Geschichte
Datierung: vor 1846, 1880 bis 1916
1869 wird die „Gewerkschaft Stolberg“ mit Sitz in Essen gegründet. Zweck der Gewerkschaft ist der Abbau der Kalksteinvorkommen rings um Hefel. Zugleich übernimmt sie die bereits bestehenden Hefeler Brüche (Kalksteinbrüche Hefel) auf der gegenüberliegenden Talseite. Bei Hesperbrück, 4 Kilometer weiter talabwärts im Hespertal, errichtet man 1871 drei Kalktrichteröfen, die 1884 um einen Ringofen erweitert werden. Der dort produzierte Branntkalk wird unter anderem im Portlandzementwerk „Narjes & Bender“ bei Essen-Kupferdreh weiterverarbeitet. In Zusammenhang mit dem Bau des Kalkwerks entsteht zeitgleich eine schmalspurige Pferdeschleppbahn, über die der Rohkalk aus den Hefeler Brüchen zu den Kalköfen bei Hesperbrück gelangt. Die Strecke wird Teil der Hespertalbahn. Um 1877 beginnt die „Gewerkschaft Stolberg“ das Kalksteinvorkommen bei Sondern von Nordwesten aus aufzuschließen. Der Bruch liegt indes gut 65 Meter über der Talsohle, so dass man 1880 den Abbau über eine 265 Meter lange Bremsbahn an die Schmalspurbahn im Hespertal anschließt.
Mit Aufgabe der Kalköfen in Hespertal im Jahr 1916 endet der auch Betrieb im Plöger Steinbruch. Ob zu einem späteren Zeitpunkt von einem anderen Betreiber nochmals Steine gebrochen werden, bleibt unklar. Auf dem Luftbild von 1937 erkennt man ein bereits verbuschtes Gelände.
Anhand der Luftbildkarte von 1954 sowie der Deutschen Grundkarte von 1957 kann man die Ausmaße des Bruchs rekonstruieren. Die Karten zeigen einen Abbaukessel mit einer Ausdehnung von rund 220 x 160 Meter bei einer Tiefe von etwa 30 Meter. Innerhalb des Bruchs bestehen drei Abbausohlen. Um den Bruch herum erstrecken sich ausgedehnte Halden. Die mächtigste Schüttung liegt am Nordrand und erstreckt sich über eine Fläche von 170 x 115 Meter. Am Ostrand erreicht sie 100 x 60 Meter und am Westrand 80 x 50 Meter bei einer Höhe von bis zu 20 Meter.
Seit den 1970er Jahren nutzt die Stadt Velbert die Grube als Mülldeponie. Nach Verfüllung des Bruchs erfolgt der Ausbau zur Hochdeponie. Um die Jahrtausendwende erweitert man die Deponie nach Westen über das eigentliche Bruchgelände hinaus. Dort befindet sich heute u.a. eine Kompostieranlage für Biomüll.
Das Steinbruchgelände ist vollständig durch die Deponie überformt worden. Lediglich von der Bremsbahntrasse sind einige wenige Meter auf dem untersten Abschnitt erhalten.
Betreiber
- Bauernbrüche
- 1880-1916: „Gewerkschaft Stolberg“
Nachnutzungen
Deponie (Anfang 1970er Jahre bis heute)
Heutiger Zustand
Hochdeponie abgedeckt und als Wiese rekultiviert. Alte Halden bewaldet. Ansonsten Betriebsgelände.
Zugang
Betriebsgelände der DBV-Deponiebetriebsgesellschaft Velbert mbH West.
(Jörn Kling, 2021)