Geschichte
In den Landgestüten waren traditionell ausschließlich Hengste abgestellt. Stuten und Hengste waren dagegen in den Hauptgestüten untergebracht. Die Zuchthengste, Beschäler genannt, wurden den Stuten der Region für die Deckung zugeführt. So stand die Stutenherde im etwa fünf Kilometer entfernten Gestüt Birkhausen. Nach dem II. Weltkrieg änderte sich diese Praxis. Fortan wurden auch Stuten in den Ställen des Landgestüts Zweibrücken eingestellt.
Die Zahl der gedeckten Stuten in Rheinland-Pfalz verringerte sich bis zur Mitte der 1950er Jahre spürbar. Während vor dem Zweiten Weltkrieg jährlich auf der Fläche des heutigen Bundeslandes Rheinland-Pfalz um die 2.500 Stuten jährlich gedeckt wurden, waren es im Jahr 1951 noch 1.206 und im Jahr 1954 nur noch 696 Stuten. Gezüchtet wurden stärker die für die Landwirtschaft geeigneten Kaltblutpferde, während die Zucht der Warmblutpferde abnahm (Nebe 2005, S. 78f.).
Heute werden rund 400 Stuten in der Besamungsstation des Landgestüts Zweibrücken gedeckt. Die Stuten kommen aus Regionen, die bis zu 300 Kilometern vom Landgestüt entfernt liegen. Gedeckt wird von Anfang März bis Mitte August. Die Fohlen kommen somit meist im Frühjahr zur Welt.
Schauen Sie sich auch das Video des Stalljungen zu diesem Objekt an (siehe Mediengalerie).
(Florian Weber, Universität Koblenz-Landau, 2020)