Skisprungschanze Engelnberg

Engelnberg-Sprungschanze

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Marienheide
Kreis(e): Oberbergischer Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 03′ 30,74″ N: 7° 35′ 2,77″ O 51,05854°N: 7,5841°O
Koordinate UTM 32.400.774,23 m: 5.657.288,27 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.400.809,14 m: 5.659.111,08 m
  • Blick auf den Hang des Engelnbergs (2022)

    Blick auf den Hang des Engelnbergs (2022)

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    Tim König / Biologische Station Oberberg
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    König, Tim
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  • Blick auf den Hang des Engelnbergs (2022)

    Blick auf den Hang des Engelnbergs (2022)

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  • Blick auf den Hang des Engelnbergs (2022)

    Blick auf den Hang des Engelnbergs (2022)

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Der Engelnberg ist eine Erhebung in der Gemeinde Marienheide nahe der Ortsteile Obernhagen und dem Weiler Dahl. Nach einer Legende soll der vordere Sporn des Engelnbergs Standort einer Fliehburg gewesen sein. Viele Tatsachen, wie das geeignete Plateau und die gute Sicht über die umliegende Landschaft, sprechen dafür. Belege für die Burg in historischen Aufzeichnungen oder archäologische Funde gibt es allerdings nicht.

Im Jahr 1930 wurde am Engelnberg mit dem Bau einer Skisprungschanze begonnen. Dazu rodeten arbeitslos gewordene Steinbrucharbeiter eine Schneise für eine Naturschanze in den Hang am Bauernhaus Dahl. Mit Hacke und Schaufel wurden die Erdarbeiten am Hang des Engelnbergs durchgeführt. Der Lohn für diese Arbeit betrug 20 Reichspfennig pro Stunde. Der gemauerte Schanzentisch bestand aus Müllenbacher Grauwacke. Am 31. Januar 1932 erfolgte die Einweihung der ersten Skisprungschanze im Oberbergischen Kreis. W. Hevendehl vom TV Rodt-Müllenbach stellte den ersten Schanzenrekord von 32,5 Meter auf. Sprünge bis 36 Meter waren erst nach einem späteren Umbau möglich. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurde beim TV Rodt-Müllenbach weiterhin gesprungen. Im März 1949 fand ein Kombinationswettkampf mit über 600 Zuschauern statt. Der Ort Müllenbach war über Jahrzehnte ein beliebter Ausflugsort für Wintersportler. Insbesondere in den 1950er Jahren lockten die schneereichen Winter viele Besucher aus dem Rheinland zum Skifahren in das Bergische Land. Die letzte Austragung eines Wettkampfes erfolgte 1958, da die Schanze noch im selben Jahr wegen erheblicher Mängel im Aufsprunghang vom Westdeutschen Skiverband gesperrt und danach nicht mehr reaktiviert wurde. Immerhin konnte 1971 ein Skilift für den alpinen Skisport ergänzt werden, der bis 1995 genutzt wurde. Im Sommer 1972 wurde eine Mattenbahn mit Kunststoffmatten für den alpinen Sommerskilauf angelegt. Jedoch ging der Investor nach zwei Jahren Pleite und die Matten wurden zwangsversteigert.
In den 1990er Jahren wurden die Winter immer kürzer. Zuletzt war der Skilift im Jahr 1995 nur noch an den Wochenenden in Betrieb und wurde dann mangels Schnee stillgelegt. Im Jahr 2006 wurde der Skilift abgebaut und verschrottet.

Von der Skisprungschanze ist heute nicht mehr viel zu erkennen. Nur noch der Standort des Schanzentisches ist im Gelände zu erkennen.

(Biologische Station Oberberg, erstellt im Rahmen des Projektes „Bienen, Blüten, Begegnung - Biodiversität in bergischen Dörfern“. Ein Projekt im Rahmen des LVR-Netzwerks Kulturlandschaft, 2021)

Internet
www.ksta.de: Pionierarbeit für den Skisport geleistet (Kölner Stadt-Anzeiger vom 09.03.2005, abgerufen 18.07.2024)
www.skisprungschanzen.com: Engelnberg-Sprungschanze (abgerufen 06.01.2022)
www.oberwipper.de: Geschichte von Marienheide (abgerufen 06.01.2022)

Literatur

Böseke, Harry; Berges, Manfred / Gemeinde Marienheide (Hrsg.) (1994)
Kulturpfade in Marienheide. Feuer, Erde, Wasser, Luft. 51f, Marienheide.

Skisprungschanze Engelnberg

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Obernhagener Straße
Ort
51709 Marienheide
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Fernerkundung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1930, Ende 2006

Empfohlene Zitierweise

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Biologische Station Oberberg (2021): „Skisprungschanze Engelnberg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-343251 (Abgerufen: 27. Juli 2024)
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