Sankt Wendelinuskapelle in Sechtem

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Bornheim (Nordrhein-Westfalen)
Kreis(e): Rhein-Sieg-Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 47′ 24,73″ N: 6° 57′ 22,18″ O 50,7902°N: 6,95616°O
Koordinate UTM 32.355.944,97 m: 5.628.486,33 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.567.465,53 m: 5.628.743,73 m
  • Die St. Wendelinuskapelle am Ortseingang von Bornheim-Sechtem (2020).

    Die St. Wendelinuskapelle am Ortseingang von Bornheim-Sechtem (2020).

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  • St. Wendelinuskapelle Bornheim-Sechtem, der denkmalgeschützte Bau hat eine weiße Fassade und ein geschiefertes Dach (2020).

    St. Wendelinuskapelle Bornheim-Sechtem, der denkmalgeschützte Bau hat eine weiße Fassade und ein geschiefertes Dach (2020).

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  • Die St. Wendelinuskapelle Bornheim-Sechtem, auf dem Kapellentürmchen thront eine Wetterfahne in Gestalt des heiligen Wendelinus (2020).

    Die St. Wendelinuskapelle Bornheim-Sechtem, auf dem Kapellentürmchen thront eine Wetterfahne in Gestalt des heiligen Wendelinus (2020).

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  • Die St. Wendelinuskapelle Bornheim-Sechtem, auf der Außenfassade informiert eine lateinische Inschrift über die Entstehung der Kapelle (2020).

    Die St. Wendelinuskapelle Bornheim-Sechtem, auf der Außenfassade informiert eine lateinische Inschrift über die Entstehung der Kapelle (2020).

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  • Den Innenraum der St. Wendelinuskapelle in Bornheim-Sechtem beherrscht ein barockes Retabel aus Marmor (2020).

    Den Innenraum der St. Wendelinuskapelle in Bornheim-Sechtem beherrscht ein barockes Retabel aus Marmor (2020).

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  • Die Statue des heiligen Wendelinus aus dem 19. Jahrhundert in der St. Wendelinuskapelle in Bornheim-Sechtem (2020).

    Die Statue des heiligen Wendelinus aus dem 19. Jahrhundert in der St. Wendelinuskapelle in Bornheim-Sechtem (2020).

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  • Die Statue des St. Gervasius in der St. Wendelinuskapelle in Bornheim-Sechtem (2020).

    Die Statue des St. Gervasius in der St. Wendelinuskapelle in Bornheim-Sechtem (2020).

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  • Die Statuen des St. Protasius (links) und des heiligen Wendelinus (rechts) in der St. Wendelinuskapelle in Bornheim-Sechtem (2020).

    Die Statuen des St. Protasius (links) und des heiligen Wendelinus (rechts) in der St. Wendelinuskapelle in Bornheim-Sechtem (2020).

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  • Darstellung der alttestamentarischen Szene "Opfer des Melchisedek" am Fuß der Retabel in der St. Wendelinuskapelle Bornheim-Sechtem (2020).

    Darstellung der alttestamentarischen Szene "Opfer des Melchisedek" am Fuß der Retabel in der St. Wendelinuskapelle Bornheim-Sechtem (2020).

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Am Ortseingang des Bornheimer Stadtteils Sechtem befindet sich die dem Schutzpatron der Hirten und Bauern gewidmete St. Wendelinuskapelle. Sie gilt als Wahrzeichen von Sechtem und wurde 2013 aufgrund ihrer Bedeutung für die Identität des Ortes in das Logo der 900-Jahr-Feier von Sechtem aufgenommen.

Entstehung und Geschichte der Kapelle
Die St. Wendelinuskapelle wurde 1680 an der Stelle eines zerfallenen Heiligenhäuschens zu Ehren des heiligen Hubertus erbaut. Gestiftet wurde sie von den Eheleuten Katharina Elisabeth und Jakob Beller, der Verwaltungsbeamter unter dem Kölner Erzbischof und Kurfürst Ferdinand von Bayern (1577-1650, amtierte ab 1612) war.
Gewidmet ist die Kapelle dem heiligen Wendelin von Tholey (um 555-617 n. Chr.), der als Schutzpatron der Hirten, Bauern und Landleute gilt. Der Legende nach soll dieser im 6. Jahrhundert im Bistum Trier und an der Saar missionierend tätig gewesen sein, wo er auch bis heute besonders verehrt wird (hier vor allem in der um 620/634 gegründeten Benediktinerabtei Tholey, deren Gründungsabt er einer Legende nach gewesen sein soll, ferner am Ort seiner Grabstätte, der später nach ihm benannten Stadt St. Wendel).
Von Wendelinus, der auch Wendalinus oder umgangssprachlich einfach nur Wendel oder Wandel genannt wird, erbitten sich Pilger Schutz für ihr Vieh. Seit dem 17. Jahrhundert, in dem es verheerende Viehseuchen gegeben hatte, sind Wallfahrten zur Sechtemer Wendelinkapelle belegt. So wurden am 17. Oktober 1853 mehr als 2.000 Pilger an der Kapelle gezählt.

