Hochstraße (Heldstein-Taubensuhl)

Alte Hochstraße

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Albersweiler, Edenkoben, Flemlingen, Frankweiler, Hainfeld, Landau in der Pfalz, Roschbach, Sankt Martin, Weyher in der Pfalz
Kreis(e): Landau in der Pfalz, Südliche Weinstraße
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 17′ 54,37″ N: 8° 00′ 48,76″ O 49,29844°N: 8,01354°O
Koordinate UTM 32.428.280,77 m: 5.461.100,51 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.428.327,56 m: 5.462.845,93 m
  • Hochstraße (Heldenstein-Taubensuhl) (2021)

    Hochstraße (Heldenstein-Taubensuhl) (2021)

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  • Durchlass an der Hochstraße (Heldenstein-Taubensuhl) (2021).

    Durchlass an der Hochstraße (Heldenstein-Taubensuhl) (2021).

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  • Sandsteineinbau Hochstraße (Heldenstein-Taubensuhl) (2021).

    Sandsteineinbau Hochstraße (Heldenstein-Taubensuhl) (2021).

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Die Hochstraße ist ein teilweise gut ausgebauter Waldweg zwischen dem Forsthaus Heldenstein und dem Forsthaus Taubensuhl im Pfälzerwald. Der Abschnitt ist ein Teil der Achse zur Durchquerung des Pfälzerwaldes von Edenkoben (Triefenbachtal) oder Burrweiler (Modenbachtal) kommend bis zur heutigen Bundesstraße (B) 48 mit Anschluss nach Kaiserslautern. Die Streckenführung wird mit dem Rennsteig auf dem Kamm des Thüringerwaldes verglichen, aber auch als „nec pluribus impar“ (auch nicht mehreren unterlegen) (Pfälzische Bürgerzeitung 1912) bezeichnet.

Geschichte
Die Anfänge der Hochstraße gehen auf die römische Zeit zurück (Mehlis 1910, S. 238). Die Verbindung ist eine von mehreren Ost-Westverbindungen quer durch den Pfälzerwald (Schwarzsohl, Weidenthal, Hochspeyer, Hermersbergerhof). „Auf ihnen sind schon die Ureinwohner des Landes, später die Kelten, die Römer, die Germanen und unsere Vorfahren gezogen.“ (Eitelmann 2005, S. 127). Die Wege wurden meist als Höhenwege angelegt. Feuchte und stark bewachsene undurchdringliche Täler wurden gemieden. Es waren die wasserscheidenden Kammlinien und Höhenrücken, die bevorzugt wurden. Johanniskreuz ist einer der ältesten Knotenpunkte im Pfälzerwald. Von derartigen Hauptlinien führten verschiedene Abzweigungen (Seitenlinien) durch den Wald und bildeten nach und nach ein dichtes Netz. Die alten Straßen führten sehr unterschiedliche Bezeichnungen wie „Keltenstraßen, Römerstraßen, Frankenstraßen, Hochwege, Hochstraßen, Firststraßen, Steinwege, Steinstraßen, alte Straßen, Altwege, Altstraßen, Heidwege, Heidenwege, Hei­denstraßen, Grenzwege, Geraidewege, Holzwege, Heuwege, Rennwege, Rennpfade, Rennsteige, Heerwege, Heerstraßen, Kö­nigswege, Königsstraßen, Kaiserwege, Kaiserstraßen, Fürsten­wege, Fürstenstraßen und Herrenstraßen.“ (Eitelmann 2005, S. 169).

Diese Straßen waren von militärischer und wirtschaftlicher Bedeutung. So konnten von der Zentren der Vorderpfalz die Orte der Westpfalz erreicht werden. Verbindungen bestanden bis in die Gebiete von Frankreich hinein (Pfälzische Bürgerzeitung 1912), wie der Ritterstein Straßendamm bekundet (Metz). Derartige Verbindungsstraßen dienten schon immer auch der inneren Erschließung des Waldgebietes. An den Bedürfnissen der Holznutzung, der Viehaltung und der generellen Nutzung (Früchte, Köhlerei) des Waldes orientiert, wurden die Wege rege genutzt. Die ursprünglich schmalen Pfade wurden über Saumpfade für Reiter zu schmalen Fahrwegen für Pferdekarren, Fuhrwerke. bis sie schließlich von Fahrzeugen genutzt wurden. Heute verkehren auf der Hochstraße große Holztransporter, Jäger und private Holznutzer. Zug um Zug wurde das angrenzende Wegenetz ausgebaut.

