsgemeinde Kirrweiler (Hrsg.) (2000)
Festschrift 800 Jahre Kirrweiler. Die Geschichte eines pfälzischen Weindorfes. Kirrweiler (Pfalz).

Pfarrgarten in Kirrweiler

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Kirchstraße 13
Ort
67489 Kirrweiler (Pfalz)
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1753 bis 1754

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Sarah Krieger (2021), Noah Waldecker (2021): „Pfarrgarten in Kirrweiler”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-344351 (Abgerufen: 3. Mai 2024)
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