Blick von der Beobachtungskanzel auf die geflutete Rohrdommel-Projektfläche (2016)
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Beobachtungskanzel im NSG Krickenbecker Seen
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Fünf Jahre später ist der Baum zusammengebrochen und Flatter-Binsenbestände breiten sich aus (2021)
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Die offene Wasserfläche wird zunehmend von Flatter-Binsen-Bereichen eingenommen (2021)
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In den Flatter-Binsen-Beständen finden Wasservögel einen geeigneten Lebensraum (2021)
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Blick von der Beobachtungskanzel auf die geflutete Rohrdommel-Projektfläche (2016)
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Das Bild zeigt ein Gewässer mit Röhricht und einem hölzernen Beobachtungsturm, im Hintergrund Bäume.
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Fünf Jahre später ist der Baum zusammengebrochen und Flatter-Binsenbestände breiten sich aus (2021).
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Die offene Wasserfläche wird zunehmend von Flatter-Binsen-Bereichen eingenommen (2021).
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In den Flatter-Binsen-Beständen finden Wasservögel einen geeigneten Lebensraum (2021).
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Die Beobachtungskanzel befindet sich in einem etwa 10 Hektar großen Projektgebiet zur Wiederansiedlung der Rohrdommel (Botaurus stellaris). Das Projektgebiet liegt innerhalb des EU-Vogelschutzgebietes Maas-Schwalm-Nette im Naturschutzgebiet Krickenbecker Seen, zwischen dem De Wittsee und der Leuther Mühle.
Das Röhricht und die Rohrdommel Seit den 1960er Jahren sind die Röhrichtvorkommen am De Wittsee rückgäng, sodass auch die auf dieses Biotop spezialisierten Arten, wie der Drosselrohrsänger, der Sumpfrohrsänger und die Rohrdommel ihre Brutplätze verlieren. Ihr Bestand entwickelt sich rückläufig bzw. verschwindet ganz. Insbesondere die Rohrdommel ist auf großflächige Röhrichtbestände angewiesen (de Weyer 2017, S. 69). Das letzte Rohrdommel-Brutpaar wurde hier im Jahr 1968 registriert (Informationsschild zum Rohrdommelprojekt vor Ort); auf der Roten Liste NRW ist der Vogel als ausgestorben verzeichnet (www.bsks.de). Die Ursachen für den weichenden Schilfbestand sind vielfältig: Verbiss durch Säugetiere (Nutria, Bisam) sowie Wasservögel, Verlandung und die Verschlechterung der Wasserqualität der Nette durch Abwässer und hohe Nährstoffeinträge (de Weyer 2017, S. 66). Die Rohrdommel ist ein etwa reihergroßer Wasservogel, dessen in verschiedenen Brauntönen gemustertes Gefieder im Röhricht perfekte Tarnung bietet (NABU). Bei Gefahr nimmt der nachtaktive Vogel die sogenannte „Pfahlstellung“ ein, indem er „Kopf und Hals kerzengerade nach oben streckt und sich sogar mit dem Schilf im Wind wiegt“ (www.nabu.de). Die auffälligen Balzrufe des Männchens haben dem Vogel auch die volkstümlichen Namen wie „Moorochse, Wasserochse, Riedochse und Mooskuh“ (Wikipedia: Rohrdommel) eingebracht. Als Nahrung dienen Kleinfische, Frösche, Wasserinsekten, seltener Kleinsäuger und Reptilien.
