Keramikmuseum Westerwald

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Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Höhr-Grenzhausen
Kreis(e): Westerwaldkreis
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 26′ 33,94″ N: 7° 39′ 24,89″ O 50,44276°N: 7,65692°O
Koordinate UTM 32.404.633,55 m: 5.588.722,53 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.404.670,45 m: 5.590.518,29 m
  • Das Keramikmuseum Westerwald in Höhr-Grenzhausen (2021)

    Das Keramikmuseum Westerwald in Höhr-Grenzhausen (2021)

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  • Installierte Grubenbahn vor dem Keramikmuseum Westerwald in Höhr-Grenzhausen (2021)

    Installierte Grubenbahn vor dem Keramikmuseum Westerwald in Höhr-Grenzhausen (2021)

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  • Im vorderen Teil des Keramikmuseums Westerwald ist die Touristinfo der Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen untergebracht (2021)

    Im vorderen Teil des Keramikmuseums Westerwald ist die Touristinfo der Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen untergebracht (2021)

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  • Keramik-Skulptur im Keramikmuseum Westerwald in Höhr-Grenzhausen (2021)

    Keramik-Skulptur im Keramikmuseum Westerwald in Höhr-Grenzhausen (2021)

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  • Historistische Prunkvase im Keramikmuseum Westerwald in Höhr-Grenzhausen (2021)

    Historistische Prunkvase im Keramikmuseum Westerwald in Höhr-Grenzhausen (2021)

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  • Keramikvasen im Keramikmuseum Westerwald in Höhr-Grenzhausen (2021)

    Keramikvasen im Keramikmuseum Westerwald in Höhr-Grenzhausen (2021)

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  • Museumsobjekt im Keramikmuseum Westerwald in Höhr-Grenzhausen (2021)

    Museumsobjekt im Keramikmuseum Westerwald in Höhr-Grenzhausen (2021)

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  • Ausstellung zu Westerwälder Steinzeug im Keramikmuseum Westerwald in Höhr-Grenzhausen (2021)

    Ausstellung zu Westerwälder Steinzeug im Keramikmuseum Westerwald in Höhr-Grenzhausen (2021)

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  • Ausstellungsraum im Keramikmuseum Westerwald in Höhr-Grenzhausen (2021)

    Ausstellungsraum im Keramikmuseum Westerwald in Höhr-Grenzhausen (2021)

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  • Ausstellungsraum im Keramikmuseum Westerwald in Höhr-Grenzhausen (2021)

    Ausstellungsraum im Keramikmuseum Westerwald in Höhr-Grenzhausen (2021)

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Das Keramikmuseum Westerwald in Höhr-Grenzhausen ist eines der größten Keramikmuseen Europas (www.keramikmuseum.de). In seinem Ausstellungsraum befinden sich regionale und internationale Keramiken aus verschiedenen Epochen sowie Werkzeuge für den Herstellungsprozess. Außerdem beherbergt das Museum eine etwa 2.000 Bücher zählende Fachbibliothek zum Thema Keramik.

Gebäude
Das Museum befindet sich in der Lindenstraße 13 in Höhr-Grenzhausen. Es liegt am Ortseingang gegenüber der Firma Rastal. Dem Gebäude vorgelagert ist der Parkplatz, der überdimensionale Vasen zeigt. Außerdem befindet sich vor dem Museumsbau die installierte Lok einer Grubenbahn der Firma DIEMA sowie eine Kipplore.

Der vorgelagerte niedrige Eingangsbereich bleibt auf Erdgeschossniveau. Der hintere Gebäudeteil schließt mit zwei Obergeschossen an diesen Teil an. Die Fassade des vorgelagerten Gebäudeteils ist in zwei horizontale Abschnitte unterteilt. Der untere Fassadenabschnitt ist mit Bruchsteinen gemauert. Die Fläche darüber ist mit Schiefer verkleidet. Die Fassade des hinteren Gebäudeteils ist ebenfalls mit Schieferplatten verkleidet. Ein Fensterband durchbricht die Fassade, sodass viel Licht ins Innere kommt.

Der Grundriss des Museums ist einem aufgeklappten Fächer nachempfunden. Im Logo des Museums wird auf den besonderen Grundriss des Gebäudes angespielt. Der Ausstellungsraum befindet sich in einer großen Halle, die in verschiedene Flächen bzw. Raumanschnitte gegliedert ist. Die Grundflächen der einzelnen Abschnitte fächern sich um eine Achse auf, werden nach außen hin größer. Auch liegen diese Bereiche auf unterschiedlichen Höhenniveaus, sodass die hinteren Ebenen tiefer liegen als die des Eingangsbereichs. Diese Höhenunterschiede werden im Dach ebenso gespiegelt, wie der Grundriss der einzelnen Flächen.

Initiative zur Gründung
Den Anfang für die Erschließung der Töpfereigeschichte im Westerwald machten die Gründer des Dokumentationszentrums Kannenbäckerland e.V. im Jahr 1972. Georg Peltner (1921-2005), Hans Spiegel (1893-1987), Werner Baumann, Heribert Fries (1932-2001), Franz-Josef Heyen (1928-2012) und Werner Sahm (1921-2001) gründeten den Verein, um die keramische Entwicklung im Westerwald zu dokumentieren. Der Töpfer Georg Peltner, der in seinem eigenen kleinen Museum bereits eine Keramiksammlung besaß, setzte sich für ein Museum über Westerwälder Keramik in Höhr-Grenzhausen ein und stellte eine entsprechende Forderung beim Landrat.

