Die katholische Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ wurde im Jahr 1769 als dritte Kirche an diesem Standort erbaut. Sie ist der Mittelpunkt des Dorfes und befindet sich gegenüber dem Dorfmuseum in der Hauptstraße. Die Kirche wird auch als das „Herzstück“ von Helferskirchen bezeichnet. Zu diesem Objekt gibt es einen interaktiven 360-Grad-Rundgang.
Geschichte Bei der heutigen Kirche Mariä Himmelfahrt handelt es sich um das dritte Kirchengebäude an diesem Standort. Die erste Kirche wurde als Wehrkirche zum Schutz gegen feindliche Angriffe von „Helperich“ um das Jahr 930 nach Christus erbaut. Helperich ist der früheste bezeugte Grundherr des Orts Helferskirchen und nutzte diese Kirche vermutlich als Eigenkirche. Diese Kirche in Form eines Holzgebäudes ist um das Jahr 1200 abgebrannt.
Die zweite Kirche von Helferskirchen wurde im Zeitraum der Jahre 1175-1225 erbaut. An die neu errichtete Holzkirche wurde ein steinerner Turm angebaut. Gestiftet wurde diese Kirche nachweislich durch die Herren von Steinebach, aus der nordöstlichen Grafschaft Wied stammend. Im Jahre 1768 ist eine zweite Holzkirche ebenfalls niedergebrannt. Lediglich der steinerne Kirchturm blieb erhalten.
Die heutige Kirche stammt aus dem Jahr 1769. Diese Kirche wurde vermutlich nach einem Entwurf des kurtrierischen Hofarchitekten Johannes Seiz (1717-1769) an den bestehenden quadratisch romanischen Westturm angefügt (Baaden 1984). Die Fertigstellung der Kirche nahm einige Zeit in Anspruch. Darauf weist der Umstand hin, dass die Altäre erst in den Jahren 1778/79 eingebaut wurden. Die offizielle Einweihung der heutigen Kirche fand im Jahr 1781 durch den Weihbischof Johann Maria d‘Herbain aus Trier statt (Baaden 1986 sowie www.wirges.de).
Gebäude Das Gotteshaus wurde auf einem erhöhten Plateau an der Hauptstraße erbaut. Das Gelände um die Kirche ist durch eine Mauer um den Kirchhof gefasst, der ursprünglich auch als Friedhof diente. Dieses Mauerwerk stammt größtenteils aus dem Jahr 1920, baut teilweise auf ältere Reste auf. Der Zutritt erfolgt von der Hauptstraße durch einen gemauerten Bogen mit Kreuzabschluss, über eine Treppe.
Die Massivität des romanischen Wehrturms zeugt von seiner ursprünglichen Funktion. Bekrönt wird der Turm von einem achteckigen Helm. Hinter dem Wehrturm schließt sich das einschiffige Hauptgebäude an, dessen Abschluss der Chor mit einem 5/8 Schluss bildet. Die Außenfassade, des als Saalkirche anzusprechenden Gebäudes, ist weiß verputzt. Das Satteldach der Kirche ist mit Schiefer gedeckt.
Die Kirche als Mittelpunkt des Dorfes ist nicht nur in dem Ortsnamen „Helferskirchen“, sondern auch im Wappen der Gemeinde verankert. Dieses Wappen wurde im Jahr 1967 von Kurt Viertel aus Montabaur entworfen.
Innenraum Bei der Kirche Mariä Himmelfahrt handelt es sich um eine barocke Saalkirche. Der Innenraum eröffnet sich als pfeilerloser, einschiffiger Innenraum. Dadurch wirkt der Innenraum hell und weitläufig. Die farbliche Gestaltung des Innenraums in Weiß unterstützt diese Wirkung. Die flache Decke ist vorgewölbt und in vier Felder unterteilt. Diese sind geprägt durch Rocaille und ovale Elemente. In der Ausarbeitung und Gestaltung der Decke sowie der Empore samt Orgel und der Altäre (Seiten und Mittelaltar) offenbart sich der Barockstil. Auch die Fensternischen sind gewölbt und farblich gefasst.
Unmittelbar über dem Eingang befindet sich eine Empore mit einer Orgel. Die Orgel stammt aus der Erbauungszeit der Kirche, aus dem Jahr 1785. Geschaffen wurde sie von dem Orgelbauer Johann Wilhelm Schöler (1723-1798) aus Bad Ems. Es handelte sich ursprünglich um eine einmanualige Orgel mit elf Registern und Pedalregistern. Von dem Orgelbauer Wilhelm Bertram aus Engers (Lebensdaten unbekannt, Orgelneubau in Overath im Jahre 1874 - St. Walburga) wurde die Orgel 1877 um ein zweites Manual sowie um vier Register und zwei Pedalregister erweitert. Zu Beginn des Jahres 2009 wurde die Orgel saniert. In der Orgel befindet sich noch ein hoher Bestand an originalen Registern des Orgelbauers Schöler. Sie ertönt damit noch im originalen Klang des Jahres 1785.
Die Kirche besitzt einen Hochaltar und zwei Seitenaltäre. Der rechte Seitenaltar ist der sogenannte Kreuzaltar, der linke der sogenannte Muttergottesaltar. Beide Altäre sind mit Figuren, Bildern und barocken Dekorelementen reich ausgestattet.
Die Kirche Mariä Himmelfahrt in Helferskirchen wird im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Landkreis Westerwaldkreis (Stand 2021) geführt. Der Eintrag lautet: „Kath. Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt Hauptstraße 7A romanischer Westturm mit spätgotischem Aufbau, barocker Saalbau, 1769; Gesamtanlage mit Kirchhof und Kirchhofsmauer, Bruchsteinmauerwerk, um 1900, im Kern mittelalterlich“ (GDKE 2021).
(Fiona Stolle, Miriam Rauth, Larissa Traudt, Universität Koblenz-Landau / freundliche Hinweise von Herrn Paul Müller, 2020)
Internet www.youtube.de: Traumhaft schön Innenrenovierung der Kirche in Helferskirchen (abgerufen 04.02.2021) www.wirges.de: Katholische Pfarrkirche Maria Himmelfahrt (abgerufen 04.02.2021) www.rheinische-geschichte.de: Johannes Klais - zum Einfluss von Wilhelm Bertram auf die Orgelbauerfamilie Klais (abgerufen 30.07.2021) orgelbau-klais.com: Opusliste (PDF, 3,4MB) (abgerufen 30.07.2021)
Literatur
Baaden, Franz (1984)
Die Kirchen von Helferskirchen. Ein geschichtlicher Überblick. Helferskirchen.
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Westerwaldkreis. Denkmalverzeichnis Westerwaldkreis, 15. Juli 2021. S. 21, Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke.rlp.de/Westerwaldkreis, abgerufen am 21.06.2023
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