Biegt man von der Kaufunger in die Marienstätter Straße ein, so erkennt der aufmerksame Beobachter in einigen Häusern auf der Hangseite kleine Sakramentsnischen. Sie erinnern an die „Sieben Fußfälle“. Fast alle Standorte der ehemaligen Bildstöcke lassen sich durch Fotos belegen.
In Lay führte der Bittweg seit dem Jahr 1773 über die „Padd“ (Marienstätter Straße) bis zur Kapelle in der Obermark (von Ost nach West). Die Fußfälle verschwanden, als sich die heutige Marienstätter Straße in Baugebiet verwandelte. Zum Glück sicherte das Ehepaar Josef und Agathe Flöck, geb. Göbel das Relief aus dem Bildstock, als dieser für ihren Hausbau im Jahre 1957 abgerissen werden musste (Marienstätter Str. 41). Die Darstellung der V. Station hat eine Größe von 60 x 45 cm und wurde in einer Kellerwand des Hauses gesichert.
Der Gang zu den Sieben Fußfällen ist eine der ältesten Formen des Kreuzweges. Von Jerusalempilgern im späten Mittelalter mitgebracht, stellte er einen Bittgang durch die Straßen oder die Flur dar, wobei an sieben Wegekreuzen oder Kapellchen jeweils des Leidensweges Christi gedacht wurde. Sie waren so genannt, weil Andächtige betend niederknieten. Auch für Sterbende baten 7 Personen aus der Nachbarschaft an den 7 steinernen Kapellchen um Gottes Beistand. An jeder Station ließen sich die Bittenden auf beide Knie fallen.
(Hedwig Herdes, Koblenz-Lay 2021)
Quellen Aussage Agathe Flöck 1.11.2021
Literatur
Herdes; Morbach; Theisen (2013)
Kapellen, Kreuze, Andachtsmale. In: Lay- wie es früher war, S. 81-83, o. O.
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