Quelle am Paßenberg in der Bönninghardt

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Naturschutz
Gemeinde(n): Alpen
Kreis(e): Wesel
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 35′ 16,79″ N: 6° 25′ 44,12″ O 51,588°N: 6,42892°O
Koordinate UTM 32.321.892,00 m: 5.718.348,00 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.529.770,36 m: 5.717.150,18 m
  • Botanische Untersuchungen am Paßenberg

    Botanische Untersuchungen am Paßenberg

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  • Quellmulde am Paßenberg (2023)

    Quellmulde am Paßenberg (2023)

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Am Nordabhang der Bönninghardt liegt am Paßenberg gegenüber dem Hof Bönninghardter Straße 164 eine Quelle. Die Quelle ist in der topographischen Karte als Abgrabung eingezeichnet und befindet sich etwa 15 Meter westlich des Weges. Bei einer Begehung am 29.11.1990 stellte sich diese als eine Vertiefung mit einer Fläche von etwa 150 cm Durchmesser dar, die einen ovalen Zuschnitt hatte. Die Tiefe betrug etwa 120 cm, der Bodenbereich war mit Ästen, Laubwerk und Unrat angefüllt.
Nach Angaben des Eigentümers sei dieses Erdloch immer als Quelle angesprochen worden und etwa bis zum Jahr 1985 ständig wasserführend gewesen. In das Loch habe ein rampenartiger, offensichtlich künstlicher Zugang geführt, der wohl den Transport des abgeschöpften Wassers erleichterte. Das Wasser, das immer klar gewesen sei, sei im Winter erst bei strengem Frost zugefroren und im Sommer nie ganz versiegt. Die Wasserhöhe habe zeitweise ungefähr 150 cm betragen und bis zum umgebenden Erdreich gereicht. Die Quelle sei vor dem Bau des Brunnens vor über 100 Jahren zur Wasserversorgung genutzt worden. Vor wenigen Jahrzehnten noch hätten benachbarte Höfe in trockenen Sommern wegen Versiegens der Brunnen dort Wasser geschöpft, auch wurde das Wasser bei Ausfall der Pumpen für die Viehtränkung genutzt. Während der Grundwasserhorizont für den Brunnen des Hofes mehr als 14 Meter tief sei, zöge sich von der Quelle zu den Gebäuden eine Wasserader hin. Beim Bau von Fundamenten für die Jauchegrube sei auch eine wasserundurchlässige Schicht aufgefunden worden, die mit der Wasserader in Verbindung stehe.

Im Herbst 2008 war die Wasserstelle ausgetrocknet, aber im März 2009 führte sie wieder Wasser.
Es handelt sich hierbei um eine meist wasserführende Sickerquelle.
Der Grundwasserleiter sind Sande und Kiese der Stauchmoräne mit guter Wasserwegsamkeit. Die grundwasserstauende Basis besteht aus gestauchten tertiären Feinsanden und interglazialen Tonen.

Die Grube in einem Mischwald aus Edelkastanie, Buche, Eiche und Birke war auch in 2022 nicht wasserführend, lediglich eine Restfeuchte war im Boden auszumachen, die ebenso gut auch von Niederschlägen stammen könnte. Der Grund ist mehr als eine Handbreit mit noch nicht verrotteter Laubstreu und kleinen Zweigen bedeckt.

(Jana Wermeyer, Michael Stevens, Stefan Kronsbein & Martina Erzner, Haus der Natur - Biologische Station im Rhein-Kreis Neuss e.V., 2022)

Literatur

Bröcheler, Karl (2011)
Ein kostbares Gut - Wasser für die Bönninghardter Heide. S. 91. Bönninghardt.
Kronsbein, Stefan (1991)
Quellen am unteren linken Niederrhein - ein natur- und kulturgeschichtlicher Beitrag. In: Klostermann, Josef; Kronsbein, Stefan; Rehbein, Hansgeorg (Hrsg.): Natur und Landschaft am Niederrhein - Naturwissenschaftliche Beiträge. Festschrift zum 80. Geburtstag von Dr. Hans-Wilhelm Quitzow, (Niederrheinischer Landeskunde. Schriften zur Natur und Geschichte des Niederrheins, Band X.) S. 349-429. Krefeld.
Treskatis, Christoph (1997)
Hydrogeologie der Stauchmoränen- und Sandersedimente in der östlichen Bönninghardt. In: Natur am Niederrhein, (Jg. 12.) S. 82-97. Krefeld.

Quelle am Paßenberg in der Bönninghardt

Schlagwörter
Ort
46519 Alpen - Bönninghardt
Fachsicht(en)
Naturschutz
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger

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Jana Wermeyer, Michael Stevens, Stefan Kronsbein & Martina Erzner: „Quelle am Paßenberg in der Bönninghardt”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-343357 (Abgerufen: 19. Mai 2024)
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