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Geismühle in Oppum (2018)
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Knieps, Elmar / Landschaftsverband Rheinland
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Elmar Knieps
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Geismühle in Oppum (2020).
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Holger Klaes
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Geismühle in Oppum (2018)
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Knieps, Elmar / Landschaftsverband Rheinland
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Namensgebend für die Geismühle ist der Mühlenstandort, gelegen auf einem etwas erhöhten trockenen und unfruchtbaren Sandrücken, einer Geest. Heute befindet sich die Geismühle zusammen mit der gleichnamigen Autobahnraststätte an der Bundesautobahn A 57.
Seit 2007 ist der Erhalt des historischen Mühlenbauwerks - mit fast 700 Jahren eines der ältesten am Niederrhein - dem Engagement der Ehrenamtlichen des Oppumer Mühlenbauvereins zu verdanken, unterstützt durch die NRW-Stiftung und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. So konnte das Baudenkmal funktionsfähig restauriert werden.
Der Mühlenbetrieb wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg eingestellt, gefolgt von langjähriger Vernachlässigung und fortschreitendem Verfall. Mehr als defekte Flügel und Mahlwerk zeigte sich ein großes Schadensbild, bis die Mühlenkappe, der obere drehbare Teil an dem die Mühlenflügel befestigt sind, wieder mit Eichenholzschindeln gedeckt war, die Flügel mittels eines Schwertbalkensystems, das an der Rückseite der Kappe angebracht ist, wieder direkt in den Wind geführt werden konnten. Um das außenliegende Drehwerk bedienen zu können, wurde nachträglich ein Hügel um die Mühle aufgeschüttet. Mit Hilfe des Drehwerks wurde die Windmühle zum Wind hin ausgerichtet und der aufgeschüttete Hügel machte die Geismühle nachträglich zu einem sogenannten Grundsegler, einer Mühle dessen Flügel nahe an das Bodenniveau reichen.
Der Mühlentyp wird als Turmwindmühle beziehungsweise auch Turmholländer bezeichnet. Die vier Flügel sind Segelgatterflügel und in vollem Betrieb mit der weißen Segelbespannung weithin sichtbar. Mit der Stellung der Mühlenflügel im ruhenden Zustand konnten die Müller verschiedene Signale oder Aussagen machen - die „Mühlensprache“. Stand beispielsweise die eine besegelte Flügelachse senkrecht und die andere dementsprechend waagerecht bedeutete dies, dass zur Zeit keine Arbeit anliegt und Bauern, die ihr Getreide anliefern, sofort bedient werden. Die Müller konnten damit dem Umland verschiedene Signale über Familienereignisse, Betriebszustand der Mühle und weitere Dinge mitteilen.
Der aus Backstein errichtete bauchige Turm, mit unregelmäßig angeordnete Schießscharten und Fenstern, lässt auf eine frühere Funktion der seit dem 16. Jahrhundert bekannten kurfürstlichen Bannmühle schließen. Die Nutzung als Bannmühle bedeutet, dass der jeweilige Grundherr das alleinige Recht zum Bau und Betreiben einer Mühle innehatte und damit die umliegenden Bauern gezwungen waren, dort ihr Getreide zu mahlen. Auch im Inneren vorhandene Kaminzüge, wegen der Brandgefahr in Mühlen atypisch, stärken Hinweise auf eine ältere Zweckbestimmung. Wesentliche bauhistorische Fakten einer Wehr- und der Mühlennutzung sind durch archäologische Untersuchungen des Museums Burg Linn gesichert.
Das Ursprungsbauwerk ist ein im 14. Jahrhundert entstandener Wehr- und Wachturm, südwestlich in 2,5 Kilometern Entfernung der Burg Linn vorgelagert, und diente der Überwachung der dort verlaufenden Fernhandelsstraße - im Zusammenhang mit dem Ausbau von Linn zur landesherrlichen Verteidigungsanlage.
Hinweis Das Objekt „Geismühle“ ist wertgebendes Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereiches „Herrschaftliche Landsitze bei Ossum“ (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Düsseldorf 134). Das Objekt „Geismühle, An der Geismühle“ in Krefeld-Oppum ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalliste der Stadt Krefeld, laufende Nummer: A 31).
(Reinhard Lutum, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e. V., 2020)
Internet www.krefeld.de: Denkmalliste der Stadt Krefeld (Stand: 07.2021) (PDF-Dokument, 1 MB, abgerufen 16.12.2021)
Literatur
Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (Hrsg.) (2020)
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