An der Stelle der Dorfmauer gab es früher einen doppelten Haingraben. Da Dortelweil damals zur Freien Reichsstadt Frankfurt am Main gehörte, baten die Anwohner 1714 diese, den Graben einebnen und die Fläche als Gärten benutzen zu dürfen. Die Stadt erteilte die Erlaubnis unter der Voraussetzung, dass die Dortelweiler dafür auf eigene Kosten eine Mauer zum Schutz und zur Abgrenzung bauen sollten. Das Baumaterial dafür stammt aus dem Steinbruch am Dottenfelderhof, der damals noch ein Kloster war. Die Steine wurden über eine Eisbrücke an der sogenannten „Tränke“ über die Nidda transportiert. Zusammen mit einem Wassergraben im Westen und der Nidda im Süden schützte die Mauer nun den Ort vor herumstreifenden Wölfen und Soldaten, die die Gegend unsicher machten.
Heute ist die Mauer denkmalgeschützt, aber Privatsache: Rund 20 Eigentümer teilen sich ihre Pflege. Dass dies keine einfache Aufgabe ist, wurde 2015 deutlich, als 20 Meter der Mauer plötzlich aus ungeklärten Gründen einstürzten. Aufgebaut wurde das Stück schließlich unter Verwendung der alten Steine sowie der eingearbeiteten Betonstützen, die das Mauerwerk stabilisieren sollen.
(Stadt Bad Vilbel, 2022)
Internet www.fnp.de: Historische Mauer - Die alte Festung ist brüchig geworden (aufgerufen: 18.05.2021) www.fnp.de: Kosten für Wiederaufbau - Wer bezahlt für die umgestürzte Mauer? (aufgerufen: 18.05.2021)
Literatur
Geschichtsverein Bad Vilbel (Hrsg.) (1984)
Sonderheft zur 1200-Jahrfeier des Stadtteils Bad Vilbel-Dortelweil. (Bad Vilbeler Heimatblätter.) Bad Vilbel.
Mutz, Georg (2002)
Zur Geschichte Dortelweils. Sonderheft. (Bad Vilbeler Heimatblätter.) Bad Vilbel.
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