Gründung
Das Museum wurde im Jahr 1976 vom Westerwaldkreis unter der Trägerschaft des Förderkreises Westerwald für Kunst und Kultur e.V. gegründet. Zunächst kam es in der Schillerschule in der Rathausstraße 131 im Stadtteil Grenzhausen unter. Die ersten Bestände stammten aus dem ehemaligen Kreisheimatmuseum in Montabaur und aus dem Besitz der Stadt Höhr-Grenzhausen. Da die Sammlung schnell wuchs und die Aktivitäten des Museums zunahmen, sollte die Sammlung ein eigenes Gebäude bekommen. Das Gelände dafür fand sich gegenüber der Glasveredlungsfirma Rastal und wurde von deren Inhaber und Geschäftsführer Werner Sahm zur Verfügung gestellt. Die Trägerschaft wechselte in die Hände des Westerwaldkreises. Dieser arrangierte mit Hilfe des Architekten Hermann Scheubert (Lebensdaten unbekannt) das neue Gebäude mit einer Fläche von etwa 2500 Quadratmetern. Im Jahr 1982 wurde das Keramikmuseum Westerwald eröffnet.

Westerwaldpreis und internationaler Austausch
Seit dem Jahr 1973 schrieb der Westerwaldkreis zunächst alle zwei Jahre den Westerwaldpreis aus. Dieser sollte als Auszeichnung für zeitgenössische keramische Arbeiten dienen, die im Rahmen eines Wettbewerbs und einer Ausstellung zur Geltung kamen. Dadurch sollte der Dialog von Keramik und Kunst in der Region gefördert werden. Zunächst wurde in Räumen der Firma Rastal ausgestellt. Mit der Eröffnung des Museums wurde diese Veranstaltung in dessen Räumlichkeiten verlegt. Dort findet der Wettbewerb nach wie vor statt, inzwischen alle fünf Jahre.

Der Bestand des Museums erweiterte sich stetig durch Ankäufe, Schenkungen und Leihgaben. Die Ausstellungsobjekte beschränkten sich nicht mehr nur auf regionale Keramik. Es kamen auch internationale Objekte hinzu. Auch die Ausstellungen nahmen zunehmend einen internationalen Blickwinkel ein. Beispielsweise die Ausstellung „Zeitgenössische Keramik der Sowjetunion“ aus dem Jahre 1984 sowie die Wanderausstellung „Keramik Europas“ im Jahr 1993. Auch der Westerwaldpreis wurde im Jahr 1999 auf eine europaweite Ebene gehoben, um den kulturellen Austausch auf internationaler Ebene zu fördern.

Die positiven Entwicklungen des Museums führten dazu, dass es zusammen mit dem kreiseigenen Landschaftsmuseum Hachenburg in eine privatrechtliche GmbH überführt wurde. Die Museen im Westerwald GmbH wurde im Jahr 2000 gegründet. Sie ist seither für den Betrieb verantwortlich, während der Westerwaldkreis als Eigentümer die finanzielle Organisation übernimmt.

2000er Jahre
Im Jahr 2007 wurde das Keramikmuseum um einen Anbau erweitert, sodass die Museumsfläche seither um die 5.000 Quadratmeter umfasst. Neben dem Ausstellungsraum, befindet sich im Gebäude auch das Dokumentationszentrum Kannenbäckerland. Der unabhängige Verein steht in einer engen Kooperation mit dem Museum und beteiligt sich an der Konzeption von Ausstellungen. Außerdem stellt er die keramische Fachbibliothek, die sich im Museum befindet, zur Verfügung.

Die Ausstellungsfläche ist als chronologischer Rundgang von der Entstehung des Tons bis zur zeitgenössischen Keramik arrangiert. In der Dauerausstellung finden sich Exponate aus über fünf Jahrhunderten. Darunter fällt beispielsweise das klassische salzglasierte Westerwälder Steinzeug, Exponate aus der Renaissance, des Jugendstils und der Nachkriegszeit. Auch zeitgenössische Objekte bis in die 1980er Jahre des 20. Jahrhunderts befinden sich im Bestand. Zudem werden Werkzeuge zur Keramikherstellung ausgestellt. Neben diesen historischen Bezügen gibt es einen Zweig zu den aktuellen Entwicklungsmöglichkeiten der Keramik. In multimodalen Sonderausstellungen liegt der Fokus auf der Entwicklung der Keramikherstellung sowie der Verschränkung mit zeitgenössischer Kunst. Die Website des Museums bietet die Möglichkeit, das Museum innerhalb eines 360°-Rundgangs zu erfahren.

(Nadja Riegger, Universität Koblenz-Landau / freundliche Hinweise von Frau Annette Zeischka-Kenzler und Herrn Roland Giefer, 2021)


Internet
www.keramikmuseum.de: Keramikmuseum Westerwald (abgerufen 15.06.2021)
www.regionalgeschichte.net: Das Keramikmuseum Höhr- Grenzhausen (abgerufen 15.06.2021)
www.museumsportal-rlp.de: Keramikmuseum Westerwald (abgerufen 15.06.2021)
www.westerwaldkreis.de: Ausgezeichnet! Westerwaldkreis (abgerufen 15.06.2021)
www.ww-kurier.de: Helga Gerhardus in Ruhestand verabschiedet (abgerufen 15.06.2021)

Literatur

Giefer, Roland (2021)
Chronik der Töpferei Girmscheid. Höhr-Grenzhausen.
Giefer, Roland (2021)
Chronik der Töpferei Peltner. Höhr-Grenzhausen.

Keramikmuseum Westerwald

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Lindenstraße 13
Ort
56203 Höhr-Grenzhausen
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger, Auswertung historischer Schriften, Übernahme aus externer Fachdatenbank
Historischer Zeitraum
Beginn 1976 bis 1982

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
„Keramikmuseum Westerwald”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-335769 (Abgerufen: 20. April 2024)
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