Kalksteinbruch 4 im oberen Düsseltal

Steinbruch am Düsselberg

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Haan, Mettmann
Kreis(e): Mettmann
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 13′ 29,27″ N: 6° 59′ 53,65″ O 51,2248°N: 6,99824°O
Koordinate UTM 32.360.222,92 m: 5.676.727,68 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.569.777,15 m: 5.677.129,08 m
  • Blick in den zugewachsenen Bruch 4a in Haan (2021)

    Blick in den zugewachsenen Bruch 4a in Haan (2021)

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  • Blick in den Kessel des Bruchs 4b - Düsselberg in Haan (2021)

    Blick in den Kessel des Bruchs 4b - Düsselberg in Haan (2021)

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  • Bruch 4 - Düsselberg in Haan (2021)

    Bruch 4 - Düsselberg in Haan (2021)

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Der industrielle Abbau in den sich gegenüberliegenden Kalksteinbrüchen (4a und 4b) setzt erst im Jahr 1900 durch die „Gewerkschaft Pluto“ ein. Schon 1907 wird der Kalksteinbruch 4 zusammen mit den anderen Brüchen am oberen Düsseltal von der „RWK Dornap“ übernommen.
Der Steinabbau endet in den 1930er Jahren. Der Bereich ist heute bewaldet.

Geschichte
Datierung: 1900 - ca. 1935

Die preußische Neuaufnahme von 1892 zeigt am Oberhang des späteren Bruchs 4b zwei kleine Gewinnungsstellen, die von einer lokalen, bäuerlichen Nutzung des Kalksteins stammen dürften.
Der industrielle Abbau setzt erst im Jahr 1900 durch die „Gewerkschaft Pluto“ ein. Die Gewerkschaft war 1898 mit einer „Eisenzeche“ bei Schwarzenberg in Sachsen gegründet worden (gruitenergeschichte.wordpress.com).

Es ist anzunehmen, dass eine persönliche Beziehung zum ebenfalls aus Sachsen stammenden Gründer des Kalkwerks Lindenbeck, Johann Carl Jacob, bestand. Der im Bruch 4 gewonnene Rohkalk wird mit einer schmalspurigen Transportbahn zu den Kalköfen bei Millrath bzw. zum Kalkwerk Lindenbeck abtransportiert (vgl. das Kalksinterei Werk Lindenbeck).

1902 erfolgt die Fusion der „Gewerkschaft Pluto“ mit der Firma „O. & E. A. Menzel“ zur „Bergischen Dolomit- und Weißkalkwerke AG“. Schon 1907 wird der Bruch zusammen mit den anderen Brüchen am oberen Düsseltal von der „RWK Dornap“ übernommen. Der Steinabbau endet in den 1930er Jahren.

Bruch 4a und Bruch 4b
Der Bruch 4a bildet einen zum Tal offenen, halbrunden Kessel von 160 x 50 Meter Fläche mit Abbaustößen von bis zu 20 Meter Höhe. Am Nordrand des Bruchs sind Reste von zwei Sohlen zu erkennen. Zum Tal hin verschließt eine flache Halde von 70 x 30 Meter Ausdehnung und rund 3 Meter Höhe den Bruch. Die Abraummassen sind, da sie heute den Zugang versperren, offensichtlich erst nach Einstellung des Betriebs eingebracht worden.

Der westlich gegenüberliegende Bruch 4b besteht aus einem zum Tal offenen, rundovalen Kessel von 115 x 70 Meter Fläche und geböschten Abbaustößen von bis zu 20 Meter Höhe. Entlang der Düssel ist ein dünner Rand des alten Reliefs stehen geblieben. Der anfallende Abraum wurde nördlich des Bruchs in die Talaue verbracht. Die dortige Halde besitzt eine Fläche von 150 x 25 Meter mit etwa 4 Meter Höhe. Westlich des Bruchs liegt an dem Fußweg zum Weiler Poth ein kleiner Sprengstoffbunker, der aufgrund seiner Nähe wohl dem Bruch 4 zugeordnet werden kann.

Betreiber
  • 1900: „Gewerkschaft Pluto“, (1898 gegründet in Sachsen)
  • 1902: Aktiengesellschaft „Bergische Dolomit und Weisskalkwerke Dornap“.
  • 1907: „RWK Dornap“, bis ca. 1935

Nachnutzungen
keine

Heutiger Zustand
Der Bereich ist heute vollständig bewaldet.

Zugang
Aufgrund der Vegetation kaum zugänglich. Naturschutzgebiet.

Einzelbefunde
Sprengstoffbunker, WGS84: 6.99539,51.22436,778723

(Jörn Kling, 2021)

Internet
gruitenergeschichte.wordpress.com: Gruitener Geschichte(n) - Die Wiege der Gruitener Kalkindustrie (abgerufen am 1.02.2022)

Kalksteinbruch 4 im oberen Düsseltal

Schlagwörter
Ort
Haan - Gruiten
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn vor 1900, Ende nach 1935

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Jörn Kling (2021): „Kalksteinbruch 4 im oberen Düsseltal”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-343057 (Abgerufen: 19. Mai 2024)
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