Die halbkreisförmig aufgetragene Inschrift auf dem Sandstein zeigt die umgangssprachliche Bezeichnung: „KATRHINEBRÜNNEL“. Die Fassung besteht aus einem senkrecht stehenden Sandsteinfindling mit einem halbkreisförmigen nach unten offenen „Mund“. Daraus tritt das klare Quellwasser hervor und läuft über eine Sandsteinrinne ab. Um den Brunnen sind einige Sandsteinbrocken zur Absicherung des kleinen Bauwerks gelegt. Eine ehrenamtliche Gruppe um den damaligen Ortsbeigeordneten von St. Martin hat Anfang 1990 den Quellenweg angelegt. Dabei wurde an Ostern des Jahres 1993 der Quellstein, wie er heute noch vorhanden ist, gesetzt. Bis dahin entsprangen aus dem Berg lediglich einige Rinnsale und liefen weiter ins Tal. Die ehrenamtliche Gruppe kümmert sich auch noch heute um die Pflege und Erhaltung des Brunnens, des Quellenweges und um eine Hütte im Kleyental.
Der Katharinenbrunnen ist Teil des Quellenwanderweges und liegt auf etwa 397 Metern Höhe, nördlich des Kleyenkopfes. Im näheren Umfeld des Kathrinebrünnels stehen zahlreiche gut erhalten Grenzsteine des Gemarkungsverlaufs Maikammer - Sankt Martin. Sie sind mit dem Datum der bayerischen Erstvermessung, dem Jahr 1822, gekennzeichnet.
Ebenso wie beim Katharinenbrunnen ist auch beim Kathrinbrünnel unklar, wie die Namensgebung zustande kam. In der Regel sind Bezüge zu Personen zu sehen, die den Brunnen errichtet oder gestaltet haben. Auch religiöse Erinnerungsmotive kommen in Frage.
(Matthias C.S. Dreyer, Club Sellemols (Historienfreunde Maikammer-Alsterweiler), mit Hinweisen von Karl-Josef Hundemer 2021)