Die Wendelinuskapelle war im Laufe der Zeit immer wieder Zerstörung und Vandalismus ausgesetzt. 1804, in Napoleonischer Zeit, konnte der Abbruch der Kapelle durch den damaligen Bürgermeister Peter Bollig verhindert werden. Ihm gelang es, die französische Regierung von der hohen Bedeutung der Kapelle sowie des Schutzpatrons für die ländliche Bevölkerung zu überzeugen.
1807 wurde zudem die Glocke der St. Wendelinuskapelle gestohlen. Der Dieb konnte jedoch ein halbes Jahr später gefasst werden und wurde für seine Tat zu zwölf Jahren Zwangsarbeit verurteilt.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Kapelle stark beschädigt. Durch die Initiative der Bevölkerung konnten die gröbsten Schäden bereits Ende der 1940er Jahre behoben werden. Im Zuge dessen wurde die vormals spitze Decke in eine Gewölbedecke umgewandelt. Im Verlauf der folgenden Jahre wurden jedoch immer wieder Reparaturarbeiten fällig, die 1968 dazu führten, dass die Kapelle geschlossen werden musste. Erst 1986 konnten umfassende Sanierungsarbeiten durch Spenden aus der Bevölkerung die Kapelle retten. Die erneute Einweihung fand am 18. Oktober 1987 statt und lockte über 200 Wallfahrer aus den umliegenden Stadtteilen Bornheims an.

Ausstattung
Die kleine barocke Kapelle ist außen weiß und verfügt zum Westen hin über ein Portal und zwei Fenster. Auf dem geschieferten Dach sitzt ein vierseitiges Türmchen, auf dem eine eiserne Wetterfahne in Gestalt des heiligen Wendelinus thront.
Auf der Außenwand der Kapelle informiert eine gemeißelte Inschrift in lateinischer Sprache über die Entstehung der St. Wendelinuskapelle: „Zur Ehre Gottes und der allerseligsten Jungfrau Maria, wie auch zu Ehren des hl. Wendelinus haben die Eheleute Jacob Beller, Kammerherr seine Bischofs Ferdinand von Paderborn und Münster und Katharina Elisabeth Herselis (aus Hersel) dieses Heiligenhäuschen gerne errichten lassen im Jahre 1680.“
Eine Informationstafel vor Ort fasst in deutscher Sprache die wichtigsten Informationen zur St. Wendelinuskapelle zusammen.

Im Innenraum der Kapelle steht ein barockes Retabel aus dunklem Marmor. Dieses war ursprünglich hell, erhielt jedoch in den 1970er Jahren einen zeitgemäßen dunklen Anstrich. In dessen Mitte befindet sich, eingerahmt von zwei Marmorsäulen, eine große Statue des heiligen Wendelinus aus dem 19. Jahrhundert. Zu den Seiten stehen Terrakottastatuen der zwei Pfarrpatrone von Sechtem: St. Gervasius und St. Protasius. Diese sind wahrscheinlich im 18. Jahrhundert entstanden. Die Malereien in der Mitte des Retabels zeigen das alttestamentarische Opfer des Melchisedek.
Das Retabel, so erfährt man aus der lateinischen Inschrift, ist von 1642 und damit älter als die Kapelle selbst. Es stammt aus einer säkularisierten Kirche in Köln und wurde 1801 von Peter Bollig, dem ehemaligen Bürgermeister von Sechtem, gestiftet.

Die Wendelinuskapelle ist jeden ersten Sonntag im Monat (11 bis 18 Uhr) sowie an Sonn- und Feiertagen (11 bis 17 Uhr) für Besucher geöffnet.

(Alexandra Hoffmann, 2020)

Internet
www.sechtem.de: Sehenswertes (abgerufen 28.08.2020)
www.world-qr.com: Stadtführer Bornheim, Wendelinuskapelle Sechtem (abgerufen 28.08.2020)
www.heiligenlexikon.de: Wendelin von Tholey (abgerufen 28.08.2020)

Literatur

Angermann, Norbert; Auty, Robert; Bautier, Robert-Henri (2002)
Lexikon des Mittelalters. LexMA, dtv-Ausgabe in 9 Bänden. Bd. VIII, Sp. 2181, München.
Vorzepf, Heinz (2001)
Sechtemer Dorfchronik. Band 2, Kirche und Schule im Wandel der Zeit. o. O.

Sankt Wendelinuskapelle in Sechtem

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Wendelinusstraße / Bahnhofstraße
Ort
53332 Bornheim - Sechtem
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1680

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
„Sankt Wendelinuskapelle in Sechtem”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-320990 (Abgerufen: 12. Mai 2024)
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