Luftaufnahme von einem Überflug über den Siegerland Flughafen (Verkehrsflughafen Burbach), auf dessen Start- und Landebahn von 1978 bis 2000 Autorennen ausgetragen wurden (2010).
Copyright-Hinweis:
Jakobs, Tomas / CC-BY-SA-3.0
Fotograf/Urheber:
Tomas Jakobs
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Luftaufnahme von einem Überflug über den Siegerland Flughafen (Verkehrsflughafen Burbach), auf dessen Start- und Landebahn von 1978 bis 2000 Autorennen ausgetragen wurden (2010).
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Zahlreiche militärische wie auch zivile Flugplätze erlauben oft allein aufgrund ihres großen Platzangebotes größere Veranstaltungen wie z.B. Musikfestivals oder Autorennen. Auf den zumeist gepflegten und weiträumigen Start- und Landbahnen lassen sich recht einfach temporäre Rennkurse einrichten und die umgebende Infrastruktur eines Flugplatzes erleichtert den Aufwand für die Durchführung von Motorsportveranstaltungen. Zu nennen sind etwa gute Anfahrtswege und existierende Parkplätze, vorhandene Sicherheitsabsperrungen und eine Flugplatzfeuerwehr, für Rennveranstaltungen nutzbare Betriebsgebäude (wie z.B. ein Tower) und teilweise sogar dauerhaft bestehende Tribünen für die Zuschauer.
Der eigene Typus der „Flugplatzrennen“ umfasst meist lediglich regional bedeutsame Slalom- oder Sprintrennen – vereinzelt fanden aber auch größere Sportwagen-Rennen auf Flugplatzkursen statt, wie z.B. Läufe der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) oder sogar zur Weltmeisterschaft zählende Rennen (vgl. die beim Flugplatzkurs Geilenkirchen genannten weiteren Flugplatz-Strecken).
Der Flughafen Siegerland Der auf der Landesgrenze von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gelegene zivile Verkehrsflughafen Siegerland bei Burbach wurde 1967 auf einem bereits seit den 1930er Jahren existierenden Landeplatz eröffnet. In den 1960er Jahren waren hier die Landebahn, der Tower und weitere Einrichtungen ausgebaut worden, da man seinerzeit versuchte hatte, hier einen regelmäßigen Linienverkehr zu etablieren. Zeitweise wurden in den Folgejahren auch Linienverbindungen angeboten, die sich aber allesamt nicht halten konnten und eingestellt wurden (zuletzt 2003). Heute wird der Flughafen vornehmlich für private Charterflüge von Geschäftsreisenden, Ambulanz- und Frachtflüge sowie als Ausbildungs- und Trainingsstätte von Flugsport-Vereinen genutzt.
Die „Siegerland-Flughafen-Rennen“ In den 1980er und 1990er Jahren wurden auf dem Gelände des Burbacher Flughafens Autorennen durchgeführt, die meist vom Automobil- und Motorradclub AMC Burbach organisiert wurden. Auf der Start- und Landebahn wurde dazu jeweils ein temporärer Kurs eingerichtet. Die „Siegerlandring“ genannte Rennstrecke war 3,346 Kilometer lang und wurde im Uhrzeigersinn umfahren. Zur Begrenzung der Geschwindigkeit wurden auf den jeweils gut 1,6 Kilometer langen Geraden zwischen West- und Ostkurve Schikanen als bauliche Hindernisse eingebaut (vgl. die Streckenskizze unter theracingline.net, der auch die hiesige Objektgeometrie zugrunde liegt).
Das „8. ADAC Flughafenrennen Siegerland“ fand am 8. September 1985 als achter von insgesamt neun Läufen der nur 1984 und 1985 ausgetragenen Deutschen Produktionswagen-Meisterschaft (DPM) statt. Die DPM war in diesem Jahr erstmals international ausgeschrieben und wurde 1986 in Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) umbenannt, als deren Vorläuferin sie gilt (die beiden DPM-Meisterschaften 1984 und 1985 werden heute offiziell zur DTM gezählt). Der DPM-/DTM-Lauf 1985 führte über 30 Runden bzw. 100,2 Kilometer. Es gewann nach 41:38,10 Minuten Klaus Ludwig (*1949) auf Ford Sierra XR4 Ti, der auch mit 1:14,97 Minuten – d.h. einem Schnitt von rund 160 km/h – die schnellste Trainingsrunde gefahren hatte. Im Rennen umrundete der Schwede Per-Gunnar „Peggen“ Andersson (*1957) auf einem Volvo 240 Turbo den Kurs als Schnellster in 1:21,96 Minuten (= 146,7 km/h, vgl. touringcarracing.net).
Laut der Datenbank www.racingsportscars.com fanden in den Jahren 1980, 1982-1987 und 1989-1996 insgesamt 16 größere Veranstaltungen auf dem Kurs statt. Das „Siegerland-Flughafenrennen“ wurde von 1978 bis 2000 ausgetragen (vgl. auch youtu.be, Flugplatzrennen Teil 2, ab 14'10 min.). Im Motorsportblog racing14 wird 2014 zu den Burbacher Rennen resümiert: „Doch die Zeiten von Flugplatz-Rennen sind heute längst vorbei, im Sinne der Sicherheit auch kaum noch vorstellbar ... Viele große Fahrer hatten oder haben den Siegerlandring im Lebenslauf irgendwo stehen, Bellof war hier, auch Schumacher. Heute ist nichts mehr über vom Siegerlandring, der Siegerland-Flughafen ist heute einfach 'nur' noch ein regionaler Verkehrsflughafen …“
Internet touringcarracing.net: 8. ADAC Flughafenrennen Siegerland (abgerufen 07.07.2020) theracingline.net: Germany, Nordrhein-Westfalen, Siegerland (abgerufen 07.07.2020) www.racingsportscars.com: Siegerland (abgerufen 07.07.2020) www.racing14.de: Damals – Ein Blick auf das Siegerland-Flughafenrennen (Beitrag vom 01.12.2014, abgerufen 07.07.2020) de.wikipedia.org: Siegerlandring (abgerufen 07.07.2020) amc-burbach.de: AMC Hellertal Burbach-Neunkirchen e. V. (abgerufen 07.07.2020) www.siegerland-airport.de: Siegerland Flughafen (abgerufen 07.07.2020) youtu.be: Rainer Braun über die lange Tradition der Flugplatzrennen, Teil 1 (Podcast „Alte Schule - die goldene Ära des Automobils“ vom 06.11.2020, abgerufen 06.11.2020) youtu.be: Rainer Braun über die lange Tradition der Flugplatzrennen, Teil 2 (Podcast „Alte Schule - die goldene Ära des Automobils“ vom 20.11.2020, abgerufen 21.11.2020)
Literatur
Semmeling, Rob (2009)
Rennen! Races! Vitesse! Racing Circuits Netherlands, Belgium, Germany, Austria, Luxembourg, Switzerland. S. 116, o. O. Online verfügbar: www.wegcircuits.nl, abgerufen am 18.06.2020
Motorsport-Rennstrecke „Siegerlandring“ auf dem Verkehrsflughafen Burbach
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Empfohlene Zitierweise
„Motorsport-Rennstrecke „Siegerlandring“ auf dem Verkehrsflughafen Burbach”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-316863 (Abgerufen: 26. März 2025)
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