Das Projekt „Um diesen Röhrichtbewohnern wieder einen geeigneten Lebensraum an den Krickenbecker Seen zu bieten, plante die Biologische Station Krickenbecker Seen das “Rohrdommel-Projekt„. Ein ehemals trockengelegtes Niedermoorgebiet südlich der Leuther Mühle, westlich der Nette und nördlich des De Wittsees wurden renaturiert und aquatische Schilfbereiche angelegt. Die Baumaßnahmen begannen im Oktober 2008 und waren im Jahr 2012 abgeschlossen“ (www.bsks.de). Es wurde der Oberboden stellenweise bis zu einem Meter tief abgetragen, Tiefenwasserzonen geschaffen, Gehölze entfernt, vorhandene Schilfgruppen freigestellt und neue angesät. Die so aufbereitete Fläche wurde im Frühjahr 2009 über einen Nette-Zufluss geflutet. Der Wasserstand kann nun nach Bedarf reguliert und durch einen Damm gesichert werden.„Im Laufe der weiteren Entwicklung hat sich eine offene Wasserfläche mit einem Flatter-Binsen-Sumpf entwickelt. Röhrichte befinden sich nur kleinflächig an der Grenze zum Großen De Wittsee (...) Die Rohrdommel wurde bisher zweimal als Wintergast beobachtet, einen Brutnachweis gibt es bisher nicht“ (van de Weyer 2017, S. 70). Jedoch bildet diese Fläche „die Grundlage für die Wiederkehr der Rohrdommel und anderer Brutvögel an ihre angestammten Brut- und Rastgebiete. Zahlreiche Vogelarten, wie der Teichrohrsänger, die Rohrammer und der Zwergtaucher, brüten bereits im neuen Gebiet“ (Informationsschild zum Rohrdommelprojekt vor Ort).
Die Aussichtskanzel Die Aussichtskanzel ermöglicht einen Überblick über die renaturierte Fläche mit Flatter-Binsen-Sumpf und Offenwasserbereichen sowie ihre Entwicklungsschritte. Informationstafeln zeigen, welche Vogelarten hier beobachtet werden können und geben Auskunft über das Rohrdommelprojekt. Das Projekt der Biologischen Station Krickenbecker Seen hatte folgende Förderer und Partner: Deutsche Bundesstiftung Umwelt, Förderverein Krickenbecker Seen, LVR-Netzwerk Kulturlandschaft, RWE, Stadt Nettetal, Naturpark Schwalm-Nette, Kreis Viersen sowie das Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW.
Kulturhistorische Bedeutung An der Rohrdommelfläche wird deutlich, dass sich aus historischen Kulturlandschaftselementen, wie der aus dem Torfabbau und dem Mühlenstau hervorgegangene De Wittsee, artenreiche Lebensräume, wie die Röhrichte, entwickeln können. Gleichzeitig wird jedoch auch deutlich, dass diese wertvollen Lebensräume und ihre - oft gefährdeten - Bewohner durch Wasserverschmutzung, also der Übernutzung natürlicher Ressourcen durch den Menschen, wieder verschwinden. Das Rohrdommel-Projekt steht stellvertretend für zahlreiche andere kulturhistorisch entstandene, wertvolle Lebensräume, die aktuell in zunehmendem Maße verschwinden.
Quelle Informationsschild zum Rohrdommelprojekt vor Ort
Internet www.bsks.de: Erfolgreiche Umsetzung des Rohrdommelprojekts (abgerufen am 29.04.2021) www.bsks.de: Anlass der Projektplanung (abgerufen am 29.04.2021) www.bsks.de: Durchführung der Projektmaßnahmen (abgerufen am 29.04.2021) www.nabu.de: Rohrdommel (abgerufen am 22.06.2021) de.wikipedia.org: Rohrdommel (abgerufen am 22.06.2021) nsg.naturschutzinformationen.nrw.de: Naturschutzgebiet „Krickenbecker Seen und Kleiner De Wittsee“ (VIE-045) (abgerufen 22.02.2024)
van de Weyer, Klaus / Akkermans, R. et al. (Hrsg.) (2017)
Der De Wittsee. Ein See im Wandel der Zeiten. In: Akkermans, Reinier; Dekker, Wilbert; Op den Kamp, Olaf; de Ponti, Math; Reyrink, Leo; Weich, Silke (Hrsg.): Natur füreinander im Naturpark Maas-Schwalm-Nette, S. 62-71. Maastricht.
Beobachtungskanzel an der Rohrdommelfläche nördlich des De Wittsees
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Empfohlene Zitierweise
Nicole Schmitz (2021): „Beobachtungskanzel an der Rohrdommelfläche nördlich des De Wittsees”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-331585 (Abgerufen: 20. März 2025)
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