Bei dem Gebäude handelt es sich um ein massiv aus Bruchstein errichtetes zweistöckiges langgestrecktes Gebäude mit hohem schiefergedecktem Walmdach. Nur die obere (linke) Hälfte ist mit einem Gewölbekeller unterkellert. Der vordere Hof ist mit Wackensteinen gepflastert, während der hintere früher als kleiner Park diente. Hier sind auch noch Reste einer Petz (Grundwasserbrunnen) vorhanden, aus der die Gebäude mit Wasser versorgt wurden. Der sehr große Grundstückskomplex des Klosterhofes war von einer massiven rund 3,5 Meter hohen Mauer aus Schieferbruchsteinen umgeben, von denen noch zwei rundbogige Hoftore und weitere Mauerreste zeugen.
Das obere Tor zur Eltzerhofstraße wird schon 1317 in Zusammenhang mit einer Reparatur erwähnt. Somit scheint die Einfriedung des Klosterhofes schon vor dem Bau der Ortsbefestigung errichtet worden zu sein. Das derzeitige Gebäude wurde im 17. Jh. an Stelle eines Vorgängerbaues errichtet.
Vor dem jetzigen Wohnhaus befanden sich früher parallel zur Mosel die Wirtschaftsgebäude des Klosterhofes, die Mitte des 18. Jh. als renovierungsbedürftig bezeichnet wurden. Bei dem großen Moselhochwasser 1784 wurden diese Gebäudeteile so schwer beschädigt, dass sie später abgerissen werden mussten. Auch eine in den alten Akten erwähnte Hofkapelle scheint in diesem Zusammenhang abgebrochen worden zu sein.
Das Kloster St. Trond verkaufte 1276 seine ganzen Besitztümer in Briedel an das junge Kloster Himmerod in der Eifel. Für eine effektive Verwaltung war den dortigen Mönchen der Weg zu weit. Im Zuge dieses Besitzübergangs wurde Briedel in das Kloster Himmerod inkorporiert. d.h. wir wurden Bestandteil der Pfarrei Himmerod. Dazu verpflichtete sich das Kloster, stets die Pfarrerstelle mit eigenen Patres zu besetzen. Somit waren stets zwei Mönche vor Ort, von denen einer für die geistlichen Tätigkeiten und die Pfarrei, der andere für den Wirtschaftsbetrieb des großen Weinbergsbesitzes verantwortlich war. Auch eine gegenseitige Vertretung sicherte die erfolgreiche Führung.
Der klösterliche Hof war durch Betreiben des Klosters St. Trond vom Vogteirecht der Grafen von Salm befreit worden. Daher hatten diese keinen Einfluss hier und dementsprechend auch keine Einnahmen. Über viele Jahre, insbesondere im Zusammenhang mit dem Besitzübergang an Himmerod, versuchten diese daher immer wieder, auch hier ihre Vogteirechte durchzusetzen, was regelmäßig auf Widerstand stieß. Erst nachdem Papst Clemens IV. (1264-1268) im Mai 1265 die Vogteifreiheit bestätigte und die Grafen von Salm dies zähneknirschend akzeptierten, bestand hier wieder der althergebrachte Rechtsschutz.
Im Zuge der Säkularisation wurden die Klostergüter von der französischen Verwaltung ab 1802 als Nationalgüter eingezogen. Da die Gemeinde Briedel Anspruch auf das Gebäude als Pfarrhaus erhob, ergab sich ein jahrelanger Rechtsstreit über die Aufteilung des Gesamtareals. Durch die Aufhebung des Klosters war Briedel eine eigenständige Pfarrei geworden und hatte Anspruch auf ein Pfarrhaus. Erst 1811 konnten daher die abgetrennten Himmeroder Güter von der französischen Domainverwaltung versteigert werden, um mit dem Erlös die Kosten der Revolutionstruppen zu finanzieren. Ein Immobilienkaufmann aus Koblenz erwarb die ganzen Besitzungen im Block und verkaufte die Weinberge und die Wirtschaftsgebäude an ein Traben-Trarbacher Weingut weiter.
Das hintere, Praefektur genannte, Gebäude nebst Vor- und Hinterhof wurde von der Beschlagnahme freigegeben und der Pfarrgemeinde als Pfarrhaus zugewiesen. Der Frontflügel zur Mosel ging an das erwerbende Weingut Korn & Rumpel und wurde von diesem noch bis 1912 als Kelter- und Verwaltungshaus weiter genutzt. Mehrfach musste die Zivilgemeinde Umbauten am Pfarrheim vornehmen, z.B. störte sich ein Pfarrer wiederholt an den Geräuschen der Arbeiter und der Küfer bei der Herstellung von Weinfässern. Als in einem Nachbarhaus ein Tanzsaal errichtet wurde, musste die Gemeinde dem Pastor neue Wohnräume in einem anderen Gebäudeteil herrichten, damit er ungestört beten konnte.
Mehrere Versuche, das Haus einer anderen kirchlichen Nutzung zuzuführen um dadurch Mittel für ein neues Pfarrhaus zu erhalten, schlugen fehl. 1962 konnte die Pfarrgemeinde dann endlich ein neues Pfarrhaus in der Nähe der Kirche bauen und dieses geschichtsträchtige Haus wurde an den Nachbarn veräußert, wodurch eine 150-jährige Eigentumstrennung wieder aufgehoben wurde.
Kulturdenkmal
Der Himmeroder Hof wird im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler des Kreises Covhem-Zell (Stand 19.09.2022, dort S. 12) geführt. Der Eintrag lautet:
„Eltzerhofstraße 11
ehem. Himmeroder Hof, Putzbau, 17. Jh., Gesamtanlage; Moselstraße 35/36: Doppelhaus, Krüppelwalmdach, um 1806“
(Hermann Thur, Briedel, 2022)