Der Entwurf für die Steinzeugplastik „Mutter mit Kindern“ wurde 1929 vom Kölner Bildhauer Hans Geyer im Auftrag von Toni Ooms für das Werk Kalscheuer (heute Steinzeugröhrenfabrik Steinzeug Keramo GmbH) angefertigt. Von dieser Figurengruppe wurden zwei Stück produziert: Eine wurde an der Backsteinfassade eines Kinderheimes in Köln-Ehrenfeld (Schirmerstraße / Liebigstraße) angebracht, wo es auch heute noch hängt.
Das zweite Exemplar bzw. die Erstausfertigung (s. Heeg 1992, S. 202) befand sich bis zum Jahr 1990 geschützt auf dem Hinterhof eines Geschäftshauses an der Hauptstraße 11-13. Hier war es auf einem Podest mit angedeuteter Nische an einer Ziegelmauer, die an die Werksgebäude der Blumentopffabrik Kuckertz grenzte, befestigt worden. Die Figurengruppe war auf dem Hinterhof für Interessierte zugänglich.
1990 einigten sich die Stadt Frechen und der Eigentümer darauf, die Figurengruppe an einem öffentlichen Standort aufzustellen. „Nicht zuletzt des Engangements der beiden Frechener Denkmalschützer Egon Heeg und Helmut Weingarten ist es zu verdanken, daß die Familie Heinrich Wolf die Plastik der Stadt Frechen spendete, sodass sie jetzt - für jedermann sichtbar - über den Johann-Schmitz-Platz blickt“ (Frechener Wochenende vom 28.05.1991). Das 2,10 Meter hohe halbplastische Relief aus braunem salzglasiertem Steinzeug fand am 26.05.1991 (Heeg 1992, S. 189) seinen Platz an der Ostfassade der Volkhochschule Frechen (ehemalige Marienschule) (keramion.de).
Das Relief stellt eine Mutter mit drei Kindern dar, von denen sie eines auf dem Arm trägt und sich die beiden anderen rechts und links an sie schmiegen. Die Figurengruppe steht auf einem Sockel, der aus der Gebäudefassade herausragt. Der erhabene Standort an Fassade ist so vorgesehen: „Im Übrigen ist die Arbeit (…) so angelegt, daß sie aus Sicht des Betrachters erhöht hängen muß“ (Kölner Stadtanzeiger Nr. 266, 13.11.1990): Die Figurengruppe ist nämlich „perspektivisch in der Höhe überdehnt gefertigt worden, damit sie von unten betrachtet in ihren Proportionen wieder stimmt“ (Frechener Stadtblatt vom 28.05.1991).
(Nicole Schmitz, LVR-Abteilung Kulturlandschaftspflege, 2021 mit Ergänzungen im Zuge der Recherchen zum Keramikprojekt 2023)
Quellen/Internet Keramikweg durch Frechen: Plastik „Mutter mit Kindern“ an der Ostfassade der ehemaligen Marienschule, Station 11 (abgerufen am 28.08.2023) Kölner Stadtanzeiger Nr. 266 vom 13. November 1990: Keramik erhält neuen Standort (Sammlung Bernd Mayerhofer, Ordner Allgemeines zu Steinzeug, Stadtarchiv Frechen) Frechener Wochenende vom 28.05.1991: Tradition und ein bißchen Pop-Art. (Sammlung Bernd Mayerhofer, Ordner Historisches Steinzeug, Stadtarchiv Frechen) Frechener Stadtblatt vom 28.05.1991: „Mutter mit Kindern“ am Keramikmuseum. (Sammlung Bernd Mayerhofer, Ordner Historisches Steinzeug, Stadtarchiv Frechen)
Literatur
Heeg, Egon / Förderverein des Keramikmuseums der Stadt Frechen e.V. (Hrsg.) (1992)
Die Köln-Frechener Keramik des Toni Ooms 1919-1934. Köln.
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