Schloß Myllendonk

Wasserschloss Millendonk

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Korschenbroich
Kreis(e): Rhein-Kreis Neuss
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 12′ 33,51″ N: 6° 29′ 26,49″ O 51,20931°N: 6,49069°O
Koordinate UTM 32.324.728,28 m: 5.676.093,64 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.534.333,67 m: 5.675.046,44 m
  • Mauern von Schloss Myllendonk (2018)

    Mauern von Schloss Myllendonk (2018)

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  • Bronzebüste von Paul Clemen (1866-1947) im Paul-Clemen-Museum im P26, dem Museum des Kunsthistorischen Instituts der Universität Bonn (Aufnahme 2025).

    Bronzebüste von Paul Clemen (1866-1947) im Paul-Clemen-Museum im P26, dem Museum des Kunsthistorischen Instituts der Universität Bonn (Aufnahme 2025).

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In der ehemals stark versumpfen Niersniederung nordwestlich von Korschenbroich liegt das Wasserschloss Myllendonk, welches auch Millendonk genannt wird. Bis heute sind die Grundzüge einer hochmittelalterlichen Burg erhalten. Die Hauptburg ist zur Niers gerichtet, östlich davon befinden sich zwei Vorburgen. Die Hauptburg liegt in der versumpften und damit unzugänglichen Niersniederung, wogegen die Vorburgen zur potenziellen Angriffsrichtung weisen.

Sowohl Paul Clemen als auch Brigitte und Walter Janssen gerieten bei der Beschreibung des Schlosses regelrecht ins Schwärmen:
„Knapp 3 km nordwestlich von Korschenbroich findet sich in Schloss Millendonk eine der schönsten Niederrheinischen Wasserburgen. Trutzig und wehrhaft überragt das Burghaus noch heute die Niederungslandschaft der Niers“ (Janssen u. Janssen 1997, S. 190).
„Das Schloss ist ein imposanter Bachsteinbau von mächtigen und wuchtigen Formen, reich gegliedert, von jeder Seite aufs neue durch die unvergleichlich malerische Wirkung und die effektvolle Silhouette fesselnd“ (Clemen 1896, S. 495).

Das Schloss war der der Stammsitz des Adelsgeschlechts von Millendonk, die urkundlich erstmals 1166 erwähnt werden. Durch Verwandtschaft kommt es schon am Ende des 13. Jahrhunderts in den Besitz der Herren von Reifferscheidt. Durch Heirat mit Beatrix von Reifferscheidt kommt sie 1351 an Jakob von Mirlaer. Das Geschlecht von Mirlaer nannte sich später ausschließlich nach dem neuen Stammsitz von Millendonk. Im Jahr 1387 trägt Jakob von Mirlaer dem Herzog Wilhelm von Jülich das Schloss zu Lehen auf. Der jetzige Bau wurde in den Hauptteilen im 14. und 15. Jahrhundert ausgeführt.

Ab 1621 war das Schloss in mehrfach wechselndem gräflichem und herzoglichem Besitz, zuletzt in dem der Grafen von Ostein. 1700 erlangte die bis Ende des 13. Jahrhunderts selbstständige Herrschaft Myllendonk ihre Reichsunmittelbarkeit zurück. In der Franzosenzeit gehörte das Schloss zum Kanton Neersen im Department Roer. Da die vormaligen Besitzer anderweitig entschädigt wurden, kaufte der Landrat des Kreises Gladbach, Franz Gottfried von Maercken, das Schloss von der französischen Regierung.

Das Schloss ist auch heute in Privatbesitz. Heute befindet sich auf dem zum Schloss gehörenden Areal ein 18-Loch-Meisterschaftsgolfplatz. Die Anlage wird vom Golfclub Myllendonk betrieben. Der Club wurde 1965 mit neun Spielbahnen gegründet und im Jahr 1980 auf 18 Loch erweitert.
Die ältesten Teile von Millendonk sind der Südwestturm und das Hauptgebäude, mindestens in der nach Westen zugewandten Umfassungsmauern, die noch dem ausgehenden 15. oder frühen 16. Jahrhundert angehören. Die Terrassenseite hat zwischen 1559 und 1595 neue Verzierungen erhalten. Die markanten Turmhauben wurden wohl erst um 1630, gleichzeitig mit dem Nordostturm, errichtet.

(Christian Platz und Michael Stevens, Haus der Natur - Biologische Station im Rhein-Kreis Neuss e.V., 2020)

Literatur

Bremer, Jakob (1939)
Die reichsunmittelbare Herrschaft Millendonk. S. XV; 654. Mönchengladbach.
Clemen, Paul (Hrsg.) (1896)
Die Kunstdenkmäler der Städte und Kreise Gladbach und Krefeld. (Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band 3.4.) Düsseldorf.
Frankewitz, Stefan (2011)
Der Niederrhein und seine Burgen, Schlösser, Herrenhäuser an der Niers (mit CD-ROM). Goch.
Janssen, Brigitte; Janssen, Walter (1997)
Burgen, Schlösser und Hofesfesten im Kreis Neuss. (Schriftenreihe des Kreises Neuss 10.) Neuss (3. Auflage).

Schloß Myllendonk

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Myllendonker Straße
Ort
41352 Korschenbroich
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung

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Christian Platz und Michael Stevens (2020): „Schloß Myllendonk”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-335786 (Abgerufen: 19. März 2025)
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