Der barocke Bildstock ist eine schlanke Säule aus Sandstein mit aufgesetztem „Häus’chen“. Im Jahre 1741 wurde das umgangssprachlich „Katharinenbild“ bezeichnete Gedenkmal errichtet. Zur Ehre Gottes haben die Kirrweilerer Wilhelm Stockinger und Catharina, seine Ehefrau den Bildstock errichten lassen.
Vor der Flurbereinigung in den Jahren 1980/81 hatte das Katharinenbild seinen Standort am Diedesfelder Weg. Der Standort wurde bedingt durch den Bau der Autobahn verlegt. Heute steht das Katharinenbild am „Biblischen Weinpfad zu Kirrweiler“. Der Platz lädt nun mit Tisch und Ruhebank zum Verweilen und Ausruhen ein.
Auf der Stele ist eine Inschrift eingetragen. Sie lautet: GOTT ZV / EHREN HAT / WILHELM / STOCKINGER / VND / CATHARINA / SEINE EHLIGE / HAVSFRAV / DISEN BILT / STOCK AVF / RICHTEN / LAS EN / 17 41
Geschichte In der Nische des Bildstockes ist ein Bild eingelassen. Das Rad auf dem Katharinenbild weist die dargestellte Heilige als Katharina von Alexandrien aus. Nach der Legende soll sie eine Königstochter gewesen sein, die im 4. Jahrhundert in Alexandria in Ägypten lebte. Als Kaiser Maxentius Tausende von Christen hinrichten lassen wollte, trat sie ihm entgegen und fragte ihn, wieso er nicht selbst den christlichen Glauben annehmen wolle? Sie würde ihm gerne dessen Richtigkeit in einer Diskussion beweisen. Tatsächlich konnten 50 Philosophen und Gelehrte, die der Kaiser zusammen holte, ihren Argumenten nicht widerstehen und ließen sich taufen. Sogar die Kaiserin nahm den christlichen Glauben an. Der erzürnte Kaiser ließ sie alle hinrichten. Katharina sollte an „mit eisernen Sägen und spitzen Nägeln“ gesäumte Räder gebunden werden, die gegenläufig angeordnet waren, um sie zu zerreißen. Als ein Engel diese Räder zerstörte, wurde sie eingekerkert und dann enthauptet. Der Legende nach wurde ihr Leichnam auf den Berg Sinai getragen in das Kloster, das ursprünglich „zum brennenden Dornbusch“ hieß und dann nach ihr „Katharinenkloster“ genannt wurde. Auch der Brauch des Ostereies soll auf Katharina zurückgehen, da sie dem Kaiser mit Hilfe eines fast ausgebrüteten Eies, aus dem vor seinen Augen ein Küken schlüpfte, klar gemacht haben soll, dass scheinbar Totes lebendig werden könnte.
Ursprünglich hielt die Bildnische ein Bild der Heiligen Katharina in „Nazarenischer Art“ (romantisch-religiöse Kunstrichtung), wie es zur Zeit der Schaffung des Bildnisses üblich war. In den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts war das Bildnis stark verwittert und es war fast nichts mehr zu erkennen. Frau Gisela Gadinger, eine Kirrweilerer Bürgerin, hat im Jahr 1987 eine neue Darstellung der Heiligen Katharina für den Bildstock geschaffen.
Im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Kreis Südliche Weinstraße (2020) findet sich der Eintrag: „Bildstock barock, bez. 1741“ (GDKE 2020, S. 61)
(Christine Erasmy, Kirrweiler/Pfalz, 2020)
Quelle Broschüre „Der Biblische Weinpfad zu Kirrweiler Wein und Bibel neu entdecken“ von der Ortsgemeinde Kirrweiler, 67489 Kirrweiler/Pfalz (2020)
Literatur
Friedel, Heinz; Roth, Wolfgang / Gemeinde Kirrweiler (Hrsg.) (1978)
800 Jahre Kirrweiler. Die Geschichte eines Pfälzischen Weindorfes. S. 169, Kirrweiler.
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