Kalksteinbruch Plöger in Velbert

DBV-Deponiebetriebsgesellschaft Velbert mbH West, Steinbruch Sondern

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Velbert
Kreis(e): Mettmann
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 21′ 5,21″ N: 7° 03′ 54,14″ O 51,35145°N: 7,06504°O
Koordinate UTM 32.365.258,44 m: 5.690.685,67 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.574.239,17 m: 5.691.284,37 m
  • Blick vom Weiler Sondern auf die neue, westliche Halde des Steinbruchs Plöger (2021)

    Blick vom Weiler Sondern auf die neue, westliche Halde des Steinbruchs Plöger (2021)

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  • Blick vom Weiler Sondern auf die Deponie im ehemaligen Steinbruch Plöger (2021)

    Blick vom Weiler Sondern auf die Deponie im ehemaligen Steinbruch Plöger (2021)

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  • Neben der alten Eiche befand sich früher die Einfahrt in den Steinbruch Plöger (2021).

    Neben der alten Eiche befand sich früher die Einfahrt in den Steinbruch Plöger (2021).

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  • Vom Tal des Röbbecker Bach aus gesehen liegt die Deponie im ehemaligen Plöger Steinbruch versteckt hinter einem Waldgürtel (2021)

    Vom Tal des Röbbecker Bach aus gesehen liegt die Deponie im ehemaligen Plöger Steinbruch versteckt hinter einem Waldgürtel (2021)

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  • Blick auf den bereits abgedeckten und renaturierten Altbereich der Deponie Plöger Steinbruch (2021)

    Blick auf den bereits abgedeckten und renaturierten Altbereich der Deponie Plöger Steinbruch (2021)

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  • Deponie Plöger Steinbruch (2021)

    Deponie Plöger Steinbruch (2021)

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Der Plöger Steinbruch liegt rund 1,8 Kilometer nordöstlich von Velbert am Oberlauf des Hefeler Tals in direkter Nachbarschaft des Weilers Sondern. Die Kalksteinvorkommen auf dem Höhenrücken östlich von Sondern werden schon seit längerem genutzt. Die preußische Uraufnahme von 1843 verzeichnet dort bereits vier Abbaupunkte und drei Kalköfen (KO). Dabei wird es sich um bäuerliche Kalkbrennereien im Nebenerwerb für den Eigen- und Lokalbedarf gehandelt haben.

Geschichte
Datierung: vor 1846, 1880 bis 1916

1869 wird die „Gewerkschaft Stolberg“ mit Sitz in Essen gegründet. Zweck der Gewerkschaft ist der Abbau der Kalksteinvorkommen rings um Hefel. Zugleich übernimmt sie die bereits bestehenden Hefeler Brüche (Kalksteinbrüche Hefel) auf der gegenüberliegenden Talseite. Bei Hesperbrück, 4 Kilometer weiter talabwärts im Hespertal, errichtet man 1871 drei Kalktrichteröfen, die 1884 um einen Ringofen erweitert werden. Der dort produzierte Branntkalk wird unter anderem im Portlandzementwerk „Narjes & Bender“ bei Essen-Kupferdreh weiterverarbeitet. In Zusammenhang mit dem Bau des Kalkwerks entsteht zeitgleich eine schmalspurige Pferdeschleppbahn, über die der Rohkalk aus den Hefeler Brüchen zu den Kalköfen bei Hesperbrück gelangt. Die Strecke wird Teil der Hespertalbahn. Um 1877 beginnt die „Gewerkschaft Stolberg“ das Kalksteinvorkommen bei Sondern von Nordwesten aus aufzuschließen. Der Bruch liegt indes gut 65 Meter über der Talsohle, so dass man 1880 den Abbau über eine 265 Meter lange Bremsbahn an die Schmalspurbahn im Hespertal anschließt.

Mit Aufgabe der Kalköfen in Hespertal im Jahr 1916 endet der auch Betrieb im Plöger Steinbruch. Ob zu einem späteren Zeitpunkt von einem anderen Betreiber nochmals Steine gebrochen werden, bleibt unklar. Auf dem Luftbild von 1937 erkennt man ein bereits verbuschtes Gelände.
Anhand der Luftbildkarte von 1954 sowie der Deutschen Grundkarte von 1957 kann man die Ausmaße des Bruchs rekonstruieren. Die Karten zeigen einen Abbaukessel mit einer Ausdehnung von rund 220 x 160 Meter bei einer Tiefe von etwa 30 Meter. Innerhalb des Bruchs bestehen drei Abbausohlen. Um den Bruch herum erstrecken sich ausgedehnte Halden. Die mächtigste Schüttung liegt am Nordrand und erstreckt sich über eine Fläche von 170 x 115 Meter. Am Ostrand erreicht sie 100 x 60 Meter und am Westrand 80 x 50 Meter bei einer Höhe von bis zu 20 Meter.

Seit den 1970er Jahren nutzt die Stadt Velbert die Grube als Mülldeponie. Nach Verfüllung des Bruchs erfolgt der Ausbau zur Hochdeponie. Um die Jahrtausendwende erweitert man die Deponie nach Westen über das eigentliche Bruchgelände hinaus. Dort befindet sich heute u.a. eine Kompostieranlage für Biomüll.

Das Steinbruchgelände ist vollständig durch die Deponie überformt worden. Lediglich von der Bremsbahntrasse sind einige wenige Meter auf dem untersten Abschnitt erhalten.

Betreiber
  • Bauernbrüche
  • 1880-1916: „Gewerkschaft Stolberg“

Nachnutzungen
Deponie (Anfang 1970er Jahre bis heute)

Heutiger Zustand
Hochdeponie abgedeckt und als Wiese rekultiviert. Alte Halden bewaldet. Ansonsten Betriebsgelände.

Zugang
Betriebsgelände der DBV-Deponiebetriebsgesellschaft Velbert mbH West.

(Jörn Kling, 2021)

Kalksteinbruch Plöger in Velbert

Schlagwörter
Ort
Velbert
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Vor Ort Dokumentation
Historischer Zeitraum
Beginn vor 1846, Ende nach 1916

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Jörn Kling (2021): „Kalksteinbruch Plöger in Velbert”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-343047 (Abgerufen: 3. Mai 2024)
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