Der ummauerte Weinberg befindet sich in Höhenlage nordwestlich von Winkel, nahe Johannisberg. 1818 wurde durch einige Winkeler Weingutsbesitzer mit der Rodung des zuvor mit Eichenschälwald zur Lohegewinnung bewachsenen Geländes begonnen, gegen 1828 war der Weinberg bepflanzt. Der 12 Morgen große Weinberg wurde nach Norden und Westen mit einer Mauer umgeben, die talwärts nach Süden nur als niedrige Böschungsmauer vorhanden ist. Für die Weinbergsarbeiter wurde auf der Höhe ein eingeschossiges Massivgebäude aus örtlichem Bruchstein mit Walmdach als geschützte Unterkunft errichtet und wirkt als weithin sichtbare Landmarke. Am oberen Eingang zeigt eine Teilergänzung der Mauer aus Beton ein Reliefbild eines Dachses sowie die Jahreszahl 1955.
Bereits wenige Jahre nach der Anlage des Weinbergs wurde hierüber berichtet: „Vom Dorf Johannisberg ist man durch eine Schlucht von dem vor 12 Jahren zu Weinbergen angelegten sogenannten Dachsberg getrennt. Einige Gutsbesitzer zu Winkel haben den sonst öden und steinigen etwa 12 Morgen grossen Berg mit Reben bepflanzt. Dieser District, 60-70 Fuss höher als der Johannisberg, soll an seinen südwestlichen Lagen auch vorzüglichen Wein erzeugen. Die ganze Anlage ist mit einer Mauer umgeben, und auf der Höhe des Berges steht ein weitgesehenes Weinbergshäuschen. Die Aussicht von dort ist köstlich!“ (von Stolterfoth 1840).
(Dagmar Söder, 2021)
Literatur
Becker, Gerhard (2002)
Das Rodungshaus im Dachsberg. S. 31, Oestrich-Winkel.
Claus, Paul; Staab, Josef (2002)
Weinbergshäuser und -kapellen im Rheingau. In: Beiträge zur Weinkultur, Oestrich-Winkel (Hallgarten).
Söder, Dagmar / Landesamt für Denkmalpflege Hessen (LfDH) (Hrsg.) (2013)
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Hessen: Rheingau-Taunus-Kreis I. (Altkreis Rheingau). Wiesbaden.
Stolterfoth, Adelheid von (1840)
Beschreibung, Geschichte und Sage des Rheingaues und Wisperthales. S. 44, Mainz.
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