Der heutige Verlauf der Hochstraße ist den straßenbautechnischen Anforderungen der jüngeren Zeit angepasst worden. Der „ursprüngliche“ Verlauf lässt sich im Gelände an einigen Abschnitten gut ablesen. Dazu zählt die „Umfahrung“ des Sulzgrundkopfes beim Ritterstein „Todtermann“. Der Verlauf ist auch anhand verschiedener Teile von Unterkonstruktionen nachzuvollziehen. Dazu zählen „umbones“ ([Schild]buckel) und „tumuli“ (Hügel), die bei Untersuchungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts durchgeführt worden sind (Mehlis C. In: Pfälzische Bürgerzeitung 1912).

Ein verkehrsertüchtigender Ausbau im Abschnitt vom Forsthaus Heldenstein bis zum Hainfelder Kirschbaum ist belegt. „Am 6. Oktober 1831 gründeten die Gemeinden der ehemaligen 3. und 4. Mittelhaingeraide die Modenbachtal- und Hochstraßen-Konkurrenz-Genossenschaft. Deren wichtigstes Ziel war der Ausbau der alten Geraidewege von Burrweiler bzw. Weyher über den Modenbacher Hof hinaus zum Waldabschnitt Salzgrube und dann, fast immer auf 500 Metern Höhe, sechs Kilometer weiter bis zum Hainfelder Kirschbaum.“ (Hartkopf 2004, S. 51). Dieser Ausbau ist auch tatsächlich erfolgt, wie an der heutigen Wegeführung noch zu erkennen ist. Alle anderen Belege drehen sich überwiegend um den Ausbau einerseits der Straße durch das Modenbachtal oder über die „Schänzelstraße“ von Edenkoben aus.

Grenzlinien
Die Hochstraße quert mehrfach Grenzlinien. Gemeinden mit Waldanteil sind St. Martin, Edenkoben, Roschbach, Hainfeld. Die Hochstraße verläuft auch an der Trennlinie zwischen der 2. und 3. Haingeraide, einer mittelalterischen Waldgenossenschaft. An diesen Grenzlinien sind zahlreiche Steine erhalten. Sie dienten in der Regel der Markierung des Grenzverlaufes und wurden bei Waldumgängen angelaufen.

Besondere Wegmarken
An der Hochstraße sind auch mehrere Rittersteine durch den Pfälzerwald-Verein aufgestellt worden. Dazu zählen: Todtermann, Kirschbaum und Fresswasen. Im näheren Umfeld befinden sich weitere Rittersteine (Boll, Feuerplatz).

Touristische Erschließung
In einem Beitrag aus dem Jahre 1956 wird die Hochstraße als eine Voraussetzung (neben der Kalmitstraße) der besseren Erschließung des Pfälzerwaldes für den Tourismus genannt. Mit der technischen Aufwertung war die Hoffnung nach wirtschaftlichem Aufschwung der näheren Umgebung verbunden.

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Alte Straßen und Wege im Pfälzerwald Über alte Straßen in der Pfalz hat Prof. Dr. Häberle, der auch die Anregung zur Aufstellung von Rittersteinen gab, im Wanderbuch des Pfälzerwald-Vereins von 1931 ausführlich berichtet. Auch Dr. Karlwemer Kaiser, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates des Pfälzerwald-Vereins, gab uns darüber eine umfas­sende Betrachtung im PWV-Mitteilungsblatt „Pfälzerwald“ Heft 1971/3.

(Matthias C.S. Dreyer, Club Sellemols (Historienfreunde Maikammer-Alsterweiler) 2021)

Quelle
Müller, Karlfritz: In: Regierungsbezirk Pfalz: Az 43-642/8-8227/56 (Landesarchiv Speyer, LA Sp H 13 Nr.3391)

Internet
www.ewrc-results.com: Rallye Vorderpfalz Ergebnisse seit 1963 (abgerufen 16.03.2021)
www.rallyekarte.de: Rallye Vorderpfalz Streckenverläufe ab 1975 (abgerufen 16.03.2021)

Literatur

Hartkopf, Herbert / Landkreis Südliche Weinstraße (Hrsg.) (2004)
Die Modenbachtal- und Hochstraße - einst Geraideweg, heute Touristenroute. In: Heimat-Jahrbuch 2005, Landkreis Südliche Weinstraße, 27. Jahrgang, S. 51. 51-53, Otterberg.
Mehlis, Christian (1910)
Drei Denkmäler aus dem Gebiete der Pfälzischen Haingeraiden. Mit drei Figuren. In: Die Vogesen 1910 (36 u), S. 237. S. 238ff., o. O.
Pfälzische Bürgerzeitung (Hrsg.) (1912)
Die Hochstrasse Schänzel=Taubensuhl=Johanniskreuz. In: Pfälzische Bürgerzeitung (m. Neustadt, 8.9.1912, Unbekannt), o. O.

Hochstraße (Heldstein-Taubensuhl)

Schlagwörter
Ort
Edenkoben, St. Martin
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger

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„Hochstraße (Heldstein-Taubensuhl)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-328458 (Abgerufen: 10. Mai 2024)
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