Quelle am Haagschen Berg in Bönninghardt

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Naturschutz
Gemeinde(n): Alpen
Kreis(e): Wesel
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 35′ 11,87″ N: 6° 27′ 44,36″ O 51,58663°N: 6,46232°O
Koordinate UTM 32.324.200,00 m: 5.718.115,00 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.532.086,02 m: 5.717.012,09 m
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    Quelle am Haagschen Berg (2023)

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    Douglasienwald am Haagschen Berg (2023)

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  • Botanische Untersuchungen an der Quelle am Haagschen Berg

    Botanische Untersuchungen an der Quelle am Haagschen Berg

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Am Haagschen Berg in der Ortschaft Bönninghardt befindet sich in einer um 1983 angelegten Douglasienschonung eine Quelle. Die Fläche war vor der Anpflanzung mit einem Eichenmischwald bestanden und die Quelle, anders als heute, noch nicht zu einer Wildtränke ausgebaut. Bei einer Begehung am 23.09.1990 stellte sich die Quelle, die hart am westlichen Rande eines hangabwärts laufenden Trockentales im oberen Waldviertel liegt, als ein etwa 150 cm ausgetieftes Wasserloch mit steilen Rändern dar.
Ein Gewährsmann berichtet, dass die Wasserstelle, die den Einwohner*innen allgemein als Quelle bekannt ist, an den Rändern früher flacher und mit Schiff umstanden gewesen sei. Vor dem allgemeinen Bau von Brunnen, die in der Bönninghardt oft über 25 Meter abgeteuft werden müssen, habe die Quelle den Umwohner*innen zur Wasserversorgung gedient. Das Wasser soll in regenreichen Jahren bis zu 150 cm tief gewesen und sogar manchmal in die Trockenrinne ausgeflossen sein. Selbst in kalten Wintern sei die Eisdecke nicht tragfähig gewesen, dagegen die Quelle aber selbst in sehr heißen Sommern nie ausgetrocknet. Das Wasser sei immer klar und sauber gewesen.
Im Herbst 2008 war die Wasserstelle ausgetrocknet, aber im März 2009 führte sie wieder Wasser. Bei einer Begehung am 9.04.2019 war der Grund, der mit Astwerk und Laub bedeckt war, mit einer Höhe von etwa 25 cm wasserbedeckt.
Der Grundwasserleiter sind Sande und Kiese der Stauchmoräne mit guter Wasserwegsamkeit. Die grundwasserstauende Basis besteht aus gestauchten tertiären Feinsanden und interglazialen Tonen.

Im Jahr 2022 hat eine weitere Begehung stattgefunden. Die Quelle ist zu diesem Zeitpunkt eine trockene Grube im sandigen Substrat im Douglasienforst. Auf dem Grund liegen Zweige. Sehr wenige Exemplare der Flatter-Binse siedeln, teilweise angefressen, auf der steilen Grubenwand.
Der - man muss schon fast sagen ehemalige - Quellaustritt ist immer noch ein vielbesuchter Ort, der liebevoll mit Hinweisschildern und einer bunt bemalten, mit einem eingeschnitzten Heimatspruch versehenen, Sitzbank möbliert wurde. An die Bäume gelehnte Spielhütten aus Ästen und Zweigen sind direkt benachbart und zeigen, dass Kindergruppen hier spielen. Doch die Erlebnisqualität hat sich für die Kinder im Laufe des letzten Jahrzehnts sicher verändert. Die Gelegenheit, eine schüttende Quelle in „ihrem Wald“ anzutreffen, scheint nur noch selten zu bestehen.

(Jana Wermeyer, Michael Stevens, Stefan Kronsbein & Martina Erzner, Haus der Natur - Biologische Station im Rhein-Kreis Neuss e.V., 2022)

Literatur

Bröcheler, Karl (2011)
Ein kostbares Gut - Wasser für die Bönninghardter Heide. S. 91. Bönninghardt.
Bröcheler, Karl (2006)
Haagscher Berg. In: Alpen-Lexikon, S. 56. Alpen.
Klostermann, Josef / Nordrhein-Westfalen, Geologisches Landesamt (Hrsg.) (1986)
Erläuterungen zu Blatt 4404 Issum. (Geologische Karte von Nordrhein-Westfalen 1:25.000.) Krefeld.
Kronsbein, Stefan (1991)
Quellen am unteren linken Niederrhein - ein natur- und kulturgeschichtlicher Beitrag. In: Klostermann, Josef; Kronsbein, Stefan; Rehbein, Hansgeorg (Hrsg.): Natur und Landschaft am Niederrhein - Naturwissenschaftliche Beiträge. Festschrift zum 80. Geburtstag von Dr. Hans-Wilhelm Quitzow, (Niederrheinischer Landeskunde. Schriften zur Natur und Geschichte des Niederrheins, Band X.) S. 349-429. Krefeld.
Treskatis, Christoph (1997)
Hydrogeologie der Stauchmoränen- und Sandersedimente in der östlichen Bönninghardt. In: Natur am Niederrhein, (Jg. 12.) S. 82-97. Krefeld.

Quelle am Haagschen Berg in Bönninghardt

Schlagwörter
Ort
46519 Alpen - Bönninghardt
Fachsicht(en)
Naturschutz
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger

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Jana Wermeyer, Michael Stevens, Stefan Kronsbein & Martina Erzner: „Quelle am Haagschen Berg in Bönninghardt”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-343355 (Abgerufen: 19. Mai 2024)
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