Niederwald am De Wittsee mit verdickten Bereichen über den Wurzeln und zum Teil mehrstämmigen Austrieben (2021)
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Die Buchen im Niederwald am De Wittsee schlagen teilweise mehrstämmig aus dem Wurzelstock aus (2021).
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Auch der Niederwaldbereich am De Wittsee gehört zum Naturschutzgebiet (2021)
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Niederwald am De Wittsee mit verdickten Bereichen über den Wurzeln und zum Teil mehrstämmigen Austrieben (2021).
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Die Buchen im Niederwald am De Wittsee schlagen teilweise mehrstämmig aus dem Wurzelstock aus (2021).
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Auch der Niederwaldbereich am De Wittsee gehört zum Naturschutzgebiet (2021).
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Rund um den De Wittsee verstreut befinden sich Waldparzellen, die deutlich die Spuren historischer Niederwaldnutzung aufweisen.
Niederwald am Niederrhein Bis in das 20. Jahrhundert hinein wurde der Wald auf diese Weise gemeinschaftlich genutzt: Er gehörte zur sogenannten Allmende einer Gemeinde. Die Niederwaldnutzung ist hier an den mehrstämmigen Buchen erkennbar. „Der Niederwald am Niederrhein weist eine botanische Besonderheit auf: Dominanter Baum ist die Rotbuche, Fagus sylvatica. Die Rotbuche neigt nur in begrenztem Maße zum Austrieb nach dem Rückschnitt. Die Jahrhunderte währende Praxis des “auf den Stock und auf den Kopf Setzens„ hat die Rotbuchen gefördert, die besser austreiben. Als alte Bäume verlieren sie offensichtlich ihre Austriebskraft, so dass durchgewachsene Niederwälder nur schwer zu reaktivieren sind. Lichte Buchenwälder mit einem Gemisch aus Jungholz und knorrigen Kopfbäumen und Stöcken ermöglichen eine artenreiche Pflanzen und Tierwelt“ (www.landschaftshof-baerlo.de).
Entstehung Einige Baumarten haben die Fähigkeit, nachdem sie gefällt wurden, aus ihren Baumstümpfen und Wurzelstöcken wieder neue Äste wachsen zu lassen, was „Stockausschlag“ genannt wird. Zu diesen Baumarten gehören vor allem Eichen, Buchen, Linden, Ahorn, Esche und Haselnuss. Diese Fähigkeit nutzte der Mensch seit der Eisenzeit, um stets Holzvorräte zu haben. So wurde z. B. der zu Gemeinde gehörende Wald in mehrere etwa gleich große Flächen, sogenannte Schläge, eingeteilt. In einem solchen Schlag fällte die Dorfgemeinschaft gemeinsam alle Bäume oberhalb des Wurzelstocks, was auch „auf den Stock setzen“ genannt wird. Die nachwachsenden neuen Bäume wurden nach einer Umtriebszeit von 15 bis 40 Jahren erneut gefällt. „Am Niederrhein war es hauptsächlich die Rotbuche. in einer Umtriebszeit von 15-20 Jahren schlug man die dann armdicken Stämmlinge ab“ (Informationstafel zur Niederwaldbewirtschaftung am Landschaftshof Baerlo). Da so kein Wald mit hohen Bäumen entstehen kann, wird der nachwachsende Wald „Niederwald“ genannt. Die Anzahl der Schläge entsprach den Jahren der Umtriebszeit: Bei 15 Jahren Umtriebszeit wurde der Wald in 15 Schläge eingeteilt.
Alltag/Nutzung Das Holz aus Niederwäldern wurde vielfältig verwendet. Überwiegend diente es als Brennholz. Man hat es jedoch auch als Baumaterial eingesetzt oder zu Holzkohle verarbeitet. In Weinbaugebieten wurde in Niederwäldern das „Ramholz“, die Stützpfähle für die Weinreben, geschlagen. Für das Gerben von Leder benötigte man die Gerbstoffe, die in der Rinde von Eichen enthalten sind. So wurden junge Eichenstämme geschält, anschließend gefällt und die Rinde, auch Lohe genannt, getrocknet. Anschließend wurde die Lohe in der Lohmühle gemahlen und zum Gerber transportiert. In Gebirgsregionen betrieben die Menschen auf den frisch geschlagenen Flächen Ackerbau. Waren die Stockausschläge hoch genug gewachsen, trieb man das Vieh (Kühe oder Schweine) zur Waldweide in die Niederwälder. Sie knabberten dann nicht mehr die jungen Triebe ab. Im Herbst wurden sie zur Mast in den Wald getrieben und fraßen dann die Bucheckern und Eicheln (Eichelmast).
Weiterentwicklung Einst waren Niederwälder überall in Europa zu finden, da der Mensch die Holzprodukte ständig und dringend brauchte. Diese werden heute durch kostengünstigere und einfacher herzustellende Produkte ersetzt. Als Brennmaterial dienen Steinkohle, Öl oder Gas, zum Gerben wird auf chemische Mittel zurückgegriffen. Mit der Industriellen Revolution wurden Niederwälder unwirtschaftlich und in Äcker, Wiesen oder Nadelholzforste umgewandelt. Inzwischen werden in Deutschland nur noch ganz wenige Flächen (weniger als 1% der Wälder) als Niederwald bewirtschaftet.
(Nicole Schmitz, LVR-Abteilung Kulturlandschaftspflege, 2017 und 2021)
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