Die insgesamt etwa 900 Meter langen Abschnitte des Hohlweges sind wegen ihrer besonderen gliedernden Funktion in den zusammenhängenden landwirtschaftlichen Nutzflächen sowie ihrer ökologischen Funktion unter anderem für die Vogelwelt, für Insekten und Kleintiere, insbesondere aufgrund ihres umfang- und artenreichen Gehölz- und Krautbewuchses von Bedeutung.
Im Landschaftsplan „Wermelskirchen“ sind folgende Schutzzwecke festgesetzt:
- Erhaltung zur Belebung und nachhaltigen Gliederung des Landschaftsbildes (§ 29 Abs. 1; Ziff. 2 BNatSchG)
- Sicherung der Funktion als Verbindungselement im Biotopverbund (§ 21 Abs. 1 u. Abs. 3; Ziff. 4 BNatSchG)
- Erhaltung des Hohlwegs (2 Teilflächen) mit begleitenden Gehölzbeständen als Lebensraumelemente für bestimmte Vogelarten und Insekten (§ 29 Abs. 1; Ziff. 1, 3 u. 4 BNatSchG)
Die Hohlwegabschnitte sind Reste einer alten lokalen Wegeverbindung zwischen den Hofschaften Oberberg, Kotterlinde und Kotten. Der Weg ist bereits in der Tranchotkarte (1801-1829) verzeichnet. In der Preußischen Uraufnahme (1836-1850) ist außerdem durch Schraffierung angedeutet, dass der Weg zu dieser Zeit bereits ein Hohlweg war (vgl. Kartenansichten). Die Wegeverbindung muss also bereits sehr alt und dauerhaft genutzt worden sein. Die Hofschaften Kotterlinde und Kotten existieren heute nicht mehr. Im Rahmen des Baus der Großen Dhünn-Talsperre wurde Kotterlinde abgetragen, da die Hofschaft in der heutigen Wasserschutzzone I liegt. Die im Dhünntal verbliebenen Überreste der Hofschaft Kotten versanken bei der Flutung der Talsperre.
Der nördliche Abschnitt des Hohlweges weist zwei nach Westen gerichtete Einmündungen auf, die Überreste von alten Wegeverbindungen nach Oberberg sind. Zwar ist ein Weg immer noch auf der Deutschen Grundkarte (DGK 5) eingezeichnet, dieser ist jedoch nicht mehr begehbar. Der Flurname „Am Kirchweg“ deutet darauf hin, dass der Verbindungsweg früher von den Bewohnern der Hofschaften genutzt wurde, um zur nächstgelegenen Kirche zu gelangen. Beide vom Hohlweg abzweigenden Wegeverbindungen nach Oberberg sind in der Preußischen Uraufnahme (1836-1850) verzeichnet (vgl. Kartenansicht).
(Biologische Station Rhein-Berg, erstellt im Rahmen des Projektes „Auf den Spuren unserer Bergischen Kulturlandschaft“. Ein Projekt im Rahmen des LVR-Netzwerks Kulturlandschaft, 2020)
Internet
rbk5.rbkdv.de: Auszug aus dem Landschaftsplan Wermelskirchen (PDF, 472 KB, abgerufen 27.07.2020)