Kalksteinbruch 5 im oberen Düsseltal

Bruch Heinhausen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Haan
Kreis(e): Mettmann
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 13′ 34,07″ N: 7° 00′ 14,16″ O 51,22613°N: 7,00393°O
Koordinate UTM 32.360.624,75 m: 5.676.865,10 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.570.173,12 m: 5.677.282,82 m
  • Kalksteinbruch 5 in Haan-Gruiten (2021)

    Kalksteinbruch 5 in Haan-Gruiten (2021)

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Der Kalksteinbruch 5 ist einer von insgesamt fünf Steinbrüchen zwischen Bracken und Gruiten, die von der Firma „O. & E. A. Menzel“ Ende des 19. Jahrhunderts angelegt werden. Sämtliche eventuell vorhandene Spuren einer älteren Gewinnung bzw. eines Kalkofens wurden dabei zerstört. Der Abbau in dem Steinbruch war nur von kurzer Dauer. Schon 1904 beginnt man an seiner Nordostflanke mit der Anlage eines 300 Meter langen Tunnels zur Erschließung der neuen Brüche 6 bis 7 nördlich von Gruiten.

Geschichte
Datierung: 1755 bis 1900-1905

An der sogenannten „Heinhauser Löh“ soll schon seit längerem Kalkstein für den lokalen Bedarf und die Ortschaft Gruiten gewonnen worden sein. Es findet sich folgende Beschreibung: „Hier hat wahrscheinlich der Kalkofen gestanden, in dem Adolf Heinhausen in der Mitte des 18. Jahrhunderts seinen Kalk brannte. (...) In einem Verzeichnis des Amtes Solingen aus den Jahren 1755 bis 1758 wird u. a. auch der Kalkofen in Heinhausen aufgeführt. Gewiss ist hier in Heinhausen in unmittelbarer Nähe des Dorfes schon in alter Zeit Kalk zum Bau der Häuser in Gruiten und wahrscheinlich auch für den Bau der Kirche Ende des 11. Jahrhunderts gebrannt worden“ (www.historisches-dorf-gruiten.de).
Zwar zeigt die preußische Uraufnahme keinen Steinbruch im fraglichen Bereich, dafür jedoch die Neuaufnahme von 1892. Aufgrund der unmittelbaren Nähe zu Gruiten - bis zur Kirche sind es gerade mal 240 Meter - ist eine Nutzung des hier anstehenden Kalkvorkommens sehr wahrscheinlich.

Um 1900 beginnt hier die Firma „O. & E. A. Menzel“ aus Elberfeld mit der Steingewinnung (Anmerkung: Es war nicht sicher zu klären, ob die Gewerkschaft Pluto oder die Firma „O. & E. A. Menzel“ den Bruch angelegt haben.). Der Bruch ist einer von insgesamt fünf Steinbrüchen zwischen Bracken und Gruiten, die von der Firma Ende des 19. Jahrhunderts angelegt werden. 1902 erfolgt die Fusion der Firma „O. & E. A. Menzel“ mit der „Gewerkschaft Pluto“ zur „Bergischen Dolomit- und Weißkalkwerke AG“.

Der steil in das Düsseltal vorspringende Bergsporn der „Heinhauser Löh“ wurde durch den 140 x 60 Meter großen Steinbruch gekappt. Die Abbaufront erreicht bis zu 17 Meter Höhe. Eine kleine Halde am Ostrand des Bruchs erstreckt sich über eine Fläche von 100 x 20 Meter und etwa 4 Meter Höhe. Der Abbau in dem Steinbruch war nur von kurzer Dauer. Schon 1904 beginnt man an seiner Nordostflanke mit der Anlage eines 300 Meter langen Tunnels zur Erschließung der neuen Brüche 6 bis 7 nördlich von Gruiten (vgl. Bruch 7 im oberen Düsseltal). So soll die Querung der Ortschaft mit den schweren Kalkzügen der Transportbahn vermieden werden. Die damit einhergehende Staub- und Lärmbelästigung hätte zweifelsohne zu erheblichen Protesten geführt.

1907 wird das Areal zusammen mit den anderen Brüchen am oberen Düsseltal von der „RWK Dornap“ übernommen. Steine werden hier allerdings nicht mehr gebrochen.

Im Zuge der Umstellung der RWK Steinbrüche auf gleislosen Betrieb wird der Tunnel 1961 für Schwerlastkraftwagen (SKW) des Typs „Faun“ erweitert. Aufgrund des größeren Tunnelquerschnitts verkürzt sich das Bauwerk um rund 60 Meter. Bei der Erweiterung des Tunnels kommt es zu einem Einsturz der darüber verlaufenden Landstraße nach Mettmann, die für Wochen blockiert wird. Nach der Fertigstellung verkehren die SKWs nun auf einer eigenen Fahrstraße vom Bruch 7 bis zu dem modernisierten Kalkwerk auf der Fuhr (vgl. Bruch 7 im oberen Düsseltal).

Betreiber
  • 1755: Kalkofen von Adolf Heinhausen
  • ca. 1900: „O. & E. A. Menzel“; Elberfeld (?)
  • 1902: Aktiengesellschaft „Bergische Dolomit und Weisskalkwerke Dorna
  • 1907: “RWK Dornap„ (kein Betrieb mehr seit ca. 1905)

Nachnutzungen
Streuobstwiese

Heutiger Zustand
Eine Teilfläche wird als Obstwiese genutzt. Die Flächen vor der ehemaligen Tunneleinfahrt sind verbuscht und verwildert. Südportal des Tunnels übererdet, Nordportal zugemauert und mit Fledermausöffnungen versehen.

Zugang
nicht zugänglich, Privatgelände

(Jörn Kling, 2021)

Internet
www.historisches-dorf-gruiten.de: Historisches Dorf Gruiten: Kalkabbau und Sinterwerke (abgerufen am 01.02.2022)

Kalksteinbruch 5 im oberen Düsseltal

Schlagwörter
Ort
Haan - Gruiten
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Vor Ort Dokumentation
Historischer Zeitraum
Beginn vor 1755, Ende 1900 bis 1905

Empfohlene Zitierweise

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Jörn Kling (2021): „Kalksteinbruch 5 im oberen Düsseltal”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-343056 (Abgerufen: 7. Mai 2024)
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