In Karolingerzeit bestand in der Ebene zwischen Rhein und Main ein riesiges Waldgebiet, für das in weiten Teilen ein besonderes königliches Jagdrecht (Wildbann) galt. Dieses Gebiet wurde Wildbann Dreieich genannt, sein nördlichster Punkt lag in Vilbel. Die Hege des Wildes, die Pflege des Waldes und die Wahrung der königlichen Rechte oblag sogenannten Wildhubenern. Es ist überliefert, dass deren Huben (Höfe) zumindest aus Wohnhaus, Scheune und Hundestall zu bestehen hatten. Eine Wildhube ist für Vilbel überliefert.
Es ist davon auszugehen, dass diese auf der Stelle der heutigen Burg stand und die Wildhubener Vorfahren des Vilbeler Rittergeschlechts waren, das mit Walter von Velewile erstmals 1128 urkundlich erwähnt wurde. Diese „Herren von Vilbel“ entwickelten sich nach und nach zu Raubrittern, gegen die sich 1399 eine Allianz aus dem Rat der Stadt Frankfurt, Ulrich von Hanau und Philipp von Falkenstein bildete, die 1399 die Burg stürmte, sie teilweise zerstörte, den Ritter Bechtram in Gewahrsam nahm und ihn seiner Burg entledigte. Im frühen 15. Jahrhundert ließ der Trierer Erzbischof Werner von Falkenstein die Burg auf den noch vorhandenen Grundmauern aufbauen. Über Erbschaften und Verkäufe gelangte die Burg an die Chur-Mainz, die sie als Wohnung für die Mainzer Beamten in Vilbel nutzten.
1796 wurde die Burg während der Koalitionskriege von den Franzosen geplündert und stark beschädigt. Danach hatte sie verschiedene weltliche Besitzer, bis die Stadt Bad Vilbel die Ruine 1955 erwarb, sanierte und für Veranstaltungen nutzte. Seit 1987 finden hier jährlich die Burgfestspiele Bad Vilbel statt.
Die unterschiedlichen Bauperioden können gut an den verschiedenen Größen der Sandsteinquader im Mauerwerk erkannt werden.
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