Lage, angrenzende Naturschutzgebiete und Denkmalbereich Der zwischen Aachen-Brand und Stolberg-Münsterbusch gelegene, insgesamt 224,9 Hektar Fläche umfassende Standortübungsplatz Brander Wald der Bundeswehr wird teils von den Naturschutzgebieten Brander Wald (165 Hektar) und Muensterbusch (124 Hektar) eingenommen und ist damit nicht nur in weiten Teilen Naturschutz- und Fauna-Flora-Habitat-Gebiet sondern – zumindest nach 17 Uhr und an den Wochenenden – auch ein beliebtes Naherholungsgebiet. Sein östlicher Teil in Richtung Stolberg-Münsterbusch ist wegen Spuren römischen Bergbaus (Pingenfelder) ein geschützter Denkmalbereich.
Militärischer Übungsplatz Als militärhistorisch bedeutsames Ensemble manifestieren sich an dem militärischen Übungsplatz nicht zuletzt auch Spuren der Wiederaufrüstung des Naziregimes in Form von neu angelegten Schießständen und dazu gehörenden Munitionslagern. Viele Ruinen von vormaligen Westwallbunkern und Höckerlinien prägen bis heute die dortige Landschaft. Der Platz selbst wurde 1937 im Zusammenhang mit der Aufrüstung und des beschleunigten Ausbaus der Westbefestigung hergerichtet und in Betrieb genommen. Heute sind dort vierzügige Höckerhindernisse von 1938 und 12 Bunker als mehr oder weniger stark zerstörte Ruinen erhalten geblieben: zwei MG-Schartenstände Regelbauten B 1-1 (Nr. 479 und 493), ein Doppel-Gruppenunterstand Regelbau 11 (Nr. 485), drei Pak-Schartenstände Regelbauten 20 (Nr. 484, 490 und 494) und sechs Gruppenunterstände Regelbauten 10 (Nr. 478, 480, 481 a, 482, 483 und 488). Wahrscheinlich fanden hier wegen des Übungsplatzes und weil ein Teil wegen der römischen Bergbauspuren als Bodendenkmal geschützt ist keine großangelegten Schleifungen statt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg hat hier auch der Übungsbetrieb der belgischen und deutschen Streitkräfte seine Spuren hinterlassen: Die dort abgestellten Panzerwracks sind für Aachener und Stolberger beliebte Fotomotive und Spielplätze geworden.
Höckerlinie zwischen Eilendorf und Haumühle Die sich teils auf dem Standortübungsplatz befindlichen Teile der Höckerlinie zwischen Aachen-Eilendorf (Sebastianusweg, Koordinaten 50°46'20 N / 6°10'57 E) und Stolberg-Haumühle (50°46'05 N / 6°11'59 E) sind besonders hervorzuheben: Hier finden sich erhalten gebliebene Stücke des vierreihigen Höckerhindernisses von 1938 und ebenfalls zwischen Haumühle und Stolberg-Burgstüttgen. Das Höckerhindernis zwischen dem Gut England bei Eilendorf und Stolberg-Buschmühle ist besonders gut zu besichtigen. Dieser Abschnitt kreuzt auf dem Standortübungsplatz zwei Wasserläufe, die Inde und einen kleinen, künstlich angelegten Mühlbach. Die Sperrung dieser Bäche wurde jeweils mittels zweier I-Profilstahlträger erreicht, von denen ebenfalls vor Ort noch Reste vorhanden sind.
(Thomas Altena, Verein Luftschutzanlagen Rhein Kreis Neuss, 2020)
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Empfohlene Zitierweise
„Standortübungsplatz Brander Wald zwischen Brand und Münsterbusch”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-327213 (Abgerufen: 14. Dezember 2024)
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