Ein Begriff, den heute kaum noch jemand kennt. Das heutige alte Rathaus war ursprünglich eine offene Markthalle sowie gleichzeitig auch Gerichtsort und das nannte man „Spielhus“.
Das ist aber nicht die einzige Besonderheit, die die Altstadt von Vilbel zu bieten hat. Auf dem Stadtplan von 1759 ist zu sehen, dass die ganze Stadt längs der Nidda verläuft. Ausgehend von der Furt breitete sich der Ort zunächst nur am Hang des linken Niddaufers aus. Hier war man einigermaßen geschützt vor den ein- bis zweimal im Jahr auftretenden Hochwassern. Gut zu erkennen ist auch, dass der Marktplatz dort entstand, wo die Hauptstraße in die Furt führte.
Östlich vom Marktplatz beginnt die Lohstraße. Sie ist die vielleicht älteste und zugleich engste Straße mit den historischen Gebäuden der Stadt. An ihrem Ende liegt der Friedhof. Sie wurde auch für den Krämer- und Viehmarkt genutzt, weshalb das Gässchen hinter dem Rathaus auch „Säugass“ genannt wurde. Eine Kirche sucht man auf dem Plan im Ortszentrum vergebens - die Auferstehungskirche liegt am Ortsende in östlicher Richtung und hatte deswegen früher den Namen „Bergkirche“.
(Stadt Bad Vilbel, 2022)