An der Westseite des ehemaligen Basaltsteinbruchs in Dattenberg befindet sich ein Tunnel-Abschnitt. Dieser Tunnel liegt am Hang, an der Straße „Zum Steinbruch“, nahe der Abzweigung „Auf den Drei Morgen“. Stufen führen von der Straße zum Tunnel hinab. Der begehbare Tunnel-Abschnitt ist etwa 20 Meter lang und endet an einer Mauer als Sackgasse. Die senkrechten Wände des Tunnels sind mit Basaltsteinen gemauert.
Ehemalige Funktion Bis in die 1960er Jahre verlief im Tunnel eine Gleisverbindung vom Steinbruch bis zur Straße „Zum Steinbruch“. Der Tunnel konnte von einer Diesellok befahren werden. Um den Säulenbasalt im Steinbruch ausbeuten zu können, musste zunächst eine Kiesschicht abgetragen werden. Der Kies wurde vom Steinbruch zum Lagerplatz, heute Sportplatz, transportiert und dort abgekippt. Der Kies ist uraltes Ablagerungsmaterial des Rheins. Dessen Flussbett verlief einst an der Stelle des Steinbruchs.
In etwa 15 Meter vom Tunneleingang entfernt, befindet sich auf der linken Seite im Mauerwerk eine quadratische Eisentür. Hinter dieser Tür befindet sich ein Raum, in dem zu Zeiten des Abbaus Sprengmittel gelagert wurde.
Ablauf der Sprengungen im Steinbruch Im Dattenberger Steinbruch wurde mindestens einmal in der Woche gesprengt. Die Sprengung war nötig, um Basaltsäulen aus dem Bruch zu lösen. Vor einer Sprengung wurden die lockeren Basaltsäulen aus der Gesteinswand entfernt. Diese gefährliche Tätigkeit nahm ein Arbeiter vor, der durch ein Seil gesichert, die Säulen mit einer Brechstange aus der Wand löste.
Anschließend wurden in die Gesteinswände Löcher mit einem Durchmesser von sechs Zentimetern gebohrt. Der Bohrer, mit einer hohlen Eisenstange und diamantbesetzter Krone, wurde Millimeter um Millimeter vorangetrieben. Der Bohrer wurde in früheren Zeiten per Hand gedreht, später mithilfe von Pressluft betrieben. Die Löcher wurden mehrere Meter tief in das Gestein getrieben. Die Diamanten der Krone mussten regelmäßig ausgewechselt werden, da sie mit der Zeit durch die Reibung mit dem harten Basalt abstumpften. Die Bohrlöcher wurden mit Sprengpulver gestopft und mit Lehm versiegelt.
Bei besonders großen Gesteinsflächen wurden zuerst mit wenig Dynamit kleine Kammern in das Gestein gesprengt. In diesen Kammern wurden dann die Dynamitstangen für die eigentliche Sprengung platziert.
Um zu vermeiden, dass sich Arbeiter während einer Sprengung im Steinbruch aufhielten, wurde entweder in der Mittagspause der Arbeiter oder nach Feierabend gesprengt. Das zweimaliges Ertönen einer Fanfare, später einer Sirene, kündigte die Sprengung an. Ertönte das Signal ein drittes Mal, galt die Sprengung als beendet. Der Sprengmeister konnte sich in einem Sprengbunker im Steinbruch während der Sprengung in Sicherheit bringen.
Da sich nach der Sprengung lockere Säulen an den Basalt-Wänden befanden, mussten diese erneut herausgelöst werden (die einzelnen Arbeitsschritte des Sprengvorgangs können mithilfe der Zeitzeugeninterviews nachvollzogen werden).
Eine unterirdische Ader verbindet diesen Steinbruch zum ehemaligen Steinbruch „Schwarzer See“, südöstlich von Dattenberg. Die durch die Sprengung hervorgerufene Erschütterung glich oft einem Erdbeben und war im ganzen Dorf spürbar. Häufig flogen Gesteinsbrocken aus dem Bruch bis auf die Grundstücke der nahe gelegenen Häuser.
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