Initiator war der Winzer Jakob Güllen, unterstützt vom damaligen Pastor, dem Himmeroder Pater Jacob Colin Maringis.
Das Wegkreuz kündet noch heute recht eindringlich von dem Glauben unserer Vorfahren und ihrem Gottvertrauen und auch von ihrer Not und ihrem Sterben. Es ist auch ein religiöses Mahnmal und ein steinernes Dokument unserer Dorfgeschichte.
Das Kreuz stand ursprünglich am Weg nach dem damaligen Wallfahrtsort „Reilkirch“, woher sicherlich auch sein Name „Reiler Kreuz“, der so bereits 1689 urkundlich erwähnt wurde, herrührt. Im Zuge des Baus der Provinzialstraße 1868 wurde es in die Böschungsmauer der neuen Straße eingebaut und damit vor weiteren Verwitterungsschäden geschützt. Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg restaurierten das stark verwitterte Sandsteinkreuz als Dank für ihre glückliche Heimkehr. 1972 wurde es, angeregt durch Albert Stölben, wiederum aufgefrischt und in der Wegegabelung am Sportplatz aufgestellt. Der schattige Standort unter den Bäumen war aber für den Sandstein nicht geeignet. So wurde es 2016 nach der wiederum mit Spenden finanzierten Restaurierung an der Ecke Hauptstraße / Burgunderweg aufgestellt und ihm ein Schutzdach gestiftet.
(Hermann Thur, Briedel, 2022)