Am östlichen Ende befindet sich das Rathaus. Vom Marktplatz aus können der Rhein und der alte Hafen durch das Krantor und das Wassertor erreicht werden. In dessen Nähe lag früher an der Südseite des Marktes das Zollamt.
Im westlichen Bereich des Platzes zeigen die Häuser noch die charakteristischen Formen der Neubebauung der 1950er Jahre, nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges. Auf der Südseite haben sich Reste der Bauformen des 19. Jahrhunderts erhalten.
Im Westen steht der Marktbrunnen. Die Markt-Pumpe ist urkundlich an diesem Standort nachgewiesen seit dem 16. Jahrhundert. Nach der kriegsbedingten Zerstörung 1945 wurde er 1980 durch Spenden der Reeser Bevölkerung wieder aufgebaut (nach Informationstafel vor Ort).
Das Marktrecht hatte für mittelalterliche Orte und Städte eine große Bedeutung. Es war das vom Landesherrn verliehene Recht, einen ständigen Markt, einen Wochen- oder Jahrmarkt abzuhalten. Der dafür bestimmte Platz stand unter Marktfrieden, also einem besonderen, für den Markt und seine Besucher geltenden Recht. Für die städtische Wirtschaft war dieses Privileg von entscheidender Bedeutung. Im Gegensatz zur Landbevölkerung konnten sich die Städter nicht selbst mit Lebensmitteln und anderen Waren versorgen, sie waren daher auf die Angebote der Bauern aus dem Umland, der Kaufleute und durchreisenden Händler angewiesen, die auf dem Markt ihre Waren anboten. Das Marktrecht bildete eine der wichtigsten Grundlagen für das Stadtrecht.
Für Rees ist urkundlich die Verleihung des Marktrechtes bereits für das Jahr 1079 belegt. Zeitgleich wurde das Recht für die Einrichtung einer Münzanstalt verliehen (diese war nur kurz in Betrieb). Die Privilegien wurden 1228 mit der Stadtrechtsverleihung durch den Kölner Erzbischof Heinrich von Müllenark (um 1190 - 1238) bestätigt.
Kunstwerke
Auf dem Marktplatz wurden einige Kunstwerke aufgestellt (weitere Informationen dazu in der Broschüre „Skulpturenrundgang durch Rees“, www.stadt-rees.de):
- „Jubelpfanne mit Hund“ - Alltagsmensch von Christel Lechner, Witten (2017, Beton),
- „Rhinkieker“, Dieter von Levetzow, Kranenburg (1987, Bronze),
- „Fotogruppe“ - Alltagsmenschen, Christel Lechner, Witten (2017, Beton),
- „Erdkruste“ Christoph Wilmsen-Wiegmann, Kalkar (1991, Brunnen, Granit),
- „Gehende mit zwei Taschen“ Peter Nettesheim, Köln (2005, Robinienholz).
(Claus Weber, LVR-Redaktion KuLaDig, 2022)
Hinweis
Die Touristeninformation der Stadt Rees findet sich im Haus Markt 41.
Internet
www.stadt-rees.de: Broschüre „Spaziergang durch Rees“ (PDF-Datei 3,5 MB, abgerufen 18.02.2022)
www.stadt-rees.de: Broschüre „Skulpturenrundgang durch Rees“ (PDF-Datei 9,3 MB, abgerufen 25.02.2022)
de.wikipedia.org: Liste zur Geschichte von Rees (abgerufen 18.02.2022)