Auf dem Beselicher Kopf, mit etwa 296 Meter die größte Erhebung der Gemeinde Beselich, liegt die 1767 geweihte Wallfahrtskapelle Maria Hilf. Erbaut wurde sie zwischen 1764 und 1767 zu Ehren der vierzehn Nothelfer, einer Gruppe von Heiligen aus dem 2. bis 4. nachchristlichen Jahrhundert.
Die Kapelle ist ein kleiner „Saalbau mit hölzerner Tonne und Rundbogenfenster“ (denkxweb.denkmalpflege-hessen.de). Bauliche Erweiterungen und Innenausstattung bis ins 20. Jahrhundert prägen den kleinen Kirchenraum. So stammen der neugotische Chor und der Anbau mit Turm und Außenkanzel aus Erweiterungen aus dem 19. Jahrhundert. Auch Objekte älteren Ursprungs befinden sich in der Kapelle, wie zwei spätgotische Reliefs und eine Pietá aus dem 15. Jahrhundert und Grabplatten im Portal aus dem 17. Jahrhundert. Ein angebautes Satteldachhaus dient als Küsterwohnung. Der Altartisch mit Stufen und Sockel ist aus schwarzem Lahnmarmor mit schöner Äderung. Der aufgesetzte hölzerne Schrein mit Marienfigur ist eine eindrucksvolle Schnitzarbeit. Zusammen mit den barocken Kleinplastiken der vierzehn Nothelfer, einer Gruppe von Heiligen aus dem 2. bis 4. Jahrhundert, ist der Andachtsraum ein harmonisches Ensemble von Figuren und Bauteilen.
Unweit der Kapelle befinden sich die Ruinen eines Frauenkloster der Prämonstratenserinnen, dass 1170 gegründet und 1568 aufgelöst wurde.
Denkmalschutz Die Kapelle Maria Hilf ist als „Kath. Wallfahrtskapelle und Kreuzwege“ ein eingetragenes Kulturdenkmal gemäß § 9 DSchG Hessen (Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Objektnummer 50775).
Lahn-Marmor-Route Dieses Objekt ist Teil der Lahn-Marmor-Route von Wetzlar nach Balduinstein.
(Sibylle Kahnt, Verein Lahn-Marmor-Museum e.V., 2020)
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Empfohlene Zitierweise
Sibylle Kahnt: „Wallfahrtskapelle Maria Hilf in Beselich-Niedertiefenbach”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-327261 (Abgerufen: 26. April 2024)
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