Ein Gewährsmann berichtet, dass die Wasserstelle, die den Einwohner*innen allgemein als Quelle bekannt ist, an den Rändern früher flacher und mit Schiff umstanden gewesen sei. Vor dem allgemeinen Bau von Brunnen, die in der Bönninghardt oft über 25 Meter abgeteuft werden müssen, habe die Quelle den Umwohner*innen zur Wasserversorgung gedient. Das Wasser soll in regenreichen Jahren bis zu 150 cm tief gewesen und sogar manchmal in die Trockenrinne ausgeflossen sein. Selbst in kalten Wintern sei die Eisdecke nicht tragfähig gewesen, dagegen die Quelle aber selbst in sehr heißen Sommern nie ausgetrocknet. Das Wasser sei immer klar und sauber gewesen.
Im Herbst 2008 war die Wasserstelle ausgetrocknet, aber im März 2009 führte sie wieder Wasser. Bei einer Begehung am 9.04.2019 war der Grund, der mit Astwerk und Laub bedeckt war, mit einer Höhe von etwa 25 cm wasserbedeckt.
Der Grundwasserleiter sind Sande und Kiese der Stauchmoräne mit guter Wasserwegsamkeit. Die grundwasserstauende Basis besteht aus gestauchten tertiären Feinsanden und interglazialen Tonen.
Im Jahr 2022 hat eine weitere Begehung stattgefunden. Die Quelle ist zu diesem Zeitpunkt eine trockene Grube im sandigen Substrat im Douglasienforst. Auf dem Grund liegen Zweige. Sehr wenige Exemplare der Flatter-Binse siedeln, teilweise angefressen, auf der steilen Grubenwand.
Der - man muss schon fast sagen ehemalige - Quellaustritt ist immer noch ein vielbesuchter Ort, der liebevoll mit Hinweisschildern und einer bunt bemalten, mit einem eingeschnitzten Heimatspruch versehenen, Sitzbank möbliert wurde. An die Bäume gelehnte Spielhütten aus Ästen und Zweigen sind direkt benachbart und zeigen, dass Kindergruppen hier spielen. Doch die Erlebnisqualität hat sich für die Kinder im Laufe des letzten Jahrzehnts sicher verändert. Die Gelegenheit, eine schüttende Quelle in „ihrem Wald“ anzutreffen, scheint nur noch selten zu bestehen.
(Jana Wermeyer, Michael Stevens, Stefan Kronsbein & Martina Erzner, Haus der Natur - Biologische Station im Rhein-Kreis Neuss e.V., 2022)