Auf dem alten Friedhof in St. Johann in Albersweiler, fanden zwischen den Jahren 1991-1998 Ausgrabungen statt. Diese wurden unternommen, um Aufschluss über die verschiedenen Bauphasen der ehemaligen Klosterkirche St. Johann zu erlangen. Deren Fundamente können heute im Archäologischen Park besichtigt werden.
Lage Am nordöstlichen Rand der Ortsgemeinde Albersweiler, an der Schlossstraße gelegen, befindet sich der Archäologische Park „Klosterkirche St. Johann“. Auf einer Fläche von ca. 1850 Quadratmetern befinden sich die Fundamente der ehemaligen Klosterkirche des Reuerinnenklosters von Albersweiler.
Ausgrabung Im Jahre 1995 gründete ein Förderverein den archäologischen Park auf einem Ausgrabungsareal in St. Johann. Auf dem alten Friedhof in St. Johann in Albersweiler wurden Ausgrabungen unternommen, um Aufschluss über die verschiedenen Bauphasen der Kirche zu erlangen. Die Kirche war in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts abgerissen worden.
Im Jahre 1990 wurde die 1000-Jahrfeier des Ortsteils St. Johann vorbereitet. Im Rahmen der Vorbereitung wurde die Idee geboren, Ausgrabungen zu unternehmen. Im Jahr 1991 begann ein Grabungsteam mit den ersten Sondierungen. Geleitet wurde die Grabung von Hauptkonservator Heinz-Josef Engels (Lebensdaten unbekannt) vom „Archäologischen Amt Speyer“. In acht Ausgrabungskampagnen gruben sich die Archäologen Schicht für Schicht in die Vergangenheit des Ortes. Reste eines Gutshofs (villa rustica) aus der römischen Kaiserzeit wurden ausgegraben und darüber die Fundamente dreier Kirchen. Die ältesten Mauerreste wurden der Kirche des Kanto („Kanteskircha“) zugesprochen. Deren Nennung im Jahre 991 hatte das 1000-jährige Jubiläum begründet. Auch wurden Fundamente einer im Hochmittelalter errichteten Klosterkirche der Nonnengemeinschaft der „Reuerinnen“ gefunden. Dieser Orden hatte sich im 13. Jahrhundert hier niedergelassen. Im 17. Jahrhundert wurde diese Kirche noch einmal im Stil des Barocks umgestaltet. Nach der Aufhebung des Klosters im 16. Jahrhundert, diente die Kirche als Pfarrkirche für den Ort St. Johann. Im Jahre 1843 wurde die Kirche für baufällig erklärt und abgerissen. Der Friedhof blieb noch weiter genutzt.
Heutige Nutzung Nach Beendigung der Ausgrabung stellte sich die Frage, wie mit dem Areal umzugehen sei. Der im Jahre 1995 gegründete Förderverein befürwortete die Umwandlung in einen archäologischen Park. Dieser wurde kurze Zeit später auch realisiert. Konserviert wurden die Reste der im 13. Jahrhundert errichteten Klosterkirche der Reuerinnen. Diese hatten ihren Klausurbereich auf dem Gelände des heutigen BASF-Studienhauses. Informationstafeln erläutern die Geschichte der Kirche und des Klosters. Seit dem Jahr 2012 sind die Reste der Klosterkirche in den Historischen Informationsweg in und um Albersweiler integriert.
Der Archäologische Park „Klosterkirche St. Johann“ in Albersweiler wird im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Landkreis Südliche Weinstraße (Stand 2020) geführt. Der Eintrag lautet: „Schloßstraße Kirchenruine, Fundamente der ehem. Kirche des Reuerinnenklosters, 13. Jh. ff.“ (GDKE 2020).
(Rolf Übel, Verbandsgemeinde Annweiler, 2020)
Internet albersweiler.de: Archäologischer Park „Klosterkirche St. Johann“ (abgerufen 3.11.2020)
Literatur
Armgart, Martin (2015)
Die Reuerinnen von Kanskirchen. zur schriftlichen Überlieferung über einen kleinen Frauenkonvent in der Südpfalz. In: Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte : nebst Berichten zur kirchlichen Denkmalpflege, S. 345-400. o. O.
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Südliche Weinstraße. Denkmalverzeichnis Kreis Südliche Weinstraße, 4. November 2020. Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Südliche Weinstrasse
Archäologischer Park „Klosterkirche Sankt Johann“ in Albersweiler
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Empfohlene Zitierweise
„Archäologischer Park „Klosterkirche Sankt Johann“ in Albersweiler”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-328422 (Abgerufen: 19. April 2024)
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