Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Koloniemuseum in Leverkusen-Wiesdorf (2020)
Copyright-Hinweis:
klaes-images / Holger Klaes
Fotograf/Urheber:
Holger Klaes
Medientyp:
Bild
Einladend und freundlich erscheinen die Doppelhäuser der Nobelstraße. Im Haus Nummer 78/82 findet sich seit 2005 das Koloniemuseum Leverkusen. Kolonien nannte man im frühen 20. Jahrhundert die Werkssiedlungen, die in einheitlichem Stil und Anlagen gebaut wurden.
In Wiesdorf begannen die Farbenfabriken Bayer um 1895, Werkswohnungen für Mitarbeiter zu errichten. 1913 gab es in Wiesdorf schon 394 Häuser mit 1.264 Wohnungen für 5.995 Bewohner. 1920 lebten 22.231 Einwohner in der Bayer-Stadt, 1938 wohnten mehr als 73% der Werksangehörigen in Werkswohnungen und Siedlungen.
Das Doppelhaus gegenüber des früheren Gesellschafts- und heutigen Kulturhauses besteht aus zwei spitzgieblig errichteten Gebäuden, die durch einen Zwischenbau für Treppe und Haustüre verbunden sind. Zwischen den Haustüren lädt ein niedriges Mäuerchen zum nachbarlichen Plausch ein. Drinnen im Museum ist eine eingerichtete Küche zu besichtigen, in der vergessene Hausgeräte und feine Sammeltassen eine Atmosphäre der 1920er und 1930er Jahre entstehen lassen. Im Waschkeller sind die Mühen des Familienwaschtags nachzuempfinden. Überzeugend in ihrer Durchdachtheit sind die Waschkommoden im Schlafraum. Unterm Dach trocknen Tabakblätter vor der Dachkammer mit ihren schrägen Wänden. Diese war meist den Kostgängern reserviert; und in der feinen Stube prangt ein mit Samt bezogenes Sofa mit fein gehäkelten Schondecken auf den Lehnen. Ein wundersames Reich ist hier zu entdecken, voller Nostalgie für die Alten, voller Überraschungen für Kinder, von der steilen Stiege bis zum Plumpsklo neben der Tür.
1999 gaben die Bayerwerke ihren Werkswohnungsbestand bis auf wenige Ausnahmen auf. Das wie eine Gartenstadt wirkende Viertel der Kolonie an der Nobelstraße ist heute begehrt. Die Idee zur Einrichtung eines Museums entstand in der Wohnungsgesellschaft selbst. Seit 2002 wurde das Museum ehrenamtlich aufgebaut.
(Gisela Schmoeckel, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e. V., 2020)
Internet www.kolonie-museum.de: Internetauftritt des Koloniemuseums (abgerufen 25.08.2020)
Literatur
Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (Hrsg.) (2020)
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.