Nachdem hier viele hundert Jahre die Furt genutzt wurde, entstand im Mittelalter die erste Brücke. Furt und Brücke waren stets der zentrale Ort der Entstehung Bad Vilbels, hier schlug der Puls der Stadt und hier wurde ihre Geschichte geschrieben.
Wann genau eine erste Brücke errichtet wurde, ist nicht bekannt. Erwähnt wurde sie erstmals 1338 („gen Vilwill mitten uff der brucken“) und 1342 erlaubte der Kaiser die Erhebung eines Brückenzolls durch die Stadt Frankfurt, die diesen zur Instandsetzung nutzen sollte. Vermutlich hat die aufkommende Messe- und Handelsstadt Frankfurt die Brücke auch errichten lassen, damit die Händler „trockenen Fußes“ ihr Ziel erreichen konnten.
Immer wieder kam es zu Auseinandersetzungen über Zoll und Reparaturarbeiten, die einen Höhepunkt erreichten, als der Rat der Stadt Frankfurt 1399 die Vilbeler Ritter Bechtram und Walter aufforderte, das Wacht- und Zollhaus zu entfernen und keinen Zoll mehr zu erheben. Diesen hatten die beiden Ritter drastisch erhöht, sie raubten die Kaufleute aus. Der Streit eskalierte und die Burg der beiden wurde geschleift.
Viele Geschichten ranken sich um die Brücke. Viel Kriegsvolk zog darüber. Eis auf der Nidda führte zu schweren Schäden, gar von zwei Toten nach einem Wirtshausstreit auf der Brücke wird berichtet. Zu einem folgenschweren Ereignis kam es 1796: Österreichische Truppen flohen vor den ihnen folgenden Franzosen. Erstere entfernten den Brückenbelag. Die Verfolger forderten vom Mainzer Amtmann, der in der Burg seinen Sitz hatte, die Instandsetzung. Dieser entzog sich dem Auftrag durch Flucht. Im Gegenzug wurde die Burg in Brand gesetzt und ist seither eine Ruine.
Die alte Sandsteinbrücke, 1838/42 errichtet, musste 1968 dem wachsenden Verkehr weichen und wurde durch eine größere und breitere Eisenbetonbrücke ersetzt. Der Stadtverschönerung diente dies nicht.
(Stadt Bad Vilbel, 2022)
Quellen Archiv Dr. Bender, Bad Vilbel Archiv Claus-Günther Kunzmann, Bad Vilbel
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