Die historische Thusnelda war eine goldhaarige Fürstentochter, die von ihrem Vater bereits einem Mann versprochen war. Arminius, Sieger der Varusschlacht (9 n. Chr.), entführte die schöne Thusnelda, wohl mit ihrem Einverständnis und heiratete sie. Thusnelda wurde nach gewaltsamen Auseinandersetzungen ein zweites Mal entführt, diesmal von ihrem eigenen Vater. In Gefangenschaft gebar sie einen Sohn.
In den Dichtungen von Klopstock und Kleist wurde Thusnelda im 19. Jahrhundert als germanische Heldin dargestellt und ihr Name war positiv besetzt. Im 20. Jahrhundert kam es aufgrund von Schüler- und Studentensprachen und höchstwahrscheinlich auch durch die Schullektüre Kleists „Hermannsschlacht“ zu einer Umdeutung. Thusnelda wurde zur Bezeichnung nerviger Ehefrauen. Am Ende steht die Kurzform Tussi, der jugendsprachliche Ausdruck, als Schimpfwort für Frauen und als Klischee eines Dummchens aus den 1990er Jahren.
Der hier präsentierte Inhalt steht unter der freien Lizenz CC BY 4.0 (Namensnennung). Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.