Architektur und Ausstattung
Innenraum
Geschichte
Einbindung in das Ritual
Internet
Architektur und Ausstattung
Die Kapelle wurde auf einer rechteckigen Grundfläche im Stil des Barocks erbaut. Das Satteldach ist in Richtung Hauptstraße verlängert und von zwei rustifizierten Pfeilern aus Sandstein getragen. Auf diese Weise entsteht eine Vorhalle. Durch eine Rundbogentüre mit einem zweiflügligem Gittertor aus Gusseisen erfolgt der Zutritt zum Innenraum. Der von den Pfeilern getragene Dreiecksgiebel ist weiß verputzt, besitzt mittig ein schlichtes Kreuz in Form eines flachen Sandsteinreliefs und zweier Sandsteinvoluten an der Seite. Genau über dem Eingang thront der Dachreiter über dem Satteldach. Dieser besteht aus mit Schieferplatten verkleidetem Holz und schließt mit einem kupfernen Aufsatz ab. Es handelt es sich dabei um einen Knauf und - darüber angeordnet - ein Kreuz. Im Jahr 1988 wurde im Dachreiter eine Glocke angebracht, die vom Kfd Kirrweiler (katholischer Frauenbund Deutschland) gestiftet wurde. Diese Glocke hängt im Freien und wird durch den spitz zulaufenden Helm des Dachreiters vor der Witterung geschützt. Seit dieser Zeit wird an jeden Samstag um 18 Uhr diese Glocke von den Einwohnerinnen und Einwohnern aus Kirrweiler geläutet.
Innenraum
Das Altarbild der Heiligen Dreifaltigkeit stammt aus dem 19. Jahrhundert. Der im Innenraum befindliche Hochaltar wurde erst in den 1980er Jahren durch Alfons Eduard Sohn (Architekt aus der Stadt Speyer) gestaltet, welcher der Kapelle damit einen barocken Stil verliehen hat. Davor befand sich im Innenraum nur der Altartisch und das darüber hängende Dreifaltigkeitsbild.
Geschichte
Im Jahr 1682 wurde die Kapelle ursprünglich als eine Feldkirche gebaut, die zu diesem Zeitpunkt außerhalb des Ortes Kirrweiler lag. An diesem Ort sollten nicht ortsansässige Personen begraben worden sein, die nicht auf dem Friedhof um die Pfarrkirche („Kirchhof“) beerdigt werden durften. Gestiftet wurde die Kapelle von der Witwe des Jakob Kalt (etwa 1630 bis vor 1682). Dieser war ab dem Jahr 1670 Steuereinnehmer und dann ab dem Jahr 1678 Schaffner in Kirrweiler. Laut mündlicher Überlieferung soll Kalt in den 1680er Jahren im Alter von ca. 50 Jahren gestorben sein. Er soll fünf Kinder hinterlassen haben, von denen sich das jüngste Kind noch im Kleinkindesalter befand.
Am 28. Mai des Jahres 1794 soll in unmittelbarer Nähe zur Kapelle das „Gefecht von Kirrweiler“ stattgefunden haben. Während dieses Gefechts soll Fürst Gebhard Leberecht von Blücher (1742-1819) die französischen Soldaten im Blitzangriff besiegt haben. Aufgrund dieser gewonnenen Schlacht wurde Blücher vom damaligen Oberst eines preußischen Husarenregiments zum General befördert.
Unter Pfarrer Anton Böckel (geb. 1929) wurde die Kapelle in den Jahren 1979 und 1980 renoviert. Im Rahmen der Renovierung wurde auch der Altar neugestaltet.
Einbindung in das Ritual
Bis heute findet jährlich eine Prozession von der Pfarrkirche in Kirrweiler zur Kapelle am Dreifaltigkeitssonntag (Sonntag nach Pfingsten) statt. Diese Prozession wird bereits bei der Kirchenrevision im Jahr 1757 erwähnt.
Der Dreifaltigkeitssonntag (auch Trinitatis genannt) gilt seit Jahrhunderten in Kirrweiler als höchster Feiertag im Jahr. Während dieses Tages, der dem Glaubenssatz der Dreifaltigkeit gewidmet ist, durfte keinerlei Tätigkeit ausgeführt werden. An diesem Tag wurde auch die Salzweihe im Ort vorgenommen. Bei der Salzweihe wird eine kleine Schale mit Salz in die Kapelle mitgenommen. In das Salz werden drei Stäbchen aus Brotkruste gesteckt, die an die Dreifaltigkeit Gottes erinnern sollen.
Die Dreifaltigkeitskapelle in Kirrweiler wird im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Kreis Südliche Weinstraße (Stand 2021) geführt. Der Eintrag lautet: „Hauptstraße 68 Dreifaltigkeitskapelle, barocker Satteldachbau mit Dachreiter, 1682.“
(Sarah Krieger und Noah Waldecker, Universität Koblenz-Landau / freundliche Hinweise von Herrn Fritz Roth, 2021)
Internet
www.pfarrei-maikammer.de: Kirchen und Kapellen: Kirrweiler (abgerufen 29.11.2021).
www.katholisch.de: Dreifaltigkeitssonntag: Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist (abgerufen 29.11.2021).