Bimssteine wurden zunächst in einem hölzernen Formkasten in Einzelanfertigung hergestellt (ähnlich wie es bei Ziegelsteinen üblich war). Die „Kloppmaschine“ stand am Anfang der Automatisierung bei der Herstellung von Bimssteinen für die Bauindustrie. Sie wird auch Handschlagmaschine genannt. Mit ihr konnte eine durchgehende Platte aus Schwemmstein bearbeitet werden. Diese wurde in die Maschine gelegt. Aus der Platte ließen sich dann auf einen Schlag mehrere Steine in einem einzigen Arbeitsgang herstellen.
Fertigung von Bimssteinen in Urmitz
Einem Ausbruch des Laacher-See-Vulkans vor etwa 13 000 Jahren ist die Ablagerung einer mächtigen Bimsschicht im Neuwieder Becken zu verdanken.
Schon die Römer verarbeiteten Bimskörner. Mit Kalk und Wasser durchmischt, stellten sie Bodenbeläge her. Das zeigen Ausgrabungen in Andernach.
Auch im Mittelalter wurden Bimssteine verwendet. In einem Bims-Lehm-Gemisch dienten sie der Ausfachung von Fachwerkbauten.
Im 19. Jahrhundert begann die industrielle Produktion des Baumaterials. Zunächst gelang es dem Koblenzer Bauinspektor Ferdinand Nebel, einen haltbaren und dennoch leichten Baustein herzustellen. Im Jahre 1845 mengte er Bims, Kalk und Wasser zu einem Bims-Baustein.
Im Jahre 1854 startete Johann Elingshausen in Urmitz den ersten Versuch, Bimssteine in industrieller Fertigung herzustellen. Noch im gleichen Jahr gründete er die erste Bimssteinfabrik. Es folgte der Wirt des Gasthauses „Zum Vater Rhein“, Peter Müller mit einer zweiten Fabrik in Urmitz.
In der Blütezeit der Bimssteinindustrie wurden in Urmitz in mehr als 50 Betrieben Bimssteine hergestellt.
(Gerhard Keßler, Örmser Museum, 2020)